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Bewertung

Eigen- und Fremdwahrnehmung gehen immer weiter auseinander. Arbeit auf Augenhöhe gehört der Vergangenheit an.

2,3
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei InVision AG in Düsseldorf gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

Ehrliche Auseinandersetzung mit Kritik und nicht zurückziehen auf die breite Masse, die sich nicht traut den Mund aufzumachen. Wenn ein NPS für die Mitarbeiterzufriedenheit hergenommen wird, bei einer Umfrage, die nicht anonym ist und bei der jede schlechte Bewertung ein Gespräch mit dem Vorgesetzten zur Folge hat... kann man es auch einfach sein lassen.

Arbeitsatmosphäre

Sehr unterschiedlich, je nach Team und Vorgesetzten. Des Weiteren sind große Unterschiede zwischen Entwicklung, Customer Experience und Organisation feststellbar. Unrealistische Wachstumsziele sollen seit einiger Zeit durch massiven Druck auf die Mitarbeiter realisiert werden, dem einige Abteilungen mehr ausgesetzt sind als andere. Gerade im Customer Experience Bereich werden seit Mitte letzten Jahres KPIs vorgegeben, die total unrealistisch sind. Die Entwicklung dagegen hat noch nicht einmal eine grobe Road Map, geschweige denn Timings, gegen die sie sich messen lassen müssen.

Kommunikation

Zunehmend schlechter. Gab es vor zwei Jahren noch einen gewünschten Austausch auf Augenhöhe, bei dem Ergebnisse gemeinsam erarbeitet wurden, ist mittlerweile eine so genannte 1:n Kommunikation üblich. Vor der gesamten Mannschaft werden Entscheidungen verkündet, im Nachgang können abweichende Meinungen in einem digitalen Forum schriftlich eingebracht werden. Die sehr geringe Teilnahme der Mitarbeiter in dem Forum lässt sich meiner Meinung nach auf fehlendes Vertrauen zurückführen. Ein weiterer Grund scheint zu sein, dass viele Mitarbeiter gelernt haben, dass getroffene Entscheidungen sowieso nicht mehr überdacht oder geändert werden.

Kollegenzusammenhalt

Einer der Gründe, warum ich mich nicht schon viel früher mit einem Jobwechsel auseinander gesetzt habe. Hier unterstützt jeder den anderen und die Kollegen bauen sich gegenseitig wieder auf.

Work-Life-Balance

Wie bei der Arbeitsatmosphäre sehr abteilungsabhängig. Es wird zwar immer betont, dass die Gesundheit vorgeht - im nächsten Satz werden jedoch direkt wieder Aufgaben verteilt oder nach dem Status zu Kunden und Projekten gefragt. Im Customer Experience Bereich arbeiten alle Kollegen deutlich mehr Stunden ohne einen Ausgleich durch Freizeit oder Lohn zu erhalten. Anders sind die Ziele auch gar nicht zu erreichen.

Backoffice Aufgaben wie die Dokumentation sind eigentlich nur in der Freizeit möglich.

Fairerweise ist jedoch auch zu erwähnen, dass private Termine wie Arztbesuche oder eine Kinderbetreuung individuell ohne große Freigaben möglich sind. Die Zeit muss natürlich entsprechend nachgearbeitet werden.

Vorgesetztenverhalten

In einem Wort: Mangelhaft.
In allen Führungsebenen fehlt es an Skills, die moderne Führungskräfte als Grundlagen mitbringen sollten. Entsprechend fühlt sich das Management nach den 80ern an. Es werden zwar offiziell moderne Frameworks benutzt - diese werden in der Ausführung jedoch so verbogen, dass einfach ein Top-Down-Ansatz durchgedrückt wird. Empathie fehlt an allen Ecken, Vertrauen ist entsprechend nur sehr begrenzt vorhanden. Werte wie Transparenz sind in diesem Umfeld entsprechend schwer zu leben. Die Frage "Was sagt der Geschäftsführer dazu?" zieht sich als roter Faden durch alle Teamgespräche.

Interessante Aufgaben

Das Umfeld ist Workforce Management, also die Personalplanung. Vor zwei Jahren waren die Aufgaben noch wesentlich vielfältiger, da noch Zeit für Prozessoptimierung und neue Ideen war. Aktuell bleibt hierfür durch die unrealistischen Zielvorgaben und der damit verbundene Druck keine Zeit mehr.

Gleichberechtigung

Wird groß geschrieben und generell auch versucht zu leben.

Umgang mit älteren Kollegen

Es wird meiner Meinung kein Unterschied beim Alter gemacht.

Arbeitsbedingungen

Das Büro sowie die gestellte Hardware sind gut. Im Büro wird kostenloses Frühstück und Mittagessen angeboten. Im Homeoffice ist man jetzt selbst dafür verantwortlich, sich ein gutes Setup zusammenzustellen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Wird nicht geplant, ist aber an vielen Stellen vorhanden.

Gehalt/Sozialleistungen

Neue Kollegen, die gut verhandeln können, steigen mit überdurchschnittlichen Gehältern ein. Kollegen die länger dabei sind, haben kaum eine Chance, ihr Gehalt zu verbessern. Leistungen, die heutzutage Standard sind, wie eine betriebliche Altersvorsorge oder ein Jobrad-Angebot wurden letztes Jahr eingeführt. Dagegen wurde in den ersten beiden Corona-Jahren keine Unterstützung für das Homeoffice angeboten, trotz dem Umstand, dass das Büro längere Phasen komplett geschlossen war.

Image

Angeschlagen.
Die Eigen- und Fremdwahrnehmung gehen immer weiter auseinander. Sieht das Management sich noch als Top-Arbeitgeber bei den Themen Augenhöhe, agilem Arbeiten und Vertrauen, merken neue Kollegen ganz schnell, dass es hier einen massiven Bruch zur Wirklichkeit gibt. Ich verstehe nicht, warum sich die Firmenleitung nicht eingesteht, dass sie die propagierten Werte gar nicht leben möchte. Es gibt viele Firmen, die auch mit einer nach außen klar kommunizierten Hierarchie attraktiv für Arbeitnehmer sind. Ohne inoffiziellen Micromanagement.

Karriere/Weiterbildung

Realistisch nicht vorhanden. Es sind zwar Entwicklungspfade für jeden Mitarbeiter angedacht, die Kriterien für das Erreichen einer nächsten Karrierestufe sind jedoch nicht eindeutig definiert. Somit bleibt immer ein gewünschter individueller Spielraum, der es fast unmöglich macht, in der Karriereleiter zu klettern. Führungsposition werden meistens durch Externe besetzt, da den bestehenden Mitarbeitern die Qualifizierung abgesprochen wird. Wer dennoch aufsteigen möchte, kann versuchen Best Buddy der Geschäftsführung zu werden oder zu kündigen und sich nach 3-6 Monaten mit entsprechenden Forderungen, auf die meist eingegangen wird, wieder einstellen zu lassen.

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