Um endlich mal bei der Wahrheit zu bleiben...
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist kühl und distanziert. In vielen Teams herrscht ein angespanntes Verhältnis. Man predigt ständig ein offenes Ohr für alle MitarbeiterInnen zu haben, wenn man jedoch Kritik äußert wird das nicht gerne gesehen, geschweige denn wird darauf eingegangen und etwas geändert. Mit Lob geht man gerne sparsam um und wird eher mehr auf die gemachten Fehler hingewiesen. Gute Arbeit wird selten wertgeschätzt. Die Stimmung bei den MitarbeiterInnen ist angespannt und die Fluktuation sehr hoch.
Kommunikation
Montags werden alle MitarbeiterInnen in einem Online Meeting der Geschäftsführung mit News versorgt, genauso wie in einer Mail an jedem Freitag. Hier werden die Themen immer Recht knappgehalten. Meist werden diese Medien dazu genutzt sich selbst in den Himmel zu loben oder mitzuteilen, dass MitarbeiterInnen gekündigt haben oder wurden. Information, die einem bei der Arbeit weiterhelfen könnten oder einen besseren Einblick in abteilungsübergreifende Projekte geben könnten gibt es nicht. Die Teamleads halten gerne banale Informationen zurück und es wird aus vielen Dingen ein Geheimnis gemacht. Dies stört immer wieder die Arbeitsabläufe. Es wird oft gesagt, dass wichtig Themen in Meetings kommuniziert wurden, dies entspricht aber nicht der Wahrheit, wenn das gesamte Team davon nichts weiß.
Kollegenzusammenhalt
Hier kommt es stark auf das jeweilige Team an. Ich hatte 2 KollegInnen in meinem Team mit denen ich mich richtig gut verstanden habe. Hier wusste ich, dass ich mich immer darauf verlassen konnte und wir uns gegenseitig unterstützen. Meine Erfahrungen waren, dass der sonstige KollegInnen Zusammenhalt eher distanziert war. Es wurden fake Beziehungen gepflegt, um daraus einen eigenen Vorteil zu ziehen. Die Zusammenarbeit bei teamübergreifenden Projekten war immer etwas holprig. Einige Teams haben die Auffassung besser als andere zu sein. Dieses Verhalten sich anderen überordnen zu wollen, hat den Workflow gestört.
Work-Life-Balance
Es wird erwartet, dass Überstunden gemacht werden, danken tut einem dies jedoch keiner. Will man mal Überstunden ausgleichen, wurde einen sehr klar gemacht, dass diese nicht erwünscht ist (Vertrauensarbeitszeit). Viele MitarbeiterInnen sitzen abends noch länger im Büro. Hier sollte sich die Frage gestellt werden, ob der Workload zu hoch ist oder ineffektiv gearbeitet wird.
Vorgesetztenverhalten
Goodlife ist ein Synonym für das setzen unrealistischer Ziele. Wer denkt, dass Ziele zusammen erarbeitet werden, um diese dann zusammen umzusetzen liegt hier völlig falsch. Ziele werden unrealistisch und unerreichbar hoch angesetzt. Konstruktive Einwände, Analysen und die eigene Expertise werden nicht in den Entscheidungsprozess bei der Festlegung von Zielen berücksichtigt. Ähnlich ist es bei Gehaltsverhandlungen. In beiden Fällen kann man von friss oder stirb sprechen.
Interessante Aufgaben
Anfangs waren die Aufgaben sehr interessant. In einem Startup, dass sich in einer sehr dynamischen Branche befindet, fallen immer wieder spannende Projekte an. Jedoch wird einem schnell bewusst, dass die eigene Arbeit wenig abwechslungsreich ist, da die spannenden Projekte eher bei den Teamleads bleiben und man als „normale“ MitarbeiterIn nur wenig einbezogen wird.
Gleichberechtigung
Ob Frau oder Mann- hier wird kein unterschied gemacht
Umgang mit älteren Kollegen
Der Altersdurchschnitt bei der Goodlife liegt bei schätzungsweise Anfang 30. Ältere MitarbeiterInnen gibt es leider nicht
Arbeitsbedingungen
Die Büroausstattung entspricht dem Standard: jede MitarbeiterIn verfügt über einen Laptop ggf ein Firmenhandy und zusätzlichen Monitoren am Arbeitsplatz. Zu Zeiten von Corona und Homeoffice konnte man sich einen Monitor mit nach Hause nehmen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich wüsste nicht, was die Goodlife positives für die Umwelt tut. Letztendlich werden Rohstoffe Importiert und in Plastik verpackt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter entsprechen absolut nicht dem Branchenstandard. Je nach Position gibt es bestimmte Gehaltsbänder anhand derer bestimmt wird, in welcher Gehaltsstufe man sich befindet. Wie die Geschäftsführung zur Bestimmung dieser Gehaltsbänder gekommen ist, wird nicht transparent gemacht- an der Branche kann man sich da nicht orientiert haben.
Image
Man gibt sich immer die größte Mühe, sich als junges cooles und healthy Unternehmen zu präsentieren, in dem nur super nette Menschen arbeiten. Letztendlich geht es bei der Goodlife jedoch wieder nur um den größtmöglichen Profit, bei dem man die MitarbeiterInnen dazu anfeuert, viel Arbeit zu leisten und diese aber dann schlecht zu bezahlen. Firmenveranstaltungen wie Weihnachtsfeiern oder Sommerfeste waren immer nett, jedoch nie so ausgelassen, wie man es sich bei so einem Unternehmen vorstellen würde. Letztendlich versucht sich jede MitarbeiterIn, auch bei solchen Veranstaltungen, ins rechte Licht zu rücken.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine Entwicklungspläne für MitarbeiterInnen. Als ich dort angefangen habe wurde mit prophezeit, dass es in dem schnell wachsenden Unternehmen diverse Entwicklungsmöglichkeiten für mich geben wird. Auf den Wunsch mich weiterentwickeln zu wollen, gab man mir mehr Arbeit, jedoch keine neuen Aufgaben. Zudem wurde mir wortwörtlich gesagt, dass ich Überstunden machen müsse, um eine nächste Stufe zu erreichen. Mitarbeiterentwicklung wird hier nicht richtig verstanden. Teamleadpositionen werden gerne von MitarbeiterInnen besetzt, die weder das fachliche Know How, noch das menschliche Feingefühl besitzen eine derartige Position ausfüllen zu können. Wünsche nach Fortbildungen wurden immer wieder in die Zukunft vertröstet, stattgefunden haben diese aber nie