Anspruch und Realität klaffen teilweise meilenweit auseinander
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Leidenschaft und Leidensfähigkeit, mit der hier gearbeitet wird. Mit dem vorhandenen Umständen wird hier teilweise ein richtig guter Job gemacht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist im Endeffekt eine One-Man-Show. Hierarchien sind ab einem bestimmten Punkt nur noch auf dem Papier vorhanden, Kompetenzen nicht klar definiert. Kommunikation bleibt ein großes Thema, das immer wieder zu Unklarheiten führt. Zudem passt das Thema Gehalt und Workload nicht zusammen.
Verbesserungsvorschläge
Das Thema Kommunikation sollte endlich ernst genommen werden, um weitere Mitarbeiterfrustration zu vermeiden. Darüber hinaus ist der Umgang mit Freelancern aktuell nicht gut. Mehr Wertschätzung und die Bereitschaft zu einer gewissen Verbesserungskultur wären hier aus meiner Sicht sinnvoll. DIes gepaart mit mehr Mut zu eigenständigen Entscheidungen. Ein ehemaliger Fussballprofi sagte einst: "Eier, wir brauchen Eier". Dies trifft an vielen Stellen zu.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich habe ich meinen Job sehr gerne gemacht. Das lag vor allem an den externen Kunden, die meinen Job bereichert haben. Intern habe ich massive Unterschiede im Workload wahrgenommen. Dies wirkt sich dann natürlich auch auf die Arbeitsatmosphäre aus. Teilweise werden Ellenbogen schon spürbar ausgefahren und Hierarchien gebildet, wo es organisatorisch gar keine gibt.
Kommunikation
Kommunikation findet auf einem rudimentären Level statt. Wichtige und für die Arbeit relevante Themen werden nicht kommuniziert, sodass die lokale Presse dann als Quelle #1 genutzt wird. Dies scheint auch abteilungsübergreifend der Fall zu sein. Wenn man diese Missstände dann anspricht, wird relativ schnell darauf verwiesen, dass auch auf Teamleitungsebenen Informationen nicht, oder nur verspätet geteilt werden.
Kollegenzusammenhalt
Man sitzt halt im selben Boot, findet heraus, dass viele mit den gleichen Problemen kämpfen - das verbindet. Teambuilding im 96-Style. Auch hier merkt man teilweise eine Ellenbogengesellschaft und ein abgehobenes Auftreten Einzelner.
Work-Life-Balance
Man verlangt viel und bietet wenig. Einzig die Tatsache, dass Hunde auch gerne mal mitgebracht werden können, bringt noch einen Zusatzpunkt. Überstunden sind allerdings an der Tagesordnung. Hinzu kommt durch das Spieltagsgeschäft Wochenendarbeit und Arbeitszeiten, die sich nach dem Spielbetrieb richten. Dies sollte einem bewusst sein, wenn man sich auf einen solchen Arbeitgeber einlässt.
Vorgesetztenverhalten
Mehr Schatten, als Licht. Vereinzelt gibt es bemühte Versuche, Transparenz zu schaffen und Arbeitsabläufe zu verbessern. Diese versacken dann aber relativ schnell wieder. Letztendlich merkt man deutlich, dass viele nur als Marionetten agieren und dem großen Zampano hörig sind. Klassische "Führungs"qualitäten sind aus meiner Sicht kaum vorhanden, oder werden im Keim erstickt. Top down Entscheidungen sind an der Tagesordnung.
Interessante Aufgaben
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Freelancer ist hier naturgemäß ein größerer Spielraum möglich. Dieser kann dann je nach organisatorischen und hierarchischen Voraussetzungen vom einen auf den anderen Tag völlig über den Haufen geworden werden. Die Arbeitsbelastung ist teilweise sehr unterschiedlich verteilt.
Gleichberechtigung
Das Thema der Gleichberechtigung ist im Laufe der Jahre besser geworden. Immer mehr Frauen sind in Führungspositionen angekommen. Inwiefern sie dann aber wirklich mitgestalten können, sei dahingestellt. Dies wäre bei männlichen Führungskräften aus meiner Sicht aber nicht anders.
Arbeitsbedingungen
Ausrüstung wird zur Verfügung gestellt, Räumlichkeiten und Büroausstattung entsprechen einem gewissen Grundbedarf. Zweckmäßig, aber auch nicht mehr.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Soziale Projekte werden pressewirksam vermarktet. Hier ist man sehr aktiv. Umweltthemen werden dabei ein wenig vernachlässigt. Hier wird oft ein fehlendes Budget als Hauptgrund genannt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt liegt unter dem Branchendurchschnitt. Teilweise wird auch nur knapp über dem Mindestlohn gezahlt. In meinem Bereich gab es über Jahrzehnte keine Gehaltsanpassungen. Freelancerhonorare werden teilweise verspätet, oder unvollständig gezahlt.
Image
Das Image, welches nach außen getragen wird, entspricht nicht im Ansatz der Realität. Hier verhält es sich, wie im sportlichen Bereich. Anspruch und Realität liegen teilweise meilenweit auseinander.
Karriere/Weiterbildung
Ein Karriereaufstieg ist möglich und schon fast vorprogrammiert. Aufgrund der hohen Fluktuation ist man teilweise schon fast gezwungen, Eigengewächse hochzuziehen, um Stellen überhaupt nachbesetzen zu können.