Guter Arbeitgeber in einer anderen Abteilung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der kollegiale Zusammenhalt und die Kultur, dass auch Zwischenmenschliches wichtig ist, sind gut.
Das Gehalt in der Abteilung ist gut, besonders wenn man berücksichtigt, dass keine Verantwortung übernommen werden muss oder darf.
Das Produkt ist interessant und bietet viele Möglichkeiten, sich für die Zukunft gut aufzustellen.
Die Zusammenarbeit mit Kollegen anderer Abteilung klappt meist sehr gut. In diesen Projekten wird auch mal Lob und konstruktive Kritik von der Führungskraft geäußert.
Kantine ist echt gut, mitlerweile gibt es recht viel Auswahl und die Preise sind auch sehr fair.
Überstunden können oft flexibel genommen und teilweise sogar ausgezahlt werden. Auch die Regelung der Kernarbeitszeit ist sehr angehmen (Freitag keine Mittagspause nötig).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nachdem es sich hier um meinen Ex-Arbeitgeber handelt, habe ich leider etwas mehr zu bemängeln, es bezieht sich zum Großteil nicht auf die gesamte Alpine, sondern auf die Abteilung in der Ich tätig war.
Aufgaben werden sehr unübersichtlich verteilt. Zwischen den Abteilungen sind Verantwortungen oft unklar, aber auch innerhalb einer Abteilung werden verschiedene Projekte an einer Baugruppe teilweise von mehreren Projektmanagern gleichzeitig bearbeitet. Zudem herrscht bei manchen Führungskräften Unklarheit darüber, welche Aufgaben genau in den Verantwortungsbereich eines Projektmanagers fallen. Dies führt dazu, dass einem vor Kollegen vorgeworfen wird, Aufgaben zu übernehmen, die angeblich nicht zur Stellenbeschreibung gehören. Später erfährt man auf Umwegen, dass die Führungskraft schließlich anerkennt, dass der Angestellte seinen Verantwortungsbereich besser versteht als die Führungskraft selbst.
Vertrauen und Verantwortung sind ein rares Gut. Es werden einem regelmäßig E-Mails diktiert, weil einem offensichtlich (trotz Studium und erfolgreicher Bewerbung) noch immer nicht zugetraut wird, eine angemessene E-Mail zu verfassen.
Dafür wird sich dann auch mal Zeit genommen, was man leider nicht über die Jour-Fixe-Termine sagen kann. Diese fallen auch mal ohne Ankündigung aus, weil das Mittagessen scheinbar eine höhere Priorität als die Kommunikation mit den Angestellten hat. Folgerichtig wird die anhaltend schlechte Kommunikation bemängelt. Um das auszugleichen, nimmt die Führungskraft an vielen Meetings der Angestellten teil, was wiederum die Zeit für gute Kommunikation untereinander einschränkt.
Viele Themen wurden von Vorgängern gut dokumentiert, während man zu der Historie anderer Themengebiete nichts finden kann, da diese Informationen nicht digital verfügbar sind. Sie befinden sich wohl in einem Dokumentenordner, der einem aber nicht zur Einarbeitung angeboten wird. Selbst wenn man von ihm erfährt, wird er nicht ausgehändigt, da es nur handschriftliche Notizen seien, die keinen Mehrwert bieten. Man ist daher gezwungen, sich vieles selbst zu erarbeiten, da hilfreiche Informationen nicht proaktiv bereitgestellt werden.
Das sind nur ein paar Punkte, die mich dazu gebracht haben, meinen Arbeitgeber zu wechseln. Das bedauere ich sehr, da die Stelle mir unter anderer Führung vorraussichtlich sehr viel Spaß gemacht hätte, unter anderem, weil ich mich mit vielen Kolleginnen gut verstanden habe. Leider scheinen die extrem vielen Kündigungen (mehr Leute sind in den letzten fünf Jahren gegangen, als überhaupt in der Abteilung sind) in meiner Abteilung nicht dazu zu führen, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeitermotivation ergriffen werden. Das Thema ist dem Betriebsrat bekannt und im Unternehmen kein Geheimnis; dennoch scheint der Arbeitgeber nichts dagegen zu unternehmen (es wird zumindest nicht kommuniziert). Als Angestellter hat man das Gefühl, dass der Arbeitgeber keine Notwendigkeit darin sieht, die Arbeitsatmosphäre zu verbessern. Bei einem komplexen Produkt wie diesem dauert eine gute Einarbeitung m.M.n. länger als die durchschnittliche Anstellungsdauer der letzten Kollegen ...
Verbesserungsvorschläge
Mehr Feedback der Angestellen einholen und beachten(!) und mehr Feedback geben. Eine klare Zielsetzung und eine übergeordnete Strategie für das Unternehmen definieren, damit alle Mitarbeitenden wissen, worauf sie gemeinsam hinarbeiten können.
Veränderungen/Umstrukturierungen müssen bessere gemanaged werden.
Arbeitsatmosphäre
Es fehlt eine Unternehmensvision
Vorgesetztenverhalten
"Entscheidungen werden von Personen getroffen, die aufgrund ihrer langen Betriebszugehörigkeit in Führungspositionen sind. Leider keine Sozialkompetenz und nur wenig Fachkompetenz." Zitat aus einer Bewertung von Dez. 2022
Gleichberechtigung
Sehr geringe Frauenquote, was bei Kommentaren mancher Leute auch nicht verwundert.