Tolles Kollegium - schlechte Struktur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die tollen Kolleg*innen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben
Verbesserungsvorschläge
Die hohe Fluktuation an Mitarbeiter*innen sollte Zeichen genug sein, dass sich strukturell etwas ändern sollte. Man gewinnt den Eindruck, es geht nur noch um Wachstum und der Mensch bleibt auf der Strecke. Das passt aber wiederum zum einen überhaupt nicht mit den niedrigen Gehältern und zum anderen nicht mit dem vermeintlichen Leitbild von ifok zusammen. Man sollten den Bedürfnissen der Arbeitnehmer*innen Gehör schenken und Strukturen ändern, denn ohne ein nachhaltig tragbares Arbeitsumfeld kann auch der motivierteste Mitarbeiter irgendwann nicht mehr.
Arbeitsatmosphäre
Fast alle Kolleg*innen sind absolut zugewandt und freundlich. Außerdem zieht der Arbeitgeber eine Bandbreite an Menschen an, die sehr unterschiedliche berufliche Hintergründe und Lebensläufe haben. Das Kollegium regt also zum kreativen Austausch an, würde dieser nicht größtenteils durch den Arbeitgeber gehemmt.
Was die Arbeitsatmosphäre extrem belastet ist das Stundenerfassungssystem in dem jeder einzelnen Arbeitsschritt eingebucht und gerechtfertigt werden muss. Teils mit vorher festgelegtem Wording, um Kund*innen nicht zu verunsichern. Bei 8 Stunden Vollzeiterfassung kann das sehr anstrengend sein. Interne Stunden wie z.B. Mails sortieren und lesen sollen außerdem nicht gebucht werden, möglichst alles auf Projekt. So hat man neben seinen richtigen Aufgaben noch ständig das Umrechnen seiner Stunden im Kopf. Zudem wird von den Mitarbeiter*innen sehr viel erwartet aber nicht besonders viel geboten. Ein Beispiel hierfür ist, dass Fahrtzeit keine Arbeitszeit ist. Um sich die Fahrtzeit also buchen zu können, muss man während der gesamten Zeit am Laptop arbeiten. Ist dies nicht möglich (Beispiel: schlechte Internetverbindung) so zählt die Zeit zur Freizeit.
Kommunikation
Hängt stark von der jeweiligen Projektleitung und dem Projekt ab. Teils sind Projektleitungen heillos überfordert, weil links und rechts Kolleg*innen kündigen und sich gar keine feste Teamstruktur bilden kann. Gerade bei großen Projekten entsteht so schnell Chaos und es können Probleme in der Kommunikation mit Auftraggeber*innen auftreten. Teils wird man auch einfach in Projekte "geschmissen" von denen man noch nie vorher gehört hat, wird nicht ausreichend gebrieft und investiert dann Zeit in Arbeit, die nicht genutzt werden kann, weil man Leitfaden XY nicht vorliegen hatte. Von der Geschäftsleitung wird man meist vor vollendete Tatsachen gestellt, Bedenken und Sorgen der Belegschaft werden oft gefühlt kaum ernst genommen.
Kollegenzusammenhalt
Wirklich super, man hält zusammen und versucht zu stemmen was geht.
Work-Life-Balance
Wie bei allem verweist ifok hier gerne auf den sehr dehnbaren Begriff der "Eigenverantwortung". Es ist meistens zu viel zu tun und es bleibt einem offen, wie und wann man die Stunden abarbeitet (abgesehen von festen Terminen). Durch das strikte Stundenbuchungssystem entsteht allerdings, statt vermeintlicher Flexibilität, eher Druck.
Meist hat man zu viel Arbeit, die inhaltlich jedoch größtenteils eher unterfordernd ist.
Vorgesetztenverhalten
Sehr Teamabhängig, in meinem Fall aber immer sehr fair und nachvollziehbar. Allerdings lässt sich dies nur auf die direkten Vorgesetzten beziehen. Die Geschäftsführung ist nicht wirklich greifbar und wenn der direkte Kontakt mal da ist, werden Vorschläge seitens der Mitarbeiter*innen (zumindest auf meiner Ebene) nicht ernst genommen oder abgetan. Bedenken hinsichtlich der psychischen Belastungsgrenzen und fehlender Nachbesprechung von Kundenterminen und Events werden dann gerne mal mit dem Hinweis, man könne diese ja auf dem Weg nach Hause im Zug besprechen, abgetan.
Interessante Aufgaben
Viele Projekte sind an sich sehr spannend, die Arbeit ist aber meist nur ein wiederkäuen von den Inhalten, die die Kund*innen sich wünschen. Dies ist oft bis hin zum Wording genau vorgegeben. Viel Kreativität ist durch die strikten Stundenplanungen vieler Projekte oft sowieso nicht drin.
Gleichberechtigung
Es gibt keine aktiven Maßnahmen zur Förderung von Gleichberechtigung aber es arbeiten gefühlt mehr Frauen als Männer bei ifok. Geschäftsführung besteht aus drei Männern. Ansonsten ein sehr weißes Kollegium. Glücklicherweise gibt es aber einen Betriebsrat.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang unter den Kolleg*innen ist, meiner Erfahrung nach, allgemein sehr wertschätzend.
Arbeitsbedingungen
Das Büro, welchem ich zugeordnet war, ist sehr schön. Man bekommt Hardware für das Homeoffice von der IT gestellt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden zwar Projekte in diesem Bereich von ifok betreut, intern ist aber kaum Wille etwas umzusetzen. Dabei gibt es sogar engagierte Mitarbeiter*innen die sich Themen wie Nachhaltigkeit und psychische Gesundheit annehmen wollen, dies wird allerdings von der Geschäftsführung größtenteils nicht unterstützt. Der Wille zum Wandel, der nach außen kommuniziert wird, würde den internen Strukturen auch gut tun.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für die Gegebenheiten und die Erwartungen, die an die Arbeitnehmer*innen gestellt werden wirklich absolut unzureichend.
Image
Es ist eine komische Stimmung, ständig kündigen Mitarbeiter*innen und man hat den Eindruck, dass viele Kolleg*innen nicht glücklich mit den Arbeitsbedingungen sind.