Nur mit vielen Vorbehalten zu empfehlen
Verbesserungsvorschläge
Mein größter Verbesserungsvorschlag ist: Lernt endlich eure Mitarbeiter so wertzuschätzen, wie sie es verdient haben. Mehr Vertrauen, mehr Zuhören, mehr hinter den Mitarbeitern stehen. Baut keine Glaswände irgendwo ein und bestellt tolle neue Büroausstattung, für eine Belegschaft die mindestens zu 50% im Home Office ist, sondern bezahlt stattdessen eure Mitarbeiter mal anständig. Schmettert nicht alle monetären Wertschätzungsmöglichkeiten sofort ab, sondern lasst Euren Mitarbeitern auch mal was Gutes zukommen. Ohne Eure Mitarbeiter funktioniert NICHTS mehr - das sind die einzigen, die das Boot noch über Wasser halten, also tut endlich mal was für sie.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre im Team selbst ist grundsätzlich gut und ich bin sehr dankbar für meine Kollegen. Hier möchte ich nicht mit einigen Kollegen aus anderen Abteilungen tauschen. Die Atmosphäre in der Firma selbst ist schwierig zu beschreiben - eine gewisse Basis-Unzufriedenheit oder -Unsicherheit ist ständig im gesamten Betrieb festzustellen.
Kommunikation
Grauenhaft. Eins meiner Lieblingsbeispiele hierzu ist - es werden bei Betriebsversammlungen Balkendiagramme von "Betriebsergebnissen" gezeigt, denen jedoch jegliche Zahlen fehlen. Sehr aussagekräftig - haben wir jetzt dieses Jahr 5 Euro oder 5 Mio. Euro mehr Ergebnis gehabt als Betrieb? Die Mitarbeiter werden (vor Allem von der Geschäftsleitung) nur über das nötigste informiert und meist vor vollendete Tatsachen gestellt, meistens mit Zeitdruck oder einer Selbstverständlichkeit die wirklich zu denken gibt.
Kollegenzusammenhalt
Wie die Arbeitsatmosphäre absolut abhängig vom jeweiligen Team in dem man ist. Ich persönlich kann mich nicht beschweren und bin, wie bereits erwähnt, sehr dankbar für mein Team und meine Kollegen. In anderen Abteilungen siehts da aber ganz anders aus.
Work-Life-Balance
Hier kann ich mich wirklich nicht beschweren. Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit (nur mit Mindestanwesenheitszeit von 5 Stunden von Mo-Do und 4 Stunden am Freitag) sind völlig in Ordnung. Das konstante beharren darauf, dass eine 50/50 Regel für Remotearbeit und Anwesenheit im Büro bestehen muss versteh wer will - für einen modernen IT Betrieb ist das meiner Meinung nach aber nicht mehr angebracht.
Vorgesetztenverhalten
Dieser Teil ist schwierig zu bewerten. Am Verhalten meiner direkten Vorgesetzten habe ich absolut nichts auszusetzen. Sie haben mir schon immer das Gefühl gegeben hinter mir zu stehen, mir meine Freiheiten zu lassen und mich im Rahmen der Möglichkeiten, die ihnen die Geschäftsführung lässt, zu unterstützen. Von der Geschäftsführung kann ich dies leider nicht behaupten. Sie steht in Konfliktfällen mit Kunden nie hinter den Mitarbeitern, sondern immer hinter dem Kunden. Über die schlechte Kommunikation mit den Mitarbeitern habe ich oben schon geschrieben. Und was der "Mutterkonzern" Müller Verlag verlangt ist sowieso automatisch Gesetz und dafür wird auch gern mal im Wochentakt der Kurs der Firma "angepasst".
Interessante Aufgaben
Man ist hauptsächlich mit dem Telefonbuchverlagsgeschäft beschäftigt auf die ein oder andere Weise. Es werden zwar ständig neue Aufgabengebiete und neue Herausforderungen versprochen und vorgestellt, die ändern sich aber im Wochentakt ohne erkennbare Zielführung. Aktuell versucht man scheinbar sich in ein SAP Systemhaus zu verwandeln, was bei unseren Systemen meiner Meinung nach allerdings ein Traum bleiben wird.
Arbeitsbedingungen
Außer, dass so gut wie alle Arbeitsflächen Großraumbüros sind, in denen es teilweise schwierig ist Ruhe zu finden oder nicht von allen Seiten angeschrien zu werden, weil jeder in (einem eigenen) Zoom Meeting mit Headset sitzt, gibt es hier eigentlich nichts zu beanstanden. Soviel ich weiß wird aktuell auch gerade an der Modernisierung der Büroräume gearbeitet, deswegen stehe ich dem Ganzen eigentlich recht positiv gegenüber.
Gehalt/Sozialleistungen
Vermutlich der größte Kritikpunkt. Dass die grundsätzliche Bezahlung unter dem Branchenniveau liegt kann man durch die vielen Freiheiten die man bekommt noch verkraften, aber Gehaltsentwicklung ist quasi nicht-existent. Man muss jedes Jahr erneut um jeden Euro kämpfen und die Gehaltserhöhungen die man am Ende bekommt fühlen sich oftmals mehr wie eine Beleidigung als eine Anerkennung an. Man wird mit Aussagen wie "Inflationsrate zählt nicht - mehr Inflation heißt ja nicht dass die Firma mehr verdient" abgespeist.
Sozialleistungen gibts nich - kein 13. Gehalt, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld. Die Coronaprämie von max. 1.500€ in 2020 bekamen nur ausgewählte Mitarbeiter - nach welchen Kriterien die ausgewählt wurden weiß vermutlich auch nur die Geschäftsleitung. Die Nachfrage nach der bis zu 3.000€ hohen Inflationsausgleichsprämie, obwohl der Betrieb sich die Auszahlung wieder vom Staat holen könnte, wurde mit "können wir uns in der aktuellen Lage nicht leisten" abgeschmettert. Wir sollen halt mehr Aufträge an Land ziehen, dann könne die Firma auch mehr bezahlen - vielen Dank für diese Aussage von der Geschäftsleitung, da fühlt man sich wertgeschätzt.
Image
Was für ein Image? Kennt die IT2Media außerhalb der Verlagslandschaft "Telefonbuchverlag" überhaupt jemand? Meine persönliche Meinung zum Image der IT2Media ist, dass sie eine Abschreibungsfirma für den Müller Verlag ist. Das interne Image ist "Chaosverein" - das externe Image ist "Kenn ich nicht"
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung: Man kann sich Schulungen und Weiterbildungen aussuchen, die in gewissem Rahmen auch von der Firma bezahlt werden. Man sollte aber nicht erwarten, oft auf irgendwelche Seminare oder Schulungen geschickt zu werden. Wenn die Veranstaltung im Ausland stattfindet schon gleich drei mal nicht.
Karriere: Aufstiegschancen gibt es in der IT2Media quasi keine. Den nächsthöheren Posten bekommt man im besten Fall, wenn der Vorgesetzte das zeitliche segnet oder die Firma verlässt. Man ist da, wo man eingestellt wird, und da bleibt man im Normalfall auch. Man kann ggf. im Laufe der Zeit neue Verantwortlichkeiten übernehmen, die aber wie schon erwähnt zum größten Teil nur in höherer Arbeitslast, in keinster Weise aber auch zu höherer Vergütung führen.