Unternehmen mit gutem Potential. Unternehmenskultur muss sich finden. Versprechungen und Umsetzung variieren stark.
Arbeitsatmosphäre
Der Mitarbeiter wird herzlich und offen willkommen geheißen, bleibt dann aber schnell sich selbst überlassen. Gerade die kulturellen Unterschiede und Besonderheiten werden dem MA nicht oder nur unzureichend nahe gebracht und erläutert. Eine Einarbeitung gibt es nicht. Auch die Hierarchien, Prozesse oder Ziele wechseln schnell und sind sehr undurchsichtig. Wertschätzung ist verbesserungswürdig.
Kommunikation
Die Kommunikation bedarf erheblicher Verbesserung. Schwerpunkt ist die Sprachbarriere. Kommunikation zwischen den einzelnen internationalen Standorten ist schwer gehemmt. Demotivierend wirken auch koreanische Zusatzinformationen, die in englischen Nachrichten ergänzt werden um bestimmte (europäische Mitarbeiter) außen vor zu halten. Diskussionen werden unvermittelt auf Koreanisch weiter geführt ohne alle Anwesenden abzuholen. Wertschätzung in punkto "Ausreden lassen" gibt es kaum.
Grundsätzlich sind die Kommunikationswege undurchsichtig.
Kollegenzusammenhalt
Das Team ist grundsätzlich sehr freundlich und zuvorkommend. Familiäre Bedürfnisse werden berücksichtigt und die flachen Hierarchien ermöglichen zielführende Problemlösungen. (Dies gilt allerdings ausschließlich innerhalb Europas. )
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten gestalten sich grundlegend entsprechend der Verträge. private Nutzung der Telefone ist auch positiv zu bewerten.
Vorgesetztenverhalten
Es ist hier sehr wichtig zu erwähnen, dass Experten meist als Leiter / Manager eingestellt werden. Da aber jeder koreanische Mitarbeiter mindestens Manager ist (Dienstgrad) wird der vermeintliche Leiter letztlich Sachbearbeiter. Disziplinarische Führungsaufgaben gibt es hier Leitende Angestellte nicht!
Es stellt sich im Unternehmen oft die Frage wer eigentlich wem vorgesetzt ist. Zusätzlich zu den Vorgesetzten Verhältnissen innerhalb der Linie gibt es noch eine Art Dienstgradzuordnung. So kann es durchaus passieren, dass der Mitarbeiter auf Sachbearbeiterebene zwar in einem Team läuft, aber im Rang über seinen gesamten europäischen Mitarbeitern steht. Dies führt oft zu Irritationen.
Interessante Aufgaben
In punkto Aufgaben muss deutliche Verbesserung erfolgen. Unabhängig von Versprechungen vor Vertragsunterzeichnung werden die Aufgaben in Korea definiert. Dabei wird auf den europäischen Markt keine Rücksicht genommen. Das führt dann häufig zu merkwürdigen Arbeitsrichtungen.
ILJIN kauft Experten um ihnen dann zu sagen was sie zu tun haben!
Gleichberechtigung
Europäischen Mitarbeitern wird nur innerhalb Europas Gehör geschenkt. Da die Entscheidungen aber ausschließlich in Korea getroffen werden, verpufft dies wieder.
Letztlich ist ein deutlicher Klassenunterschied zwischen koreanischen und europäischen Mitarbeitern spürbar.
Umgang mit älteren Kollegen
Einbindung ohne Unterschied.
Arbeitsbedingungen
Auch hier gehen Versprechungen ("Wir sind eine startup Kultur - wir machen möglich was sinnvoll ist") und Realität auseinander. So kann es vorkommen, dass ein Mitarbeiter Bücher, die er für seine Arbeit benötigt, selbst zahlen soll. Selbiges gilt für IT Material.
Ursächlich sind hier die engen Budgetvorgaben aus Korea und das Statusempfinden. Kleine Notebooks ausschließlich für Vertriebler, Apple Geräte ausschließlich für Geschäftsführer.
Gehalt/Sozialleistungen
ILJIN zahlt den Mitarbeitern ein sehr faires Gehalt. Die Überweisungen sind immer pünktlich und korrekt. Auch Reisekosten werden sehr schnell überwiesen (meist noch am selben Tag)
Image
Leider setzt ILJIN das enorme Potential (durch die Verschleppung und Widerwilligkeit der Mutter in Korea) nicht um. So werden Vertrauen und Reputation beim Kunden oft auf die Probe gestellt oder gar verspielt.
Karriere/Weiterbildung
Die Perspektiven sind schwierig, auf Grund der unklaren Kariere Stufen und Strukturen. Mitarbeiterentwicklung ist (wiederum auf Grund des Mitarbeiter Verständnisses in Korea) marginal. Mitarbeiterentwicklungsplan oder Qualifikationsmatrix gibt es nicht. (denn ein Leiter leitet hier eben nicht)