Ich habe noch nie so ein Chaos erlebt! Leben und arbeiten nur von der Substanz und die IT ist ein Katastrophe.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Direkte Lage an der Theresienwiese
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Dinge nicht entschieden werden und das auf Signale des Marktes nicht reagiert wird und Feedback der Mitarbeiter ignoriert wird.
Verbesserungsvorschläge
Man sollte sich auf die Grundprinzipien des Marktes berufen und entsprechend Qualität anstatt Quantität schaffen. Dies fängt bei den internen Prozessen an und hört bei der Verantwortung der Mitarbeiter auf. Zudem sollten einfach einer eindeutige Aussagen getroffen werden und Entscheidungen klar kommuniziert werden. Aber so lange keine Expertise im Haus ist und nur Schaumschläger, sehe ich für unser Haus eher weniger Zukunft. Der Markt wird es aber entsprechend bereinigen und zeigen ob wir überleben oder nicht.
Arbeitsatmosphäre
Aufgrund des guten Immobilienmarktes die letzten zehn Jahre war es ein Selbstläufer, aber seit einem Jahr läuft es richtig schlecht und man merkt es daran, dass Kollegen gehen oder gegangen werden. Ansonsten ist die Arbeitsatmosphäre an einem amerikanisches Unternehmen angelehnt und man versucht natürlich in das zu kommunizieren was ich gut in der internen externen Presse macht.
Kommunikation
Die Kommunikation erfolgt wie in jedem Betrieb auf nur auf dem Level der notwendigen Informationen wobei diese jeweils im Auge des Betrachters liegen. Negative Dinge und oder Fehler werden in der Regel vertuscht oder nicht erwähnt und positive Dinge wie Transaktionen werden natürlich publiziert und wirksam in Szene gesetzt. Grundsätzlich hat man eine Holschuld an Informationen. Man sollte aber auch nicht so sehr enttäuscht sein wenn man überhaupt gar keine Antwort oder nur eine flapsige Antwort erhält so dass man irgendwann einfach das ganze Thema vergessen soll oder einfach im Keime stecken soll.
Kollegenzusammenhalt
Manche Kollegen kennen sich schon über mehrere Jahre und da ist die Kommunikation und das Verhalten natürlich entsprechend kollegial und neueren Kollegen wird meist eine etwas höhere Eintrittsbarriere auferlegt. Im Großen und Ganzen herrscht aber keine Anarchie und man geht einigermaßen zivilisiert miteinander um, bis auf die leidigen Machtspielchen die sind jedem Unternehmen gibt.
Work-Life-Balance
Die Leute die was können arbeiten was weg und die die nichts können sind natürlich entsprechend nicht voll ausgelastet oder verbringen ihre Zeit in irgendwelchen sinnlosen meetings. In der Regel kann man sich sein Arbeitsumfeld selbst schaffen, sollte dann aber Gewissheit tragen, dass die Aufgaben auch irgendwie erledigt werden. Ich habe schon neue Kollegen erlebt die das Chaos des Vorgängers aufräumen durften und entsprechend schnell abgestumpft und stigmatisiert wurden weil sie ihre Leistung nicht bringen konnten. In der Regel ist es aber hier so umso höher man kommt umso weniger arbeitet man, weil man einfach es entweder auch nicht kann oder viel Zeit und Mühe in das Selbstmarketing investieren muss. Im Zweifel würde ich jeden neuen Kollegen geraten überlegt es Euch sehr gut, weil es kann passieren dass ihr mehrere Jahre des Tageslicht nicht mehr sehen werdet da ihr den Kram der letzten Jahre aufräumen müsst insbesondere vor dem Hintergrund, dass aktuell das Geschäft äußerst schlecht läuft.
Vorgesetztenverhalten
Mit zunehmender Führungsebene findet auch die Inkompetenz eine entsprechende Steigerung statt. Sieht man alleine an der Geschäftsführung der kapitalverwaltungsgesellschaft. Kollegen können teilweise nicht mal einfach EDV Anwendungen (z. B. Word, Excel oder SAP) bedienen oder haben eine leiseste Ahnung vom branchenspezifischen Besonderheiten. Fragt man Leute nach Ertragsausgleich oder Gebäudeklasse schaut man oft in ziemliche fragenden Gesichter, auch bei der Führungsriege oder den Geschäftsführern.
Interessante Aufgaben
Die Verwaltung eines Chaos ist immer interessant. An sich sind die Aufgaben 0815 und kognitiv nicht wirklich fordernd oder fördernd. Daher verabschiedet euch von inhaltlich anspruchsvollen Aufgaben und findet euch damit ab ihr werdet zum Großteil nur Tätigkeiten erledigen die entweder einfach nur erledigt werden müssen oder inhaltlich absolut keinen Sinn ergeben.
Gleichberechtigung
Es wird auf Gleichberechtigung geachtet da entsprechend amerikanische Gesetze Anwendung finden und man natürlich nicht als nicht diverses Unternehmen gelten möchte. Dementsprechend findet die Gleichberechtigung oder die nicht angewendete Gleichberechtigung eher auf anderen Ebenen statt. Personen werden nach Inkompetenz befördert und Leistungsträger sollen bitte auf ihren Positionen bleiben, da diese ihren Job schon gut machen und das Kartenhaus nicht zusammenbrechen soll.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist wertschätzend, aber nur solange diese auch Spuren.
Arbeitsbedingungen
Die Lage des Büros ist gut und in Anbetracht der Situation dass man ansonsten teilweise in irgendein Gewerbegebiet fahren müsste oder direkt ins Stadtzentrum okay. Technik equipment etc sind auf normalen Standard, was man bei so einer hoch profitablen Branche auch als Mindestmaß erwarten kann. Ansonsten schlagen sich die Arbeitsbedingungen eher in der Arbeitszeit, der punktuellen Überlastung von Mitarbeitern/Leistungsträgern und der persönlichen Situationen zum Vorgesetzten nieder. Im Großen und Ganzen passt es aber irgendwie aber 100% glücklich wird man sowieso nie.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Für die Kommunikation nach außen und nach innen wird natürlich entsprechend dieses propagiert und gelebt. Aber wenn man mal realistisch ist handelt es sich nur um einen normalen Bürobetrieb und wenn man die Investments entsprechend einmal richtig durchleuchten würde würde man einiges finden, was gegen viele einschlägige Umweltstandards verstößt. Ich spreche hier nicht nur von Asbest, sondern teilweise von Ausbeutung, usw. Aber solange man irgendwo ein externes Zertifikat für irgendwas bekommt oder eine Zusicherung von einem Dritten ist alles in Ordnung.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für Münchner Verhältnisse adäquat und vergleichbar mit anderen Häusern, jedoch muss jedem klar sein dass dieses eine hire and fire Mentalität beinhaltet und man im Zweifel schneller weg ist als man angekommen ist. Die Sozialleistungen bewegen sich im üblichen Rahmen und sind teilweise an den bankenstandard angelehnt. Wie überall ist es aber am Ende eine verhandlungssache.
Image
Nach außen hin wird ein super Image präsentiert nach innen und mit vorgehaltener Hand gegenüber den Investoren wird ganz klar kommuniziert, dass man aufgrund eines Mangels an Alternativen oder einer bereits bestehenden Geschäftsverbindung das Haus verwenden muss. Ansonsten ist jeden dritten relativ schnell klar, das der Schein trügt.
Karriere/Weiterbildung
Man kann entsprechend Karriere machen, wenn man Selbstmarketing und Verantwortung übernehmen möchte. Weiterbildung wird nach dem Grad des guten Willen des Vorgesetzten genehmigt oder abgelehnt und ist in der Regel aber meist mit entsprechenden bitteren Pillen versehen.