Mehr Schein als Sein - meine Erfahrungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- die Konzeptionen der Einrichtungen und die Mission aller Mitarbeiter gezielt an der individuellen Entwicklung des Kindes zu arbeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Unprofessioneller Umgang seitens der Leitungen mit Mitarbeitern muss verbessert werden und sollte strenger vom Träger kontrolliert werden
- zu erfüllende Aufgaben müssen oft in der Freizeit erledigt werden, da auf der Arbeit aufgrund des Personalmangels keine/zu wenig Verfügungszeit gegeben wird -> mehr Verfügungszeit wird benötigt
- Nicht-wertschätzender Umgang mit Praktikanten/Azubis muss dringend verbessert werden
- Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Azubis sollte selbstverständlich sein
- Träger sollte Kitas mehr unter die Arme greifen, jedoch auch einzelnen Mitarbeitern gezielter helfen
- bessere Sozialleistungen und Gehälter sollten angeboten werden für eine Verbesserung der Personalsituation
Verbesserungsvorschläge
- mehr Unterstützung einzelner Mitarbeiter bei Mobbing (auch seitens der Leitungen), dieses Thema sollte ernst genommen werden
- mehr Unterstützung der Einrichtungen bei Personalmangel vom Träger
- wertschätzender Umgang mit Azubis/Praktikanten sollte normal sein, Anleitung sollte Anzulernende tatsächlich im Alltag begleiten
- Einarbeitung neuer Mitarbeiter sollte selbstverständlich sein
Arbeitsatmosphäre
- Durch die Arbeit mit Kindern entstehen im Alltag schöne Momente, jedoch können diese natürlich nur genossen werden, wenn sich der Mitarbeiter im Team wohl fühlt
- oft lästern die Leitungen über die eigenen Mitarbeiter wenn diese krank sind
Kommunikation
- regelmäßige Teams finden 1x wöchentlich statt
- Besprechungen über Besondersheiten des Tagesablaufes passieren wenn überhaupt erst nach Nachfrage zwischen Tür und Angel im Schnelldurchlauf auf ungenaue Art und Weise (oft wird man ins kalte Wasser/ vor vollendete Tatsachen gesetzt)
Kollegenzusammenhalt
- Fokus liegt mehr auf der Arbeit am Kind (was wichtig und gut ist), jedoch werden teambildende Maßnahmen stark vernachlässigt
- Leitungen lästern "heimlich" bei Mitarbeitern über erkrankte Mitarbeiter und bringen somit Misstrauen und Unruhe in die Teamdynamik, sind aber unsagbar freundlich, wenn Mitarbeiter wieder gesund zurück kommt
Work-Life-Balance
- die Arbeit mit Kindern mit der Zusammenarbeit der Eltern ist meist geprägt von Wertschätzung und Dankbarkeit
- Achtung: Work-Life-Balance ist nur gegeben, wenn man aus vollem Herzen gerne mit Kindern arbeitet und an der positiven Entwicklung aktiv beteiligt sein möchte
- Allerdings: Durch ständigen Personalmangel müssen wenig Mitarbeiter leider oftmals eine unzumutbare Menge an Kindern alleine betreuen
Vorgesetztenverhalten
- geworben wird damit, dass es angeblich keine hierarchischen Unterschiedliche gibt - dieses leere Versprechen entpuppt sich jedoch als FLOP
- oftmals werden Mitarbeiter von oben herab behandelt, wenn diese sich nicht ausnutzen lassen möchten und auf ihre Arbeitsrechte bestehen (Einhaltung der vereinbarten Arbeitszeiten im Dienstplan; vorherige Absprache, wenn die Leitung möchte, dass der Mitarbeiter Überstunden macht; ...)
- Praktikanten werden für Putz- und Aufräumaufgaben ausgenutzt und ansonsten im Alltag viel alleine gelassen und kaum begleitet
- von Azubis werden teilweise unzumutbare Aufgaben verlangt; wenn diese nicht erfüllt werden können, gelten Azubis als "unbelastbar" und werden negativ bewertet
- neue Mitarbeiter werden nicht eingearbeitet, Mitarbeiter muss selbst gucken wie er sich einarbeitet
- als Mitarbeiter fühlt man sich vom Träger im Stich gelassen; da der Fokus der Förderung des Trägers hauptsächlich auf das Image der Grundschule und Jugendarbeit fällt und die Kitas oft vernachlässigt werden
Interessante Aufgaben
- Kreative Projekte dürfen in allen Bereichen (Bewegung, Naturwissenschaften, Werken, Kunst, Umwelt, Literacy, ...) voll und ganz ausgelebt werden, wenn diese einen pädagogischen Zweck erfüllen, das Kindeswohl geschützt bleibt und das Projekt gezielt zur Förderung der Kindesentwicklung beiträgt und dies überhaupt trotz dem Personalmangel machbar ist
Gleichberechtigung
- über männliche Mitarbeiter freuen sich die Einrichtungen i.d.R. sogar mehr, da Männer durch den Mangel an männlichen Erziehern als Ressource gesehen werden - das ist aber auch gut so
Arbeitsbedingungen
- Mitarbeiterraum hat oftmals nicht genügend Stauraum für Wertgegenstände aller Mitarbeiter; wer zuerst da war, bekommt das Schließfach
- moderne Tablets dienen der Dokumentationsarbeit; allerdings sind die Laptops, die man teilweise immernoch braucht, extrem langsam und die Systeme veraltet
Umwelt-/Sozialbewusstsein
- Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Fair Trade sind ein MUSS - nach den Motto: Den Kindern ein Vorbild sein
Gehalt/Sozialleistungen
- Tarifzahlung
- Sozialleistungen sind extrem schwach, kirchliche und städtische Träger bieten deutlich mehr Vorteile an für ihre Mitarbeiter
- Überstunden werden nicht bezahlt
Image
- die Mitarbeiter sind mit der pädagogischen Konzeption ihrer Einrichtungen meistens zufrieden,da man die Möglichkeit hat an dieser mitzuwirken
- Allerdings fühlt man sich vom Träger wenig unterstützt - beispielsweise wurde in diesem Jahr an die Mitarbeiter kein Coronabonus ausgezahlt, während kirchliche und städtische Kitas ihre Mitarbeiter auszahlten (ich hab zumindest nichts bekommen und meine Kollegen auch nicht)
Karriere/Weiterbildung
- Fortbildungen werden immer wieder angeboten