Firma mit unzureichender Wertephilosophie
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zentrales Anliegen der Firma ist die Zufriedenheit der Kunden durch termingerechtes Liefern der Produkte mit entsprechender Qualität.
Bodenständige Geschäftsführung, die sich auch mitarbeiternah zeigt
Es wird allmählich auch auf nachhaltige Rohstoffe gesetzt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Geschäftsleitung hat in der Vergangenheit den Fehler gemacht die wichtigen Kompetenzen Einkauf, Personalwesen und Entwicklung/Gestaltung in zwei Hände zu bündeln. Diese Bündelung ist jedoch mit stets fehlender Fachkompetenz ausgestattet, das durch aggressives Verhalten gegenüber den untergebenen Mitarbeitern verschleiert wird, was die Arbeitsatmosphäre, mehr noch die Motivation im Hause, erheblich nach unten zieht.
Zudem gibt es Grüppchenbildung einiger alteingesessener Mitarbeiter, die gegen jeden und alles, der anders denkt, intrigieren. Die Motivation der Mitarbeiter (insbesondere neue Mitarbeiter), die nicht mit dem Strom schwimmen, sinkt dadurch eklatant. Einige Mitarbeiter arbeiten bewusst gegen die Firma mit Unterstützung einiger weniger inkompetenten und desinteressierten Vorgesetzten! Und der Informationsfluss ist äußerst gering: Informationen werden von einigen bewusst unterschlagen, um neue und andersdenkende Mitarbeiter rauszuekeln.
Verbesserungsvorschläge
Die derzeit gebündelten Kompetenzen Produktentwicklung, Personalwesen und Einkauf in drei fachkompetente und zugleich unternehmerisch handelnde Hände zu geben;
Arbeitsabläufe, insbesondere mit Hinblick auf die Entwicklung, kontinuierlich optimieren, um zum einen Personalausfälle und Qualitätsmängel aufgrund enormen Zeitdrucks entgegenzusteuern.
Arbeitsatmosphäre
Während in den meisten Unternehmen neue Mitarbeiter wohlwollend aufgenommen und integriert werden, hatte ich hier den Eindruck, dass eine ernsthafte Absicht einer dauerhaften Anstellung nicht vorhanden ist:
• In den ersten Tagen der Anstellung wurde ich zurechtgewiesen, was ich zu unterlassen habe.
• Es gab kein Einarbeitungsplan, zudem wurde nicht vorgesehen, dass ich auch die anderen Abteilungen kennen lerne
• Die ersten sechs Wochen waren vorgesehen festzustellen, ob man die projektbezogenen Entwicklungstätigkeiten fehlerfrei beherrscht – jeder kleinste Fehler wird dokumentiert & angekreidet
• Expertise und langjährige Erfahrungen in diesem Bereich werden nicht als Ressource erkannt; man hält an Altbewährtem fest.
Insgesamt gesehen herrscht eher ein raues Betriebsklima, das – von oben bedingt – durch Misstrauen & Gängelungen gekennzeichnet ist.
Kommunikation
Kommunikation ist abteilungsübergreifend auf die Projekte bezogen.
Neue Mitarbeiter haben es schwer, da sie sich behaupten müssen und nur spärlich unterstützt werden; Integration wird stets bemüht.
Hinsichtlich der Geschäftszahlen gibt es von Firmenseite keine Offenheit darüber.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegialität hält sich in Grenzen:
• Entweder man passt ins Team oder man wird abgestempelt
• Ist man abgestempelt, ist man auf sich selbst angewiesen, Zusammenarbeit erfolgt nur aufs Nötigste
• Soziale Kompetenz funktioniert eingeschränkt nur bei den alteingesessenen Kollegen; als neuer Mitarbeiter wird man ausgegrenzt
• Auf Fragen wird zwar eingegangen, Hilfe wird nur widerwillig gewährt
Work-Life-Balance
Auftragsbezogen gibt es übers Jahr hinweg Schwankungen. Gibt es eine Vielzahl von Auftragseingängen, werden üblicherweise Überstunden angehäuft und Urlaubsgenehmigungen sind schwierig durchzusetzen. Wenn Projekte zu einer vereinbarten Zeit realisiert werden und dann noch Druck dahinter steht, ist es fast unmöglich eher Feierabend zu machen. Erfolgt ein auftragsbezogener Leerlauf, können die aufgehäuften Überstunden stückweise abgebaut werden. Urlaub zu erhalten ist in dieser Zeit einfacher.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzte verfügt abteilungsübergreifend über Fachwissen und ein gesundes Selbstvertrauen, dass sie in bemerkenswerter Art und Weise den Mitarbeiter unter Beweis stellt. Dringende Angelegenheiten wie Effizienzsteigerung der betrieblichen Abläufe, Regulierung der Reklamationsbearbeitung und Optimierung der Mitarbeiterzufriedenheit, einschließlich Integration neuer Mitarbeiter, erledigt sie pflichtbewusst und ordnungsgemäß.
Ihr Verhalten gegenüber Geschäftsführung und Mitarbeitern ist stets vorbildlich.
Dies äußert sich zum einen in ihrer erfrischenden Art im Umgang mit Kollegen und der Geschäftsführung. Zum anderen kennzeichnet sie ihr sehr tüchtiges Auftreten, dabei weiß sie sich gut zu verkaufen. Zudem ist sie in der Lage, ihre Meinung entscheidend zu vertreten.
Entsprechend nach dem hierarchiekonformen Peter-Prinzip hat es sich umfassend gezeigt, dass sie sich bemühte, den Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden.
Interessante Aufgaben
Da projektbezogen gearbeitet wird, stellen die Tätigkeitsabläufe immer wieder eine neue Herausforderung dar. Dabei kann man seiner Kreativität relativ freiem Raum lassen. In Zusammenarbeit mit der Fertigung wird an Mustern gearbeitet und mitunter ist man auch mal beim Kunden, wenn es die Komplexität des Auftrags zulässt. Insgesamt gesehen ist die Tätigkeit abwechslungsreich.
Arbeitsbedingungen
Büro- und Computertechnik sind auf aktuellem Stand. Die Größe der Büros variiert zwischen Einzelbüros und kleineren dunklen Großraumbüros.
Die Räumlichkeit meiner Abteilung ist bezogen auf Personalstärke samt Musterdepot zu klein und damit ungeeignet.
Aufgrund Platzmangel wurde mir ein Behelfs-Arbeitstisch abseits zur Verfügung gestellt, für den erst drei Wochen später ein Computerarbeitsplatz eingerichtet wurde.
Trotz elektronischer Zeiterfassung habe ich keine Stempelkarte erhalten und durfte mir die Arbeitszeiten schriftlich notieren.
Karriere/Weiterbildung
Da es sowohl flache Hierarchien sowie gefestigte Strukturen im Unternehmen gibt, sind Aufstiegsmöglichkeiten so gut wie nicht vorhanden.
Von Weiterbildungsmaßnahmen ist nichts bekannt.