Bekanntes Start Up mit Hochglanzfassade – hinter den Kulissen ist jedoch alles anders
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die Möglichkeit, sich weiterzubilden
- Kein Unterschied zwischen Geschlechtern
- Schnelle Aufstiegsmöglichkeiten
- Relativ gutes Gehalt für ein Start Up
- Manager teilweise sehr herzlich
- Programm und Thematik sind sinnvoll und werden auch gelebt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Umgang mit den Mitarbeitern (Rauher Umgangston, Drohungen, spät abendliche bzw. nächtliche Sprachnachrichten von den Vorgesetzten)
- Fanatischer Eifer und dadurch entstehende Verblendung, wie es wirklich um die Arbeits- und Teamatmosphäre bestellt ist
- Ungenügende Arbeitsbedingungen
- Arbeiten an Privatgeräten
- Krasse Verantwortung von Anfang an
- Einarbeitung quasi nicht vorhanden, beworbenes Onboarding nicht existent
- Nicht zu bewältigender Work overload inkl. Nachtschichten und Wochenendarbeiten
- Extremst hohe Fluktuation ohne hinterfragen der Unternehmenswerte, Schuld wird quasi immer bei den gegangenen Mitarbeitern gesucht
Verbesserungsvorschläge
- Druck und Stress reduzieren
- Nicht nur für's Image vorgeben, ein offenes Ohr für das Team zu haben sondern auch wirklich hinhören
- Mitfühlender und menschlicher Umgang mit Menschen, die sich für intuMIND wirklich ins Zeug legen. Jeder im Team gibt weit mehr als 100% und arbeitet viel mehr als eine reguläre, deutsche Arbeitswoche verlangt – da dies hier jedoch zur Norm gehört, wird es überhaupt nicht gewürdigt oder gewertschätzt
- Bitte hinterfragt euch: WARUM verlassen so immens viele Mitarbeiter nach nur wenigen Tagen oder Wochen das Unternehmen? Aktuell wird es immer so erklärt, dass intuMIND eben nicht für jeden passt. Bei einer derart hohen Fluktuation greift diese Erklärung aber irgendwann nicht mehr
- Keine persönliche Angriffe in Feedbackgesprächen
- Vernünftige und realistische Deadlines legen
- Projekte großzügiger im Voraus planen
- Lebt das Bild, das ihr nach außen vertretet, bitte auch innerhalb des Unternehmens
Arbeitsatmosphäre
Wirklich nicht schön. Vordergründig werden Offenheit und Herzlichkeit auf die Fahne geschrieben. Unterschwellig eher berechnend, von Hektik geprägt und dem ständigen Druck, 150% Leistung geben zu müssen. Die Vorgesetzten kontrollieren (je nach Mitarbeiter) stark nach, was wann wie wo erledigt wurde. Vertrauen nur schwer vorhanden, häufiges Hinterfragen.
Kommunikation
Kommt stark auf den/die jeweilige/n Manager/in an. Generell gibt es regelmäßig ein großes Meeting, in dem die Gründer und Manager Neues ankündigen.
Kollegenzusammenhalt
Wie in vielen Unternehmen gibt es teils einen sehr engen und guten Zusammenhalt, teils aber auch nur oberflächlichen Kontakt. Generell ist bei intuMIND ein ständiges Kommen und Gehen. Kollegen wechseln im Wochentakt, da viele dem Druck nicht lange standhalten und sich nicht wohlfühlen. Nach außen wird oft das Credo "Bestes Team der Welt" verbreitet – gelebt wird es aber leider überhaupt nicht, was bei dem ständigen Wechsel auch gar nicht möglich ist.
Work-Life-Balance
Denkbar schlecht. Es wird zwar kommuniziert, dass man nicht immer erreichbar sein müsse, aber da man es als Neuling sowohl von den Managern als auch von den Kollegen nicht anders vorgelebt bekommt und sich beweisen möchte, ist der Gruppenzwang übermächtig. Die krasse Menge an Aufgaben und viel zu knapp kalkulierten Projekten tut ihr Übriges. Man könnte es folgendermaßen beschreiben: Schwimm oder geh unter. Wenn Projekte aufgrund von völlig unrealistischen Zeitvorgaben brennen, kommt man an einer "Nachtschicht" quasi nicht vorbei. Meine Arbeitszeiten lagen teilweise bei ca. 16 Stunden täglich – auch am Wochenende. Mehrere Kollegen wurden aufgrund des hohen Drucks und des extremen Workloads krank.
Vorgesetztenverhalten
In meinem Fall haben sich die Vorgesetzten angemessen verhalten. Bei anderen Kollegen habe ich jedoch eine sehr grobe und in manchen Fällen auch beleidigende Kommunikation mitbekommen. Wer nicht nach den (sehr hoch angesetzten) Vorgaben spurt und liefert, bekommt es zu spüren. Das ging soweit, dass ein Kollege nach einem Feedbackgespräch weinend und sehr getroffen den Raum verließ. Nach außen vertreten die Vorgesetzten ein warmes und freundliches Bild – unternehmensintern sieht das komplett anders aus. Sie leiten das Team sehr streng nach ihren eigenen Vorstellungen. Lob wird zwar auch ausgesprochen, kann sich jedoch binnen weniger Tage in Kritik verwandeln, wenn Fehler unterlaufen sind.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind vielfältig und interessant. Man hat die Möglichkeit, in alle Bereiche hereinzuschnuppern und "sein Ding" zu finden, die Grenzen sind quasi fließend. Barrieren gibt es diesbezüglich kaum.
Gleichberechtigung
Ich konnte nicht feststellen, dass ein Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht wird. Generell gibt es bei intuMIND einen hohen Frauenanteil.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen gibt es wenige, was sicherlich auch am modernen Thema intuitives Essen liegen mag. Generell haben die deutlich älteren Kollegen sich aber etwas abgegrenzt und waren beispielsweise kaum im Office anzutreffen – dies aber auf eigenen Wunsch und nicht von den Vorgesetzten oder den Kollegen ausgehend.
Arbeitsbedingungen
Defekte Bürostühle, zu niedrige Tische und viel zu wenig Platz für zu viele Mitarbeiter. Wichtig: Man arbeitet hier mit seinem Privatgerät! Zuschüsse oder gar Bereitstellung von Arbeitsgeräten sucht man vergeblich. Es gibt zwar einen iMac und 2-3 ältere MacBooks, diese dürfen jedoch nicht mit nach Hause genommen werden. Die vielgehypte Candybar gibt es nicht (von einer Packung Süßigkeiten im Büroschrank abgesehen). Hygienebedingungen bei Kaffeemaschine- und Kanne sind fragwürdig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich konnte kein großes Umweltbewusstsein (Plastikverzicht, etc.) feststellen – andererseits gibt es aber auch kein Extrem in die andere Richtung.
Gehalt/Sozialleistungen
Für ein Start Up ist das Gehalt überraschend gut. Für das Arbeitspensum und die sehr große Verantwortung direkt zu Beginn, eher nicht. Überstunden wurden aber in meinem Fall korrekt ausbezahlt bzw. mit Freizeitausgleich vergolten. Auch ein Punkt: Das Gehalt wird teilweise mit großen Verspätungen ausgezahlt.
Image
Die intuMIND GmbH vertritt nach außen (mit Erfolg!) ein modernes, herzliches, professionelles und warmes Image. Ich selbst kannte das Programm intueat und die Gründer bereits lange bevor ich in das Unternehmen eingetreten bin. Nach knapp zwei Tagen konnte ich die rosarote Brille bereits abnehmen. Wie bereits beschrieben herrscht ein teilweise sehr rauher Umgangston, die Atmosphäre ist von Stress und Hektik geprägt. Für mich liegen zwischen Image und Realität Welten – da man sich im Kollegium natürlich austauscht, weiß ich mit Gewissheit, dass es den meisten so geht. Dies auszusprechen, traut sich allerdings keiner. Neue Kollegen wird innerhalb der ersten Arbeitstage gesagt, dass sie eine Bewertung bei kununu hinterlassen sollen – daher die vielen guten Feedbacks.
Karriere/Weiterbildung
Wer karrieretechnisch vorankommen will, hat hier gute Karten. Bereits nach wenigen Wochen fiel bei mir der Begriff "Managerposten" in einem Feedbackgespräch. Andererseits ist es natürlich typabhängig, ob man derart schnelle Aufstiege ernst nehmen kann und will. Auf Weiterbildung wird großen Wert gelegt. Es gibt die Möglichkeit, kostenlose Onlinekurse zu absolvieren und Bücher zu verschiedenen Thematiken (Persönlichkeitsentwicklung, etc) zu lesen. Eigentlich toll, ABER: Auch hier wird ein fast schon krankhafter Fanatismus an den Tag gelegt. Man MUSS sich weiterbilden – komme was wolle.
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe frühere Kollegin / lieber frühere Kollege, wir haben uns Zeit für ein ausführliches Feedback Deines Kommentars genommen. Aufgrund der Länge hat es hier leider nicht reingepasst. Du findest unseren Kommentar unter folgendem Link: (Du kannst den Link hier einfach rauskopieren und in deinem Browser einfügen)
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