Enttäuschende Arbeitsbedingungen und hohes Verbesserungspotenzial – kann ich aufgrund meiner Erfahrungen nicht empfehlen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Aussicht auf die Elbe und die Möglichkeit, in der Mittagspause am Elbstrand zu sitzen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alle unten genannten Aspekte.
Verbesserungsvorschläge
Diversität und Gleichberechtigung fördern:
Schaffung transparenter und fairer Aufstiegsmöglichkeiten für alle Mitarbeitenden, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft, Einführung gezielter Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen, Sensibilisierung der Führungskräfte für unbewusste Vorurteile und gleichberechtigtes Verhalten durch verpflichtende Schulungen.
Verbindliche Kommunikation und Einhaltung von Absprachen:
Einführung eines klaren Systems zur Dokumentation von Absprachen und Entscheidungen, um Missverständnisse zu vermeiden, regelmäßige Feedback-Gespräche, auch abseits des Jahresgesprächs, um sicherzustellen, dass Vereinbarungen eingehalten werden und Mitarbeitende sich auf getroffene Abmachungen verlassen können, Förderung einer offenen Gesprächskultur, in der konstruktive Kritik ernst genommen und wertschätzend behandelt wird.
Transparenz und Informationsfluss verbessern:
Einführung regelmäßiger Meetings, in denen relevante Informationen zu Unternehmenszielen, Gewinnen und Veränderungen von der Geschäftsleitung offen kommuniziert werden, sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden Zugang zu den für ihre Arbeit notwendigen Informationen haben, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten, Abschaffung intransparenter Entscheidungsprozesse durch klar definierte und nachvollziehbare Strukturen.
Arbeitsatmosphäre und Kollegenzusammenhalt stärken:
Förderung eines positiven Betriebsklimas durch Maßnahmen zur Verbesserung des Zusammenhalts, Einführung von Mentoring-Programmen, um neue Mitarbeitende besser zu integrieren und den Wissensaustausch zu fördern, klare Regelungen gegen unangemessenes Verhalten wie Ausgrenzung oder ungerechtfertigte Schuldzuweisungen.
Work-Life-Balance respektieren:
Strikte Einhaltung der Arbeitszeiten und keine Erwartung, außerhalb der regulären Zeiten erreichbar zu sein, verbindliche Regelungen zur Vermeidung von Überstunden und klare Verantwortlichkeiten für eine faire Verteilung der Arbeitslast, Rücksichtnahme auf private Verpflichtungen aller Mitarbeitenden – unabhängig davon, ob sie Kinder haben oder nicht.
Arbeitsbedingungen und Ressourcen optimieren:
Bereitstellung moderner Arbeitsmittel und ergonomischer Büroausstattung für alle Mitarbeitenden, Verbesserung der Arbeitsumgebung durch angemessene Beleuchtung, Belüftung und Lärmschutz, Digitalisierung von Arbeitsprozessen zur Reduzierung von Papierverbrauch und effizienteren Abläufen.
Faire Bezahlung und Weiterbildungsmöglichkeiten gewährleisten:
Einführung transparenter Gehaltsstrukturen, die sich an Verantwortung und Leistung orientieren, klare Kriterien für Gehaltserhöhungen und Karriereschritte kommunizieren, Bereitstellung echter Weiterbildungsmöglichkeiten, um Mitarbeitenden Entwicklungsperspektiven innerhalb des Unternehmens zu bieten.
Durch diese Maßnahmen könnte das Büro eine deutlich bessere Arbeitskultur schaffen, die langfristig zu zufriedeneren Mitarbeitenden und mehr Erfolg führt.
Arbeitsatmosphäre
Lob und Wertschätzung sind selten. Gute Arbeit wird als Selbstverständlichkeit betrachtet, ohne individuelle Anerkennung. Erfolge werden als gemeinschaftlich deklariert, während Misserfolge einzelnen Personen zugewiesen werden, unabhängig von deren tatsächlichem Einfluss. Entscheidungsprozesse sind intransparent, und es herrscht ein Klima der Unsicherheit, da Absprachen oft nicht schriftlich festgehalten, nicht eingehalten oder nachträglich bestritten werden. Arbeitsdruck und Stress sind hoch, da neue Aufgaben angenommen werden, ohne die Teamkapazitäten zu berücksichtigen. Fachliche Expertise von Mitarbeitenden findet wenig Beachtung.
Kommunikation
Notwendige Informationen werden oft nicht weitergegeben. Eine strukturierte Einarbeitung oder Schulungen sind nicht vorgesehen; vorhandenes Material besteht aus wenigen Videos, die informell erstellt wurden. Innerhalb des Unternehmens existieren sogenannte „Flaschenhälse“, in denen wichtige Informationen versacken. Zudem werden Präsentationen von Mitarbeitenden erstellt, aber von Vorgesetzten präsentiert, ohne dass die eigentlichen Urheber die Anerkennung erhalten. Unternehmensentscheidungen und wirtschaftliche Entwicklungen werden kaum transparent kommuniziert. Die Ergebnisse und Konsequenzen der mehrtägigen jährlichen Evaluierungen der Führungsriege werden nicht kommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit leidet unter mangelnder Offenheit und fehlender Ehrlichkeit. Informationen werden zurückgehalten, und in vielen Fällen wird über statt mit den Kollegen gesprochen. Innerhalb der Teams gibt es oft Spannungen, da direkte Kommunikation vermieden wird. Selbst grundlegende Höflichkeiten wie Begrüßungen werden mitunter ignoriert. Teamübergreifende Zusammenarbeit funktioniert kaum, was zu ineffizienten Doppelarbeiten führt.
Work-Life-Balance
Arbeitszeiten sind in vielen Abteilungen weit über das übliche Maß hinausgehend. Regelmäßig wird bis in die späten Abendstunden, an Wochenenden und Feiertagen gearbeitet. Private Handynummern werden genutzt, um Mitarbeitende außerhalb der Arbeitszeiten zu erreichen. Familienfreundlichkeit scheint selektiv angewendet zu werden: Mitarbeitende mit Kindern erhalten bevorzugte Behandlungen in Bezug auf Urlaubsgenehmigungen und Arbeitszeiten. Unklare Kernarbeitszeiten an verschiedenen Standorten führen zusätzlich zu Unstimmigkeiten.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten in Konfliktfällen ist uneinheitlich. Einige nehmen Probleme ernst, während andere Konflikten ausweichen oder diese aussitzen. Ziele werden kaum klar definiert, was die eigene Entwicklung und Gehaltsverhandlungen erschwert. Entscheidungen sind oft intransparent, und Mitarbeitende werden in Entscheidungsprozesse nicht eingebunden. Karriereschritte scheinen eher von internen Netzwerken als von fachlicher Qualifikation abzuhängen.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung ist ungleich verteilt. Einzelne Mitarbeitende tragen große Verantwortung, während andere kaum ausgelastet sind. Wissen wird bewusst in einzelnen Positionen gebündelt, ohne Vertretungsmöglichkeiten zu schaffen. Wer ein gutes Verhältnis zur Führung hat, kann seinen Aufgabenbereich weitgehend selbst gestalten, unabhängig von der eigenen Qualifikation. Andere wiederum erhalten keine Möglichkeiten zur Weiterentwicklung.
Gleichberechtigung
Die Unternehmensleitung zeigt eine ungleiche Verteilung der Geschlechter auf den verschiedenen Karrierestufen. Auf den höchsten Ebenen der Unternehmensführung gibt es nur eine weibliche Person: 2 männliche Executive Partner und 1 weibliche Executive Partnerin, sowie 9 männliche Partner und keine weiblichen Partnerinnen. Auf den Associate Partner-Stufen sind 9 männliche und nur 1 weibliche Person vertreten. Auf den niedrigeren Karrierestufen ist das Geschlechterverhältnis ausgewogener. In Bezug auf die Anerkennung und das Lob gibt es Unterschiede in der Behandlung von Mitarbeitenden verschiedener Nationalitäten.
Umgang mit älteren Kollegen
Einstellungen von älteren Mitarbeitenden sind unüblich. Die meisten erfahrenen Angestellten befinden sich in der Führungsebene, während neue Positionen vorwiegend mit jüngeren Kräften besetzt werden.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung entspricht nicht immer den Anforderungen. Benötigte Programme sind nicht standardmäßig verfügbar und müssen individuell beantragt werden. Ergonomische Arbeitsmöglichkeiten sind begrenzt. Die Großraumbüros sind oft dunkel, schlecht belüftet und laut, was konzentriertes Arbeiten erschwert. Die USM-Schrankmöbel lenken leider nur bedingt von bröckelnden und dreckigen Wänden ab.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz sind nicht erkennbar. Viel wird mit dem Auto oder Flugzeug gereist, und die Nutzung digitaler Arbeitsmittel wird nicht konsequent umgesetzt, was zu einem sehr hohen Papierverbrauch führt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung ist im Branchenvergleich unterdurchschnittlich. Mehrarbeit führt nicht zu einer entsprechenden Gehaltsanpassung. Zusatzleistungen oder Bonuszahlungen sind nicht üblich.
Image
Das Unternehmen genießt einen bekannten Namen, aber das interne Arbeitsklima hat sich in Fachkreisen herumgesprochen. Mitarbeitende werden dazu ermutigt, positive Bewertungen abzugeben, während kritische Stimmen nicht gerne gesehen sind. Anstatt die Arbeitsbedingungen zu verbessern, liegt der Fokus darauf, das äußere Erscheinungsbild des Unternehmens zu wahren. Die Zeiten, in denen jeder im Architekturstudium von gmp gehört hat, ist vorbei – möchte allerdings nicht jeder anerkennen.
Karriere/Weiterbildung
Kriterien für Aufstiegschancen sind nicht transparent. Weiterbildungen werden nur begrenzt angeboten, und um individuelle Entwicklungsmaßnahmen muss aktiv gekämpft werden. In manchen Fällen erhalten Mitarbeitende Führungspositionen, obwohl sie keine relevante Erfahrung in dem Bereich haben.