Rückständige Arbeitsumgebung mit mangelnder Digitalisierung, wenig Innovationsgeist aber netten Kollegen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Positiv hervorzuheben ist, dass er stets ein offenes Ohr für Gespräche hat, wenn Bedarf besteht. Allerdings könnten die Mechanismen zur Problemlösung verbessert werden. Zudem ist er sehr familienfreundlich eingestellt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Insgesamt ergibt sich ein differenziertes Bild meiner Erfahrungen mit dem Arbeitgeber. Positiv anzumerken ist das offene Ohr für Gespräche sowie die familiäre Einstellung des Kanzleiinhabers. Dennoch überwiegen einige Schwachpunkte, die das Arbeitsumfeld beeinflussen. Die interne Kommunikation und der Umgang mit modernen Arbeitsweisen sind verbesserungswürdig, was die Arbeitsatmosphäre und den Austausch im Team beeinträchtigt. Die Karrierechancen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten sind begrenzt, und das Gehalt steht nicht im Einklang mit den hohen Lebenshaltungskosten. Es fehlt an Umweltbewusstsein und nachhaltigen Maßnahmen. Die Kanzlei könnte von Modernisierungsansätzen und einer offeneren Einstellung gegenüber zeitgemäßen Arbeitsweisen profitieren. Letztlich birgt die Arbeitsumgebung Potenzial für Verbesserungen, um den Anforderungen der sich entwickelnden Arbeitswelt besser gerecht zu werden.
Verbesserungsvorschläge
Mit Verständnis für den langjährigen Kanzleiinhaber ist es wichtig anzuerkennen, dass es in einer sich schnell entwickelnden Arbeitswelt herausfordernd sein kann, Schritt zu halten. Dennoch könnten bereits kleinere Modernisierungsschritte sowie ein Coaching im Bereich Mitarbeiterführung eine positive Entwicklung bewirken.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war gelegentlich von einer gewissen Zurückhaltung in der Bürogemeinschaft geprägt, was den interkollegialen Austausch einschränkte. Dennoch konnte ich innerhalb der Kanzlei auf nette Kollegen zählen. Die Arbeitsbelastung war zudem spürbar, da die Organisation in einigen Bereichen Mängel aufwies und dadurch zusätzlicher Stress entstand.
Kommunikation
Die Kommunikation innerhalb des Unternehmens war für mich nicht zufriedenstellend, da zwar viel gesprochen wurde, jedoch wichtige Informationen oft nicht ausreichend vermittelt wurden.
Kollegenzusammenhalt
Das Team ist zwar klein, aber jeder hatte seine eigenen Aufgaben, wodurch der Kollegenzusammenhalt weniger relevant war.
Work-Life-Balance
Diese Bewertung resultiert aus dem altmodischen Denken des Kanzleiinhabers, der Homeoffice nicht gerne sieht und vermeiden möchte. Der Kanzleiinhaber scheint Angst davor zu haben, alleine zu arbeiten, und benötigt immer eine direkte Ansprechperson. Diese scheint er scheinbar nicht über moderne Kommunikationsmittel erreichen zu können. Die Arbeitsatmosphäre erinnert stark an ein Büro aus vergangenen Zeiten. Es ist ratsam, Arzttermine außerhalb der Arbeitszeit zu legen, um lange Erklärungen zu vermeiden. Überstunden werden gerne gesehen.
Vorgesetztenverhalten
Der Kanzleiinhaber ist offenbar nur zufrieden, wenn man stets seiner Meinung ist. Zudem hält er hartnäckig an altmodischen hierarchischen Verhaltensweisen fest und scheint leider nicht in der heutigen Arbeitswelt angekommen zu sein. Dieses Vorgesetztenverhalten könnte älteren Mitarbeitenden eher entgegenkommen als der jüngeren Generation.
Interessante Aufgaben
Der Arbeitsplatz bietet interessante Aufgaben für diejenigen, die sich für Steuerthemen interessieren. Allerdings sind die Tätigkeiten eher einseitig ausgerichtet und das Angebot nicht besonders breit gefächert, was möglicherweise mit der Größe der Kanzlei zusammenhängt.
Gleichberechtigung
Die Geschlechterverteilung in der Arbeitsumgebung war unausgewogen, da bis auf den Kanzleiinhaber ausschließlich Frauen in der Kanzlei gearbeitet haben. Daher fällt mir eine Bewertung der Gleichberechtigung schwer, da die Arbeitsumgebung in diesem Punkt nicht repräsentativ war.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt bezüglich der Kollegen, die bereits länger dort arbeiten, nichts auszusetzen.
Arbeitsbedingungen
Entgegen den Behauptungen in den Stellenausschreibungen gab es keinen ergonomischen Arbeitsplatz, wie beispielsweise höhenverstellbare Tische. Aber an heißen Tagen wurde ein Ventilator zur Verfügung gestellt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird nicht mal ansatzweise angestrebt, den Papierverbrauch zu reduzieren – jede E-Mail, jedes Dokument wird ausgedruckt. Echte Umweltfreundlichkeit sieht anders aus.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehaltsstruktur orientiert sich offenbar am deutschlandweiten Durchschnittslohn, was in Bezug auf die Lebensunterhaltskosten in München nicht realistisch ist. Zudem sind keine Benefits vorhanden, es sei denn, man setzt sich mit aller Kraft dafür ein. Es gibt keine betriebliche Altersvorsorge, lediglich das Gehalt. Während meiner Beschäftigung wurde versucht, das Gehalt gegen Ende durch verschiedene Begründungen zu kürzen. Oft lohnte es sich nicht, rechtliche Schritte einzuleiten, da die Kosten für Rechtsbeistand höher gewesen wären als die zu erwartende Summe. Besonders gegen Ende meiner Beschäftigung haben sich diese negativen Aspekte leider verstärkt gezeigt.
Image
An manchen Stellen mangelt es an Kompetenz, was auch durch externes Feedback bestätigt wurde. Zudem wurden keine Bemühungen unternommen, um ein gutes Image zu kreieren oder aufrechtzuerhalten.
Karriere/Weiterbildung
Leider ist die Kanzlei zu klein, um Karrierechancen zu bieten. Weiterbildungen stehen nicht auf der Tagesordnung, da das Tagesgeschäft alle Ressourcen bindet und somit keine Kapazitäten für solche Entwicklungen vorhanden sind. Es wird erwartet, dass man außerhalb der Arbeitszeit eigenständig auf dem Laufenden bleibt.