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Berüchtigtes Unternehmen in der Region Passau
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehalt war ok.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alle oben genannten Punkte. Bewerber sollten sich gründlich informieren, bevor sie bei der Firma anfangen und dann realistisch an die Sache rangehen. Bloß keine zu hohen Erwartungen setzen - viel Glück.
Verbesserungsvorschläge
Fairer und respektvoller Umgang mit den Mitarbeitern - Ehrlichkeit - Konstruktive Kritik üben - Machtspielchen bitte sein lassen
Arbeitsatmosphäre
Fairness und Vertrauen gibt es nicht. Es ist gut möglich, dass man einen Kollegen nett findet und dieser sich dann am nächsten Tag heimlich bei der Geschäftsführung über einen beschwert. Im Büro trifft man regelmäßig (mindestens einmal im Monat) Kollegen, die weinen. Entweder weil der Druck zu groß ist oder aus anderen Gründen. Das belastet dar Arbeitsklima total und man fühlt sich selbst dann auch schlecht.
Image
Diese Firma ist in der Region berüchtigt. Es handelt sich hier um das ehemalige Unternehmen "Beutlhauser Stanztec" in Freyung, das von Hirschmann Automotive aufgekauft worden ist. - Berichte über diese Firma findet man einige im Internet. Die Firmenkultur von Hirschmann ist in Freyung nicht eingezogen. Meine Freunde und Bekannte hatten mir dringend empfohlen, den Job nicht anzunehmen. Sie hatten leider Recht.
Work-Life-Balance
Es gibt Schichtarbeit und Normalarbeit im Büro. In der Produktion halten sich die Überstunden in Grenzen. Im Büro darf und soll man gerne grenzenlos arbeiten. Höhere Vorgesetzte gehen dafür aber früher nach Hause als ihre eigenen Mitarbeiter - das ist nicht nur mir aufgefallen und hat einige Mitarbeiter total verärgert. Auf Familie wird tendenziell nicht Rücksicht genommen, auch wenn ursprünglich Home Office vereinbart wurde, heißt das nicht, dass man es dann wirklich machen darf. Auch das moderne Arbeiten 4.0 hat dort definitv nicht Einzug gehalten.
Karriere/Weiterbildung
Ich selbst hatte keine Möglichkeit mich weiterzubilden oder zu entwickeln. Ich habe aber gehört, dass es Sprachkurse für Mitarbeiter gab.
Wenn einem der Vorgesetzte gewogen war und Budget vorhanden war, hatte man Chancen auf eine Weiterbildung.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Löhne wurden nach oben hin angepasst nachdem die Firma aufgekauft wurde. Dies wurde auch auf einer Betriebsversammlung bekanntgegeben.
Ansonsten gibt es noch vermögenswirksame Leistungen und die betriebliche Altersvorsorge. Aber Achtung: Das Gehalt ist stark verhandlungsabhängig und man sollte gut verhandeln, ansonsten kann es vorkommen, dass man deutlich weniger als seine Kollegen verdient. Und dann gibt es wieder schlechte Stimmung. Siehe oben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hierzu ist mir nichts bekannt.
Kollegenzusammenhalt
Wenn man sich mit Kollegen oder Führungskräften unterhält, muss man damit rechnen, dass einem ins Gesicht gelogen wird. Wem man vertrauen kann, erfährt man ganz am Schluss. Ich selbst habe mehrere Situationen mitbekommen, in denen Vorgesetzte mir gegenüber erst das eine und ihren Mitarbeitern gegenüber dann das Gegenteil erzählt haben. Die Zusammenarbeit in einigen Bereichen ist schwer, weil die Abteilungen nicht abteilungsübergreifend zusammenarbeiten und es zwischenmenschliche Konflikte gibt. Prozesse sind entweder veraltet oder nicht vorhanden, so dass auch öfter mal Unklarheit herrscht, wer für was zuständig ist. Oft wird dann auch noch jemand krank, und die Arbeit bleibt dann erst recht liegen. Das führt dann wieder zu Stress und Ärger. Irgendwie nachvollziehbar.
Umgang mit älteren Kollegen
Es wurden selten ältere Arbeitnehmer eingestellt. Es gab aber immerhin Mitarbeiter, die schon einige Jahre dabei waren. Wenn sie vermeintlich nicht mehr von Nutzen waren, kamen sie auf die Abschussliste. Aber das war unabhängig vom Alter der Fall.
Vorgesetztenverhalten
Mein Vorgesetzter ist jeglichen Konflikten ausgewichen. Ich bekam als Feedback im Regelfall "Ja ok, passt" zu hören. Wenn Manager mit ihren Mitarbeitern nicht zufrieden waren, wurden Intrigen gesponnen und man hat versucht die Leute auf diese Art und Weise loszuwerden. Ehrliche und konstruktive Gespräche gibt es - aber nicht in dieser Firma.
Mir wurden im Bewerbungsgespräch Dinge zugesichert, die dann leider nicht eingehalten worden sind. Das war dann auch der Grund, warum ich die Firma verlassen habe.
Arbeitsbedingungen
Starker Lärmpegel in den Büroräumen, da diese direkt über der Produktionshalle liegen und der Produktionslärm im Hintergrund immer zu hören ist. Des Weiteren eine schlecht funktionierende Belüftungsanlage, die ein permanentes Zischen erzeugt. Parkplätze zu finden ist ein ständiger Kampf, vor allem im Winter, wenn - wie in der Region üblich - viel Schnee liegt. Es wird schlecht geräumt und ich kenne Leute, die auf Glatteis ausgerutscht sind und sich verletzt haben.
Kommunikation
Es gibt Regelmeetings, die allerdings überwiegend inhaltslos sind. Die Meeting-Kultur hat mit der Übernahme durch Hirschmann Überhand genommen und kostet einen mehere Stunden Arbeitszeit pro Woche. Bringen tun diese Meetings gar nichts.
In der Produktion arbeiten sehr viele tschechische Kollegen, ich schätze mal so ein Viertel oder sogar mehr. Sie sprechen teilweise gar kein Deutsch, weshalb es echt schwer ist mit ihnen zu kommunizieren. Sie geben sich aber immerhin Mühe und sind nett. Aber die Zusammenarbeit zwischen deutschen, tschechischen, usw. Kollegen ist schwer, wegen der fehlenden Sprachkenntnisse.
Außerdem gibt es in der Firma noch eine brodelnde Gerüchteküche und Grüppchenbildung. Eine Menge Informationen finden so ihren Weg nach draußen und lösen so noch mehr Unzufriedenheit bei den Mitarbeiter aus.
Gleichberechtigung
Frauen haben deutlich schlechtere Aufstiegschancen als Männer. Der Anteil an weiblichen Führungskräften liegt deutlich unter dem der männlichen. Die männlichen Führungskräfte verdienen anscheinend auch mehr als weibliche was man so hört.
Frauen, die nach der Elternzeit zurückgekommen sind, kenne ich nicht.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung war positiv ausgedrückt anspruchsvoll. Realistisch sah das dann so aus, dass man zwei Jobs zugleich gemacht hat und nie mit den Aufgaben fertig wurde. Gelobt wurde so gut wie nie, außer man hat den Mitarbeiter für etwas Bestimmtes gebraucht und wollte ihn dafür motivieren.
Mit der Übernahme durch den Konzern und der Eingliederung in die Konzernstruktur sind die Aufgaben viel uninteressanter geworden. Da stand dann einfach das im Vordergrund, was der Konzern gewollt hat. Die totale Fremdbestimmung. Somit wurden die Aufgaben noch mehr als vorher, aber gleichzeitig war kein Nutzen für den Standort zu erkennen. Was interessiert mich zum Beispiel was das Werk in China gerade so macht, wenn vor Ort in Freyung die Hölle los ist und wir mit unseren Aufgaben nicht fertig werden?