Nach dem Generationswechsel vom richtigen Weg abgekommen // DAX-Konzern statt Familienunternehmen?!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass er (vermutlich) spätestens nach der nächsten Berateraktion in einigen Jahren wieder in Teilbereichen gegensteuern und wichtige Funktionen wieder aufbauen wird. Vielleicht bringt KI dann auch in den administrativen Bereichen TATSÄCHLICHE Potentiale, die HARTING als Vorreiter bereits kurzfristig erkannt und gehoben hat und somit nun bereits "Fit for Growth" ist :-)
Verbesserungsvorschläge
Entscheidungen (wie früher) mit strategischem Weitblick und nicht auf Basis kurzfristiger Tendenzen, z.B. bei Kostenquoten, treffen.
Leitbild überarbeiten, denn in Teilen (Umgang mit den Menschen) wird es mit Händen und Füßen getreten und ohnehin nicht gelebt.
Grundsatzfrage beantworten: Ist die Kultur einer Aktiengesellschaft, in der Mitarbeitende nur noch Nummern sind und lieber auf externe Berater gehört wird, wirklich geeignet für ein Familienunternehmen am Standort Espelkamp?
Arbeitsatmosphäre
Der Fisch stinkt vom Kopf her. Jahrzehntelang gelebte Werte wurden insbesondere durch die rigorose Umsetzung der Neustrukturierungen im Rahmen "Fit for Growth" ad acta gelegt. Fassungslosigkeit, Unverständnis, Unsicherheit und Abneigung ggü. dem Arbeitgeber prägen nun das wirkliche Stimmungsbild in der Belegschaft.
Kommunikation
Intern:
Gut gemeinte, aber schlecht umgesetzte Videoblogs, die letztlich keinen Mehrwert bieten und mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern. Aushänge mit widerkehrenden Parolen und Phrasen, die schon längst niemand mehr hören kann. Explizit im Workstream Finance ist das Vorgehen und die Kommunikation von "Fit for Growth" eine glatte 6.
Extern:
Die Unternehmerfamilie diskutiert mit dem Bundespräsidenten über den problematischen Fachkräftemangel in OWL und fast zeitgleich wird verdienten und erfahrenen Mitarbeitenden sowie gleichermaßen jungen Leistungsträgern, die die Zukunft gestaltet hätten, gekündigt und in anderen Bereichen Arbeit an Fremdfirmen outgesourct.
Presseartikel, die die Lage stets verharmlosen und beschönigen.
Vorgesetztenverhalten
Auf unterer Ebene und im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten TOP.
Ein großes Problem bei HARTING ist das Verhalten / Agieren der oberen Führungskräfte, die jedoch letztlich von der Konzernspitze beeinflusst und getrieben werden. Politische Spielchen und gegenseitige Schuldzuweisungen sind an der Tagesordnung. Charisma und Rückgrat scheinen nicht mehr vorhanden oder gefragt zu sein. Einzelne Führungskräfte, die nicht einmal grüßen können, kann in 2024 ohnehin niemand mehr Ernst nehmen.
Umgang mit älteren Kollegen
Im Kontext "Fit for Growth" respektlos und unwürdig. Leistung und Wichtigkeit (Top Performance und signifikante Ergebnisbeiträge) langjähriger Wissensträger kann (oder will) nicht gesehen werden. Fatales Zeichen in Zeiten des Fachkräftemangels - auch an die verbleibende Belegschaft.
Image
Mittlerweile nur noch in einer Scheinwelt positiv. Die Mitarbeitenden kommunizieren die ungeschönigten Wahrheiten in die Welt. In Espelkamp und Umgebung herrscht Unverständnis und andere Unternehmen lachen sich ins Fäustchen.