Teils sehr positiv und teils sehr negativ - für mich hat am Ende das Negative deutlich überwogen
Gut am Arbeitgeber finde ich
nette Leute, interessanter Bereich, kumpelhafte Mentalität
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wiederspruch aus Fordern und Geben, Arbeitsbedingungen, schlechte Stimmung
Verbesserungsvorschläge
Fähige Führungskräfte einstellen bzw. stark in deren Weiterbildung investieren. Zudem flache Hierarchien schaffen und Verantwortung nach unten abgeben. Auch mehr in die Mitarbeiter zu investieren wird sich irgendwann auszahlen.
Arbeitsatmosphäre
Je nach Bereich sehr unterschiedlich: Einige Mitarbeiter verbringen einen guten Teil des Tages damit, über die Firma und Chefs zu schimpfen. Wenn man ihre Gründe anhört, stellt man fest, dass an den Beschwerden häufig was dran ist. Andere fühlen sich dagegen sehr wohl.
Kommunikation
In meinem Bereich wurden uns entscheidende Informationen häufig nicht weiter gegeben und anschließend uns Mitarbeitern das Gefühl gegeben, daran Schuld zu sein. Allgemein ist Kommunikation nicht gerade die Stärke in der Firma. Gerade durch das starke Wachstum der letzten Jahre wurde das nochmal verstärkt: Die Strukturen sind hier nicht mitgewachsen und statt dessen wird auf Flurfunk vertraut. Die Meetings sind oft Zeitverschwendung. Positiv ist, dass der kurze Dienstweg häufig halbwegs funktioniert.
Kollegenzusammenhalt
Meistens sind die Kollegen sehr nett. In den vergangenen Jahren kam es - vermutlich durch die hohe Auftragslage und damit verbundene firmenweite Überforderung - immer öfter zu Situationen, wo man von Kollegen alleine gelassen wurde bzw. wo man deutlich gemerkt hat, dass die Kollegen auf Aufgaben wenig Lust haben und diese lieber auf den nächsten Schreibtisch legen. Alles in Allem aber ein positiver Faktor bei halm.
Work-Life-Balance
40h Woche wird i.d.R. respektiert, Überstunden werden minutengenau gezählt und können abgefeiert werden, sowie werden Urlaubswünsche unterhinterfragt genehmigt. In vielen Bereichen kann man den Job bei der Firma halm als ruhig beschreiben. In meinem Bereich standen aber in den vergangenen Jahren Dienstreisen mit 2-5 Tagen Vorlaufzeit auf der Tagesordnung. Nachdem diese meistens Fernflüge in der Economy beinhalten, hatte das erheblichen Einfluss auf meine Gesundheit und Zufriedenheit. Es drängt sich hier der Eindruck auf, dass an jeder Ecke am Mitarbeiter gespart wird, während die Firma rießige Gewinne schreibt. Das passt hinten und vorne nicht zusammen und ich hätte mir hier mehr Entgegenkommen gewünscht. Obwohl das aus der Belegschaft gefordert wurde, war das Gegenteil der Fall: Wo am Anfang noch die "normale" Economy stand, wurde irgendwann nur noch das billigste von 3 Angeboten genehmigt und anschließend nichtmal mehr die Sitzplatzreservierung, falls nicht im Ticketpreis beinhaltet. Es hat hier den Eindruck auf mich gemacht, dass halm als Arbeitgeber seine Machtposition bei Verhandlungen bis zum letzten Ausnutzt, sobald Kosten ins Spiel kommen...
Vorgesetztenverhalten
Mit wenigen Ausnahmen halte ich die Vorgesetzten weder für Führungspositionen geeignet, noch nehmen sie diese ernst. Überforderung ist entsprechend das Ergebnis...
Interessante Aufgaben
In meinem Bereich sehr interessant
Gleichberechtigung
Ich konnte keine Ungleichbehandlung feststellen. Wie in den meisten techniklastigen Betrieben üblich, sind aber auch bei halm der überwiegend größte Teil Männer mit entsprechenden Verhaltensformen. Z.B. ist ausreden lassen nicht unbedingt üblich, wer in Meetings am "lautesten" schreit, bekommt Gehör, etc.
Umgang mit älteren Kollegen
Meistens fair und die Firma halm scheint eine gewisse Verantwortung gegenüber älteren Kollegen zu verspühren. Das bezieht sich allerdings nicht unbedingt darauf, dass älteren Kollegen altersgerechte Positionen geschaffen werden. So musste z.B. ein älterer Kollege immer noch regelmäßig Langstreckenflüge in der Economy fliegen. Hier wäre eine gewisse positive Ungleichbehandlung angebracht gewesen!
Arbeitsbedingungen
Halbwegs moderne Büros. Kantine ist allerdings eine Katastrophe - die Alternative ist ein Burger King. Selbst in temperatursensiblen Produktionsumgebungen gibt es keine Klimaanlage (das wurde zwar von den Kollegen gefordert, aber dann offenbar für nicht notwendig erachtet, weshalb im Sommer in den Räumen teils über 40° herrscht). Auch hier wird teils sehr gespart - ich musste selbst mal mit dem bekannterweise defekten ehemaligen Computer meines Chefs auf Dienstreise, der dort entsprechende Dienste tat. Persönliche Wünsche bzgl. Computer wurden nicht berücksichtigt. In meinem Bereich kaum digitale Tools - wir haben dort gearbeitet wie vor 20 Jahren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Laut Selbstverständnis der Führungskräfte vermutlich ausgezeichnet - in der Realität liegt darauf oftmals keine Priorität und ist im Alltag nicht Thema.
Gehalt/Sozialleistungen
Positiv waren in den vergangenen Jahren die Bonuszahlungen. Das täuscht aber nicht davor hinweg, dass auf der einen Seite von mir sehr viel mehr gefordert wurde, als es eigentlich mein Job war und gleichzeit bei jeder Forderung meiner Seite meine Stelle schlecht geredet wurde. Hier gab es eine deutliche Doppelmoral!
Image
Über die Jahre immer schlechter geworden. Die Probleme in der Firma sind langsam auch den Kunden immer klarer geworden. Ansonsten lebt die Firma von seinem Ruf vergangener Tage und einem festen Kundenstamm.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man das nicht regelrecht aggressiv einfordert, passiert nichts. Für mich persönlich enttäuschend, weil ich im Vorstellungsgespräch den Punkt deutlich angesprochen hatte. Das Ergebnis: "Ein System zur Weiterbildung ist in der Entwicklung" - gesehen habe ich davon in den vergangenen Jahren nichts. Mir selbst wurden von 3 angefragten Schulungen 2 abgelehnt - und das nicht, weil sie irrelevant gewesen wären. Als ich die Schnauze voll davon hatte, habe ich diese über Bildungsurlaube "erzwungen".
Eine Karriereentwicklung findet i.d.R. nicht statt. Weder ist das geplant, noch gibt es entsprechende Stellen. Wer sich entwickeln möchte, muss die Firma verlassen.