Täuschende Außenwirkung und belastende Unternehmenskultur
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
In diesem Unternehmen wird Erfolg gerne als gemeinsamer Verdienst gefeiert, während bei Misserfolgen rasch ein Sündenbock gesucht und zur Verantwortung gezogen wird. Selbst kleinste Missstände oder Fehler führen dazu, dass gezielt nach einem „Buhmann“ gesucht wird, der dann die Konsequenzen tragen muss. Diese Haltung führt zu einer Atmosphäre des Misstrauens und belastet die Zusammenarbeit enorm, da viele Mitarbeitende ständig darauf bedacht sind, sich abzusichern, um nicht selbst in diese Rolle gedrängt zu werden.
Arbeitsatmosphäre
Insgesamt würde ich diese Arbeitsumgebung nur denen empfehlen, die bereit sind, persönliche Werte und psychische Stabilität zugunsten vermeintlicher Karrierechancen hintanzustellen.
Kommunikation
Die unternehmensinterne Kommunikation erfolgt überwiegend über den sogenannten „Flurfunk“ – einem Netzwerk aus informellen Gesprächen, das häufig spekulativen Charakter hat und an Verschwörungstheorien erinnert. Offizielle Mitteilungen der Geschäftsleitung sorgen meist eher für Unruhe als für Klarheit, da sie in der Regel auf belastende Veränderungen hindeuten. Eine transparente und verlässliche Kommunikation ist kaum vorhanden, was das Vertrauen der Mitarbeitenden nachhaltig untergräbt und zu einer Atmosphäre der Unsicherheit beiträgt.
Kollegenzusammenhalt
In der am stärksten männerdominierten Abteilung herrscht ein besonders unangemessenes Verhalten gegenüber weiblichen Kolleginnen. Mehrere Mitarbeitende erleben dort regelmäßig grenzüberschreitendes und unprofessionelles Verhalten. Kolleginnen werden systematisch umgarnt und es scheint, als wäre es für einige männliche Kollegen ein Ziel, jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen, um intime Kontakte anzubahnen. Dieses Verhalten schafft eine belastende Atmosphäre, in der sich viele Kolleginnen unwohl und unsicher fühlen.
Vorgesetztenverhalten
Die Unternehmensstruktur spiegelt eine Kultur wider, die sich wie ein exklusiver Zirkel von langjährigen, meist älteren männlichen Führungskräften präsentiert. Diese „geschlossene Gesellschaft“ legt wenig Wert auf Diversität und lässt moderne Ansätze zur Gleichberechtigung nicht zu.
Ein Teil des Managements zeigt ein Verhalten, das auf Selbstdarstellung und Eigeninteresse ausgerichtet ist, wobei persönliche Verbindungen eine überproportional wichtige Rolle spielen. Es ist offensichtlich, dass Entscheidungen weniger nach Kompetenz und Leistung, sondern eher nach persönlichen Beziehungen getroffen werden.
Eine Atmosphäre der Missgunst und des Misstrauens prägt das tägliche Miteinander. Mitarbeitende werden wiederholt in Situationen gebracht, die Zweifel an ihrer eigenen Wahrnehmung aufkommen lassen. Besonders belastend ist der Umstand, dass Mitarbeitende regelmäßig in Konfliktsituationen manövriert werden, was zu einem erheblichen Unwohlsein führt. Beleidigungen und lautstarke, abwertende Äußerungen sind keine Seltenheit, was den Respekt und die Motivation erheblich mindert.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt durchaus ältere Kolleginnen und Kollegen, die sich durch ihre Freundlichkeit und Unterstützung auszeichnen und einen positiven Einfluss auf das Arbeitsumfeld haben. Dennoch ist unübersehbar, dass viele der besten Mitarbeitenden das Unternehmen verlassen haben, was sich negativ auf die allgemeine Stimmung und das Betriebsklima auswirkt. Die Abwesenheit dieser wertvollen Persönlichkeiten ist spürbar und führt zu einer merklichen Veränderung in der Teamdynamik, da der positive Einfluss, den sie hatten, nicht kompensiert werden kann.
Arbeitsbedingungen
Zwar beeindruckt die moderne Ausstattung und die ansprechend gestalteten Räumlichkeiten auf den ersten Blick, doch diese äußeren Merkmale allein reichen nicht aus, um eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen. Sie können die tiefgreifenden Mängel in der Unternehmenskultur und den zwischenmenschlichen Beziehungen nicht ausgleichen, die letztlich das Arbeitsklima und die Mitarbeitermotivation wesentlich stärker beeinflussen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehaltspolitik des Unternehmens zeichnet sich durch eine konsequente Haltung aus, Mitarbeitende immer am unteren Ende der Entlohnungsskala zu halten. Zwar wird der Jahresbonus gelegentlich als ein erfreuliches Highlight präsentiert, doch dieser stellt keine wirkliche Kompensation für die unterdurchschnittliche Grundvergütung dar. Trotz des Bonus bleibt das Gefühl bestehen, dass Mitarbeitende insgesamt sehr klein gehalten werden und ihre Leistungen nicht in einem angemessenen Verhältnis zur Entlohnung gewürdigt werden.
Image
Mitarbeitende werden subtil dazu gedrängt, positive Bewertungen abzugeben und das Unternehmen nach außen hin in einem vorteilhaften Licht darzustellen, obwohl die internen Erfahrungen oft eine andere Realität widerspiegeln. Dieser Druck erzeugt ein verzerrtes, unehrliches Bild und verdeckt die tatsächlichen Arbeitsbedingungen.