Es fehlt der Spirit.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- zentrale Lage
- neue Büros
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Mitarbeiterführung
- Kommunikation
- Arbeitsmittel
Arbeitsatmosphäre
Entscheidend ist nur das Arbeitsergebnis. Kein Interesse an der Person. Wenn es passt, kommt kein Feedback. Wenn etwas nicht stimmt, dann teilweise emotionale Ausbrüche. Es herrscht ein Arbeitsklima, wie auf einem Erntefeld. Jeder macht im stillen seinen Arbeit und geht. Keine Leidenschaft oder Spirit für den Anwaltsberuf erkennbar.
Kommunikation
Kommunikation läuft viel über E-Mail. Teilweise sieht man seine Kollegen oder Vorgesetze über Tage nicht, obwohl sie im Büro sind. Die Instruktion über ein persönliches Gespräch wäre effektiver. Daher geht der Einwand des zeitintensiven Transaktionsgeschäftes ins Leere.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist stark vom Team abhängig. Generell ist erkennbar, dass wenig Interesse besteht an neuen Mitarbeitern. Entweder aus der starken Fluktuation heraus oder aus vermeintlichen Konkurrenzgründen. Es gibt aber auch Ausnahmen.
Work-Life-Balance
Da es sich um eine Großkanzlei handelt, wird teilweise bis 21 Uhr gearbeitet. Die meisten bleiben bis 20:30 Uhr. Jedoch ist zu beobachten, dass viele ihre Zeit absitzen. Facetime wird gelebt. Man muss fragen, ob man früher gehen darf; mit dem Selbstverständnis des Anwaltsberufes nur schwer in Einklang zu bringen.
Vorgesetztenverhalten
In der Praxisgruppe M&A fehlt Wertschätzung und souveränes Verhalten; teilweise kommen auch beleidigende Äußerungen. Viele bleiben für den Lebenslauf 6-12 Monate. Starke Fluktuation. Wer kann, der geht auch. Alle anderen müssen jeden Tag, die angespannte Stimmung aushalten.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren spannend und international.
Arbeitsbedingungen
Das Bürogebäude ist neu und zweckmäßig. Die Computer sind relativ neu. Die Auswahl an Literatur ist begrenzt. Es gibt keine richtige Bib, sondern Ansammlungen in den jeweiligen Praxisgruppen. Es gibt nur einen wenig schmackhaften Brühkaffee. Etwas Obst wird am Morgen zur Verfügung gestellt. Säfte auch. Das Obst ist schnell weg und wird nicht aufgefüllt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Abhängig vom Partner. Ein Gesamtkonzept ist nicht vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war nicht so gut, sodass es die anderen Bereiche überstrahlt hätte. Es war aber in einem akzeptablen Bereich.
Image
Leider passen viele Dinge bei Eversheds nicht zusammen. Man hat einen repräsentativen (teuren) Sitz in der Nähe des Odeonsplatzes, aber serviert den Mitarbeitern Brühkaffee. Es fehlen auch einige wichtige juristische Datenbanken. Der Schönfelder kommt als gebundene Ausgabe (nur zwei Ausgaben), sodass gesetzliche Änderungen nicht aktuell zu erfassen sind.
Es entsteht der Eindruck, dass die Kanzlei im oberen Segment mitmischen will, aber bisher nur einen billigen Anstrich hat. Es muss noch viel getan werden. Die Transformation von einer deutschen Kanzlei zu einer internationalen Einheit mit Renommee, wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.