Enormes Arbeitstempo & hohe Projektdichte dank überambitionierter Ziele.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Leidenschaft bei RUCK ist echt und authentisch. Die erfolgreiche Firmengeschichte übt noch immer ihren Zauber aus und leistet viel Positives, vor allem für die Berufsbilder Podologie und Fußpflege. Familie RUCK wirkt selbst tatkräftig mit und gibt buchstäblich ALLES, was sie kann. Sie investiert sich in die Firma, die Einsatzbereitschaft ist beeindruckend. Durch diese Kraft gelingt Teambuilding sehr schnell. Man fühlt sich innerhalb weniger Tage heimisch und angekommen. Die behandelten Themenfelder sind vielfältig und spannend. Niemals kommt Langeweile auf. Verschiedene Projekte fordern unterschiedliche Fähigkeiten – damit kann sich jeder einsetzen. An allen Ecken und Enden findet sich Hilfsbereitschaft vonseiten der Kollegschaft.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Sehr hoher Workload. Selbst mit Überstunden ist die Vielzahl an Aufgaben, die überwiegend kurzfristig bearbeitet werden müssen und teils nicht einmal bis zum Mittagessen warten können, nicht zu bewältigen. Wer zumindest eine Chance haben möchte, hinterherkommen, muss sich selbst in den Job investieren und die eigene Arbeitsweise bis ins kleinste Detail optimieren, um aus jeder Minute Arbeitszeit das Meiste an Leistung herauszuholen. Wochen, in denen man wie manisch Projekte mit aller Gewalt durchkloppt, sind nicht selten. Aufgaben stauen sich oft auf, weshalb man nur vereinzelt Projekte rechtzeitig beginnen kann. Damit ist man fast immer zu spät dran – egal, wie gut man ist. Mit diesem andauernden persönlichen Scheitern muss man umgehen können. Versuche, diese Problematik anzusprechen und zu lösen, schlagen meist fehl. Wie man ans Ziel kommt, scheint egal zu sein. Hauptsache, man kommt an - unabhängig aller etwaigen Verluste.
Verbesserungsvorschläge
1. Mehrarbeit nicht als selbstverständlich nehmen & Ressourcen gut überlegt einsetzen: Flexible Arbeitszeitmodelle werden von RUCK angeboten, weil man wisse, dass "du privat auch wichtige Termine hast." Dass man die aber wirklich hat, spielt in Zeiten von Projektabschlüssen überwiegend keine Rolle. Und zeitintensive Projekte gibt es viele. Der hohe Workload soll aber niemanden weiter beschäftigen und schon gar nicht negativ, im Gegenteil: Ist es nicht toll, etwas gemeinsam zu erreichen? Entschädigt das nicht für die Verluste an privater Zeit und Energie? Nein, das tut es nicht. Wenn ein Mitarbeiter intensiv Überstunden leistet, um ein Projekt abschließen zu können, hat so etwas keinen Respekt verdient, sondern eine Entschuldigung – dafür, dass der Zeitplan zu eng war, aber Einwände nicht gehört wurden. Dafür, dass sich an Ressourcen bedient wurde, die eigentlich nicht zur Verfügung standen. Dafür, dass es beim nächsten Mal wahrscheinlich nicht anders laufen wird und man den hohen Einsatz jedes Einzelnen, auch über eigene Grenzen hinaus, als selbstverständlich genommen hat.
2. Aktiv zuhören und den Mitarbeitern in ihrer Einschätzung von realistischen Zeitplänen vertrauen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist überwiegend von hohem Tempo und Druck von oben geprägt. Viele Mitarbeiter wirken gehetzt und so, als würden sie ihren Aufgaben nicht hinterherkommen (was sie meistens auch nicht tun ...). Der Stress aller entlädt sich bei den gemeinsamen Team-Events. Hier ist die Stimmung ausgelassen, gelöst und sehr gut.
Kommunikation
Sehr viele Kommunikationskanäle und ein funktionierender Flurfunk streuen Informationen breit und nicht immer zum richtigen Zeitpunkt - d.h., mal zu früh, mal zu spät. Bereits Beschlossenes wird nicht selten wieder umgeworfen und angepasst. Da heißt es: Immer auf dem neuesten Stand bleiben. Informationen von morgens können teils nachmittags bereits veraltet sein.
Kollegenzusammenhalt
Sehr hoch. Das schnell getaktete Arbeitstempo und die viele, teils sehr anstrengende Projektarbeit schweißt Teams schnell zusammen, da man sich gegenseitig aushilft. Starkes Gefühl von Loyalität. Die große Nähe zu den Kollegen kann auch Schattenseiten haben: Geht man pünktlich, hat man ein schlechtes Gewissen gegenüber den Kollegen. Bleibt man bei den Kollegen, hat man ein schlechtes Gewissen gegenüber der eigenen Familie und Freunden. Hier muss jeder für sich den richtigen Umgang finden.
Work-Life-Balance
#Vereinbarkeitfüralle ist eine schöne Formulierung und passt zum Unternehmensauftritt der Firma, trifft aber auf die harte Realität. Alle haben etwas zu vereinbaren, sicherlich - aber Projekt- und Zeitpläne, Workflows, Sprints und Prozesse sitzen am längeren Hebel und gewinnen am Ende. Wer groß denkt, muss auch groß investieren und freie Abende, die man spontan doch im Büro verbringen kann, haben vor allem die vielen jungen Mitarbeiter vorzuweisen, die noch keine Kinder haben. Von der hohen Einsatzbereitschaft, Überstunden zu leisten, wird regelmäßig Gebrauch gebraucht. In Projektplanungen werden diese zusätzlichen Ressourcen in vielen Fällen bereits miteinbezogen.
Vorgesetztenverhalten
Kommt stark auf den jeweiligen Vorgesetzten an. Manche sind näher dran am Team, manche kaum zu erwischen. Durch Mitarbeiterwechsel und regelmäßige Neuerungen in Workflows und Prozessabwicklungen sehen sich alle Vorgesetzten sicherlich mit großen Herausforderungen betraut. Aufgrund der hohen Projektdichte bleibt oft zu wenig Zeit für Menschliches. Am Ende hat man meistens zu funktionieren und die Vorgesetzten können dieses laufende System offenbar selbst nicht in andere Bahnen lenken.
Interessante Aufgaben
Interessante, wichtige Branche, für die RUCK eine breite Produktpalette bietet und selbst auch viel mit spürbarer Leidenschaft entwickelt. Die Aufgaben sind sehr vielseitig und erfordern intensive Einsatzbereitschaft, um am Ball zu bleiben. Durch stetig Neues und viele Ideen, Visionen und Projekte kommt niemals Langeweile auf.
Tätigkeitsfelder sind eher starr und weniger flexibel. Der Mitarbeiter hat zur Aufgabe zu passen, nicht umgekehrt. Wenn es nicht passt, muss jemand Neues her. Angesichts des hohen Einarbeitungsaufwands ein ambitioniertes Vorgehen, aber kein Problem: Ambitionierte Ziele sind sicherlich eine der Kernkompetenzen von RUCK.
Gleichberechtigung
Durch die Möglichkeit von Führen in Teilzeit werden Frauen in Sachen Aufstiegschancen nicht benachteiligt.
Arbeitsbedingungen
Überwiegend absolute Spitzenklasse. Technik auf dem neusten Stand, große Sommerterrasse und sehr schöne, topmoderne Räumlichkeiten. Allerdings nicht überall, das Glück ist hier ungleich verteilt. Arbeiten manche, als wären sie einem perfekt retuschierten Stock-Foto entsprungen, sitzen andere in eher eng gestalteten, oft mit Kisten zugestapelten Büroräumen, in denen einem die Tür fast gegen das Knie gerammt wird, sobald sie jemand öffnet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
RUCK übernimmt Verantwortung gegenüber der Umwelt. Im firmeneigenen Restaurant ist so vieles wie möglich von Bio-Qualität.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt entspricht nicht unbedingt (kann aber) der vorzuweisenden Berufserfahrung und der getragenen Verantwortung. Damit werden die eigenen Fähigkeiten nicht immer in der Weise honoriert, wie sie es sollten. Man muss eben in teils harte Verhandlungen gehen.
Image
Das Image nach außen hin ist makellos. Perfekter Firmenauftritt - vor Ort und online. Wer das Gebäude betritt, ist bereits überzeugt. Online präsentiert sich RUCK als eierlegende Wollmilchsau, die für alle das Richtige zu bieten hat, unheimlich nahbar ist und jeden Mitarbeiter mitsamt seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt rückt. Und ja, die Leidenschaft für die vertriebenen Produkte ist echt, die Firmengeschichte ist beeindruckend und die Visionen lobenswert. Der Druck von oben und das Durchpressen von überambitionierten Zielen passen nur schlecht zum suggerierten Image. Sehr engen Zeitplänen und der schieren Masse an Aufgaben steht man teils macht- und sprachlos gegenüber. Oft werden Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen und entbehren gefühlt jeder Grundlage. Die mitunter häufigste Antwort auf die Frage „Wie hat sowas denn das letzte Mal geklappt?“ ist: „Irgendwie.“
Karriere/Weiterbildung
Angebote zur Weiterbildung werden gemacht, können aber aus zeitlichen Gründen oft nicht wahrgenommen werden. Selbst für eine intensive Einarbeitung bleibt mitunter wenig Zeit. Möglichkeiten zum Aufsteigen können gegeben sein, wenn man voll hinter dem Unternehmen steht und alle Prozesse mitträgt.