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IT-On.NET 
GmbH
Bewertung

Gute Vorsätze, leider nicht gut umgesetzt...

1,9
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2012 im Bereich IT gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Zu meinen Zeiten herrschte dort ein leicht aggressives und stark resignierendes Arbeitsklima. Größtenteils durch das Verhalten der GF induziert hatte man stets das Gefühl trotz der konkreten Anweisung etwas falsch zu machen. In der Hochphase (etwa 6 bis 2 Monate bevor ich gegangen bin), war ich nach eigenem Empfinden kaum mehr als ein Punchingball zwischen Kollegen, Geschäftsführung, den Kunden und dem Rest der Welt. Stets wurde kritisiert, selten unterstützt und häufig kamen "Verbesserungsvorschläge", die dem Gegenüber das Leben erleichtern sollten und noch mehr Kontroll- und Vorarbeit zu jeder Situation von mir abverlangten. Wären diese Dinge nicht durch den passiven Widerstand der Belegschaft gescheitert, hätte man selbst für einfache Standardsituationen im Servicegeschäft eine Checkup-Liste gebraucht, um nicht irgendwelche Punkte zu vergessen.

Es kam gelegentlich vor, dass Verbesserungsvorschläge schon umgesetzt waren und der Vorgesetzte das auch hätte wissen müssen, hätte er eine Minute vorher zugehört, als es im Gespräch erwähnt wurde.

Kommunikation

Es gab zwar Besprechungen, und es wurde auch über bestimmte Themen diskutiert, jedoch kam es fast immer zu TopDown-Entscheidungen, die deutlich machten, dass die Besprechung eigentlich eher als Verkündung von Entscheidungen geplant war. Wirtschaftsstatistiken wurden so dargestellt, dass sie rechnerisch keinen Sinn ergaben. Darauf angesprochen gab es keine nachvollziehbare Antwort.
Konkrete Informationen bzgl. eines erteilten Arbeitsauftrags werden zwar nicht mit Absicht vorenthalten, werden dennoch teilweise auch auf Nachfragen nur verzögert geliefert. Dies verstärkt das zuvor angesprochene Gefühl, es "immer verkehrt zu machen".

Kollegenzusammenhalt

In dem Bereich in dem ich gearbeitet habe, gab es einen guten Zusammenhalt - im Zusammenspiel mit anderen Abteilungen kam es jedoch oft zu Konflikten, die teilweise nur schwer aufzulösen waren. Auf Nachfrage zu einem konkreten Thema erhielt man jedoch fast immer Antwort.

Work-Life-Balance

Hier wurden mir in dieser Richtung keine Steine in den Weg gelegt. Ich habe mich nie unter Druck gesetzt gefühlt, noch eine Stunde länger bleiben zu müssen. Auch kurzfristiger Urlaub war möglich, sofern eine Vertretung da war und man einen Grund hatte.

Vorgesetztenverhalten

Technische Anweisungen werden zunächst erteilt und später wird man teilweise für das Ausführen derselben zurechtgewiesen. Einem Teil der GF fehlt jedes Verständnis für Menschenführung. Viele Entscheidungen werden nur bruchstückhaft oder gar nicht zur Mitarbeiterschaft transportiert, die Gründe für die Entscheidungen lassen sich häufig nur erahnen und erscheinen daher sinnlos.

Interessante Aufgaben

Nach der ersten größeren internen Struktur-Umstellung war die Abteilung in der ich tätig war, durchgängig überfordert, da seitdem zwischen Service und Projekt inhaltlich getrennt wurde. Im Rahmen dieser Umstellung wurde der Serviceteil innerhalb kurzer Zeit stetig ausgedünnt - das führte zu einem Ungleichgewicht der Arbeitsauslastung zwischen allen Technikern. Gerade in der Anfangszeit dieser Umstellung war es zudem häufig so, dass der Serviceteil der Abteilung auch Korrekturarbeiten für Projekte durchführen musste, technische Ratgeber für den Vertrieb war, interne Koordinatoren für das hauseigene Ticketsystem und sogar vollständige Projekte durchführen musste. Es wurde in dieser (Erschaffens-)Phase regelmäßig betont, dass wir die Möglichkeit haben, unseren Part in der Abteilung mitzudefinieren. Viele gute Vorschläge wurden jedoch verworfen, da diese zumeist nicht nur im Serviceteil Veränderung mit sich gebracht hätte. Durch ein katastrophales Ticketsystem wurde die Arbeit zudem in sich anstrengender als in anderen Bereichen, die das System selten oder gar nicht brauchten.

Gleichberechtigung

Ich habe keine direkte Benachteiligung auf Basis bestimmter Kriterien erkennen können.

Umgang mit älteren Kollegen

Da es sich bei den meisten Kollegen im Alter 45+ um altgediente Mitarbeiter des Vorbetriebs handelt, lässt sich kaum eine qualifizierte Aussage zu dem Punkt treffen. Das Alter ist nach meiner Erfahrung nie ein Hinderungsgrund für oder gegen eine Einstellung gewesen.

Arbeitsbedingungen

Ist im großen und ganzen als Durchschnitt zu bezeichnen. Besser geht immer, schlechter auch.
Einziger wirklicher Minuspunkt: Die Räume auf der Südseite werden im Sommer extrem heiß, es existiert keine Klimaanlage für diese Räume.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt wurde nach Provisionsmodell bezahlt. Eine Änderung zu dem Thema stand im Raum, als ich gegangen bin. Die Gehaltshöhe allgemein ist deutlich zu niedrig. Als ich die GF auf eine Verbesserung der finanziellen Situation mehrfach angesprochen habe, wurde ich über Monate hingehalten. Es werden vermögenswirksame Leistungen in Verbindung mit einer betrieblichen Altervorsorge bezahlt, wenn man das möchte.
Zur Gerechtigkeit der Einkommenshöhen sei dieses Beispiel erlaubt: Verheiratet mit Kindern (Alleinverdiener), wohnt nicht mehr bei den Eltern hat Brutto weniger als ein Kollege, der allein stehend ohne Kinder noch bei seinen Eltern wohnt (Stand: zu meinem Weggang). Noch Fragen?

Image

Interessanterweise halten viele Kunden zur IT-On.NET. Das kommt sicher nicht von ungefähr. Jeder der dort noch arbeitenden guten Techniker (und von denen gibt es auch jetzt noch einige dort) tun ihr Menschenmöglichstes, damit es beim Kunden nicht scheppert. IT-On.NET funktioniert, nicht wegen der Geschäftsleitung, sondern trotz derselben!
Dennoch kann ich diesen Dienstleister einem Unternehmen nicht ohne Bedenken weiterempfehlen. Das Risiko ist meiner Meinung nach zu hoch, dass die Geschäftsführung mit seinen nicht nachvollziehbaren Entscheidungen und Inkonsistenzen und den kontinuierlich schlechter werdenden Arbeitsbedingungen auch die letzten guten Techniker zu seinen Konkurrenten treibt.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt regelmäßige Mitarbeitergespräche, in denen das thematische Weiterkommen besprochen wird. Im Laufe des Jahres erhält man dann aber stattdessen Schulungen und Zertifizierungsangebote für Dinge, die im Gespräch zuvor nicht abgesprochen waren.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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