Hört sich spannend an, kann aber schnell anders werden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn man sich fügt, hat man eine gute Zeit mit modernen Arbeitsgeräten und Umfeld.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte sich auf die bestehenden Kompetenzen konzentrieren und nicht Konzepte nach einem Wochenende über den Haufen werfen.
Die Geschäftsführung sollte auch von dem Gedanken weg, dass die Angestellten sich genau so viel um die Firma im Allgemeinen werden wie die Chefs. Man will sich nicht immer in das Privatleben reden lassen und nach der Arbeit auch keinen Gedanken an diese verlieren.
Arbeitsatmosphäre
Das Büro ist (halbfertig) modern eingerichtet und die Küche ist auch tip top. Man erhält alle nötigen Arbeitsutensilien schnell und ohne Probleme. Was dennoch auf Dauer sehr unangenehm ist, ist das ständige Micro-Controlling der Geschäftsführer. Egal ob man an Berichten/Auswertungen, Präsentationen oder an E-Mails arbeitet, alles muss akribisch von den Chefs überprüft werden. Natürlich, wichtige Dokumente bedarf es einer Überprüfung, aber nicht banalen E-Mails die kaum Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben. Ebenso wird man ständig darauf hin überprüft, wie man sich in Telefonaten wiedergibt. Das nervt auf Dauer nicht nur sondern hält den Arbeitsworkflow enorm auf.
Kommunikation
Die Firma lebt eine offene Kommunikation. Es ist definitiv gut, Probleme offen und auch in größeren Runden anzusprechen. Dass diese Probleme dann aber im Detail so besprochen werden um sie anschließend so zu interpretieren, dass sie keine sind, (nur damit die Chefs nicht von der Meinung abweichen), ist in Meinen Augen fehl am Platz. Konstruktive Kritik wird daher nur oberflächlich gelebt. Schnell ist man wieder nur der Angestellte und nicht das Teil vom Team, was immer so hoch angepriesen wird.
Meetings gibts es dementsprechend auch oft, welche aber selten zu einem guten Ergebnis führen und meist nur dafür da sind, sich auszutauschen.
Die Besten Meetings sind aber diese, in denen man sich von den komplett selbstüberheblichen Vorstellungen und der überheblichen Selbstinszenierung der Geschäftsführung von neuen Plänen der Firma überzeugen lassen soll, was nur Mehrarbeit ohne Mehrwert bedeutet.
Kollegenzusammenhalt
Den ein oder anderen Kollegen gibt es immer, der die klassische Ich-mache-Alles-Tour macht, nur um dafür etwas Lob zu erhalten.
Work-Life-Balance
Homeoffice ist kein Problem, auch nicht wenn man mal später kommt. Ein Problem ist es aber, dauerhaft Überstunden zu machen, nicht selten auch bis nach 20:00 Uhr. Aber hey, dafür bekommt man dann schonmal ein High Five.
Am Firmenhandy, welches auch Privat genutzt werden kann, wird man auch entsprechen oft angerufen. Wochenends kann dies auch passieren, da man das Handy in der Privatnutzung dann doch nicht ausschaltet. Zufall? Mir das Diensthandy als privates aufschwatzen zu lassen, ist ein Fehler den ich nicht mehr mache.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind meist fair und gehen auf individuelle Wünsche oberflächlich ein. In ernsten Situationen ist das aber schnell vergessen. Man hat dazu wöchentliche Jour Fixes die meiner Meinung nach nur den Schein eines Miteinander trügen und vermutet zwischen den Geschäftsführern ausgetauscht werden.
Interessante Aufgaben
Wie der Titel beschreibt ist es anfänglich sehr spannendes Umfeld. Das Thema, dem sich die Firma gewidmet hat ist aufstrebender als eh und je. Dennoch ist es schnell langweilig, weil sich kaum was an internen Aufgaben und Strukturen ändert. Es ist weniger agil und schnell wachsend als erwartend.
Arbeitsbedingungen
Die Bedingungen der eigentlichen Tätigkeit sind voll in Ordnung. Man ist auch frei in der Ausführung der Tätigkeiten, sofern sie halt (wie oben) abgestimmt wurde.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen spendet in mehreren Aktionen an Bedürftige.
Gehalt/Sozialleistungen
Obwohl das Gehalt jährlich verhandelbar ist, spiegelt es kaum den Aufwand wieder, den man zum Teil hat. Es ist zum Teil auch unfair verteilt. Manche Mitarbeiter erhalten für weniger verantwortungsvolle Aufgaben mehr Gehalt. Nur weil man sich in einem jährlichen Gespräch gut verkaufen kann soll man weit mehr verdienen als Mitarbeiter, die um 8 kommen und um 8 gehen? Ich finde nicht.
Unterm Strich ist das Gehalt passabel. Man muss bedenken, die Firma ist keine 10 Jahre alt. Daher ist es auch normal, dass der jährliche Bonus nur ein Tropfen auf dem heissen Stein ist. Es gibt aber eine bAV.
Karriere/Weiterbildung
Einmal in der Position bleibt man auch lange dort und man hat kaum Möglichkeiten mehr aus sich zu machen. Man wird auch öfters darauf hingewiesen, dass eine Weiterbildung nichts bringt, was aber nur dafür genutzt wird, um sich die Leute klein zu halten und an das Unternehmen zu binden.
Weiterbilden kann man sich nur auf Pseudo-Persönlichkeitsseminaren, bei denen man ein Wochenende lang einem aufgeplusterten Selbstoptimierer seine Bühnenshow abziehen lässt. Der Großteil der Angestellten und die Geschäftsführung halten viel davon Tausende Euros und viel Zeit an Entertainer auszugeben. Meist opfert man dafür das Wochenende, was man sehnlichst am Freitag 18:00 Uhr Feierabend erwartet. Das Budget täte einem Startup in der eigenen Kasse dann doch besser.