Ohne die tollen Kolleginnen, Kollegen und Handwerker hätte ich nicht so lange bei der Handwerkskammer durchgehalten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kolleginnen und Kollegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den Umgang mit den (Dienstältesten) Mitarbeitenden
Verbesserungsvorschläge
Für alle Personen in Stellen mit Personalverantwortung empfehle ich Schulungen in der Führung von Teams, in der Personalentwicklung, in der Wertschätzung und der Kommunikation.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt wenige systematischen Prozesse beim On- und Offboarding von Mitarbeitenden, was bei mir vor allem den Beginn meiner Arbeit bei der Handwerkskammer erschwert hat. Mangelnde Offenheit und Wertschätzung in der Kommunikation von Vorgesetzten, fehlender Austausch zwischen den Abteilungen und auch die hohe Personalfluktuation haben sich in meiner Zeit negativ auf das Betriebsklima ausgewirkt.
Kommunikation
Es gibt ein Intranet. Wichtige Informationen werden dort sporadisch kommuniziert. Vieles an Informationen erfährt man eher über den Flurfunk oder muss es sich erfragen. In meiner Abteilung gab es keine regelmäßigen Austauschtreffen oder Besprechungen. Ein abteilungsübergreifender Austausch fand zu meiner Zeit auch nicht statt. Für mich fehlen Wertschätzung, Informationsfluss und Offenheit in der Kommunikation im Haus völlig.
Während meiner Zeit in der Kammer gab es ein Vorfall, der im Kollegium viele Personen und auch mich stark betroffen gemacht hat. Im Nachgang zu diesem Ereignis hätte ich mir von den Personen mit Personalverantwortung eine achtsamere Kommunikation gewünscht.
Kollegenzusammenhalt
In meiner Abteilung gab es einen fantastischen Zusammenhalt unter den Kollegen und Kolleginnen. Wir haben viel miteinander geredet, uns über wichtige Themen ausgetauscht und uns gegenseitig bei inhaltlichen Fragen geholfen. Die Stimmung war sehr herzlich. Auch Kolleginnen aus anderen Abteilungen waren immer sehr hilfsbereit.
Work-Life-Balance
Man kann dank Gleitzeit flexibel arbeiten. Alle Stunden in der Kammer werden systematisch erfasst. Überstunden werden durch Freizeit ausgeglichen. Bei einer Vollzeiteistelle mit fünf Arbeitstagen hat man 30 Urlaubstage im Jahr.
Homeoffice ist eingeschränkt möglich. Mobile Arbeitstage sind begrenzt, und müssen genehmigt werden. Ob, wie oft und wie problemlos Homeoffice möglich ist, hängt stark von der Teamleitung ab.
Bei mir gab es dazu keine Probleme.
Interessante Aufgaben
Meine Aufgaben waren interessant und sehr abwechslungsreich.
Gleichberechtigung
Es gibt die Position der Frauenvertreterin und deren Stellvertreterin.
Laut §17 im Landesgleichstellungsgesetz von Berlin ist die Frauenvertreterin bei allen sozialen, organisatorischen und personellen Maßnahmen, sowie bei allen Vorlagen, Berichten und Stellungnahmen zu Fragen der Frauenförderung zu beteiligen. Für mich bedeutet das, dass die Arbeit der Frauenvertretung insbesondere in einer Organisation, in der so viele Frauen arbeiten, wie in der Handwerkskammer Berlin, absolut sichtbar sein sollte. Das ist nicht der Fall, was absolut nicht an den Inhaberinnen der Stellen liegt. Durch den Umgang mit dem Thema Frauenvertretung in der Handwerkskammer entsteht für mich der Eindruck, dass das Thema keine besondere Relevanz hat. Das empfinde ich als peinlich. Vor allem, weil in der Handwerkskammer so viele Frauen arbeiten.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Fachwissen, die jahrelange Erfahrung und das Engagement der dienstälteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden aus meiner Sicht nicht wertgeschätzt.
Arbeitsbedingungen
Die Technik ist ok, könnte an manchen Stellen etwas mobiler gestaltet werden. Es ist sehr laut durch den Mehringdamm. Im Sommer wird es schnell sehr heiß. Eine Klimaanlage gibt es nicht in jedem Büro.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Rahmen des Tarifvertrags gibt es eine Jahressonderzahlung. Alle Ausgleichszahlungen im Zuge von Corona und der Energiekrise wurden schnell und problemlos gezahlt. Es gibt ein hausinternes Bonusprogramm. Es gibt die Möglichkeit für ein Jobticket.
Die Handwerkammer Berlin zahlt nach meinem Empfinden eher unterdurchschnittlich. Mitarbeitende werden im Tarifvertrag sehr tief eingruppiert. Eine spätere Höhergruppierung ist kaum möglich und hängt stark vom Willen der Vorgesetzen ab.
Karriere/Weiterbildung
Weiterentwicklung, Fortbildung, langfristige Personalplanung wurden für mich nicht ersichtlich. Weiterbildungen werden dementsprechend nicht aktiv angeboten. Kolleginnen und Kollegen, die sich weiterbilden wollen, müssen das das in der Regel privat tun.