Ein desillusionierender Start ins Arbeitsleben.
Arbeitsatmosphäre
Das Miteinander unter den Kollegen war die beständige Konstante und der Silberstreif am Horizont. Einzig die intransparente Kommunikation, die damit einhergehende Frustration und das Gefühl, bei gewissen Prozessen und internen - und alle Mitarbeitenden betreffenden - Angelegenheiten, außen vor gelassen zu werden, ließen die Anspannung wachsen und wirkten sich zunehmend negativ auf die gesamte Atmosphäre im Unternehmen aus.
Kommunikation
Die Kommunikation war frustrierend und erschöpfend. Regelmäßig fanden Teammeetings statt, die den Eindruck erwecken sollten, dass das alle gemeinsam über die Unternehmensziele und dessen Identität mitbestimmen und einwirken dürfen. Nach jedem dieser stundenlangen und intensiven Brainstormings folgte alsbald die Phase der Ernüchterung, sobald die Geschäftsführung - über jeden Einwand erhaben - Entscheidung und spannende Projekte gänzlich im Alleingang oder wahlweise mit den immer gleichen Kollegen bearbeitete, während der Rest das Alltagsgeschäft bewältigen durfte.
Kollegenzusammenhalt
Gemeinsame Mittagspausen, gegenseitige Unterstützung und Verständnis untereinander und füreinander waren wohl das einzige, was ab und an von den restlichen Deifziten ablenken konnte.
Work-Life-Balance
Als Mitarbeiterin, die nicht in die Riege der Favoriten mitspielen und somit selten an den zeitintensiven und anspruchsvollen Projekten arbeiten durfte, war die Work Life Balance durchaus gegeben. Nur ist die Ursache dessen unbefriedigend.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsführung setzt augenscheinlich auf ein Miteinander auf Augenhöhe und gibt damit anfänglich jedem Mitarbeitendem das Gefühl, ein wichtiges und unverzichtbares Rad in der Maschine zu sein.
Bis dann schließlich die ersten Situationen auftreten, in denen Kritik runtergespielt oder die Äußerung von Unzufriedenheit scherzhaft ins Lächerliche gezogen wird und man sich als Mitarbeiter weder ernstgenommen noch respektiert fühlt.
Bis die ersten Feedbackgespräche folgen, in denen die Sterne vom Himmel versprochen und eine - dem angeblichen Potential- entsprechende Karriere im Unternehmen in Aussicht gestellt wird. Versprechen und Aussichten, die sich alsbald in Schall und Rauch auflösten.
Kritik wurde grundsätzlich nicht ernst genommen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben wiederholten sich stetig. Ab und an durfte ich einem Meeting zu größeren Projekten teilnehmen und meine Ideen äußern, nur um im Anschluss nie wieder in das Projekt einbezogen zu werden.
Dann gab es wiederum komplexe Projekte, die selbstverantwortlich umgesetzt werden durften. Das war allerdings eher der Fall, wenn diese Projekte zum Alltagsgeschäft gehörten und damit eher nicht in das Interessengebiet des Geschäftsführers fielen. Diese Projekte fanden dann allerdings keinerlei Beachtung von eben diesem. Feedback blieb aus.
Interessante Aufgaben wurden von der Geschäftsführung höchstpersönlich übernommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich kaum beurteilen
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung und die Räumlichkeiten waren gehoben und ließen keine Wünsche offen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ein explizites Engagement für die Umwelt oder das Soziale waren kein Teil der Unternehmensidentität.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wurde regelmäßig viel zu spät gezahlt. Wir sprechen hier von mehreren Werktagen. Als Berufseinsteigerin ohne sonderliche Rücklagen macht man sich dann Sorgen darüber, ob man die Miete zahlen kann oder nicht.
Bei Rückfragen bzgl. der verspäteten Zahlung des Gehalts wurde die Schuld auf das zuständige Geldinstitut geschoben. Versprochene Gehaltserhöhungen wurden nie zur Realität. Nach zwei Monaten hört man dann auch mal auf nachzufragen.
Image
Nach außen hin eine erfolgreiche Agentur mit einem vorzeigbaren Portfolio. Hinter den Kulissen Chaos, eintrudelnde Zahlungserinnerungen und eine vollkommen verschobene Selbstwahrnehmung.
Karriere/Weiterbildung
Eine anspruchsvollere Tätigkeit wurde erst nach Einreichung der Kündigung als letztes Mittel angeboten. Branchenrelevante Events oder Kurse durften allerdings besucht und gebucht werden.