Das Verhalten gegenüber Mitarbeiter*innen war meistens einwandfrei
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die schnelle Umstellung aufs Home Office, das hat gut und unkompliziert funktioniert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiter könnten zur Abwechslung angehört werden, statt sich Meinungen zurecht zu legen und die Schotten dicht zu machen. Hat aber wohl meist auch was mit Größe zu tun.
Verbesserungsvorschläge
Veränderungen sollten an der Wurzel beginnen, nicht an der Oberfläche. Denn Vertrauen ist gut, HINsehen aber manchmal besser.
Arbeitsatmosphäre
Die Vorgesetzten, hier auch direkte Teamleads, bekommen vom Arbeitsalltag überhaupt nichts mit. Man fragt sich schon selbst, wie sie Leistungen beurteilen wollen. Solange sich das Rädchen dreht, interessiert sich niemand dafür, was im Team oder sogar direkt beim Kunden passiert. Völlige Abwesenheit.
Kommunikation
Die findet leider gar nicht statt. Kein Austausch zum Teamlead, 1:1 werden max 2x umgesetzt, danach hört man nichts mehr. Selbst aktives Anfragen wird gerne überhört. Termine, die jedoch angesetzt werden, sind die jährlichen Mitarbeitergespräche. Da kommen dann aber auch nur hohle Phrasen.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist gut und entspannt und kann auch über die Agentur hinausgehen.
Allerdings trennt sich hier auch die Spreu vom Weizen. Man weiß, auf wen man sich verlassen kann und welche Aufgaben man besser selbst erledigt, Stichwort Urlaubsübergaben. Die werden dann doch von einigen mal gerne ignoriert und man hat die Arbeit nach dem Urlaub doppelt… oder der Kunde rennt seinen Sachen hinterher.
Work-Life-Balance
Wie in jeder Agentur auch, pünktlich lässt man selten den Stift fallen. Wer hier schreibt, man dürfe einmal die Woche eher gehen: Nein. Definitiv nicht. 17 Uhr + ist die Regel. Auch enorme Überstunden kommen vor, sind aber auch viel Kundenabhängig/ overservice. Bei stattfindenden Events kann man dann auch schon mal bis zu 18 Stunden am Stück arbeiten. Wohlgemerkt: für Fremdagentur.
Wenn im Vorstellungsgespräch noch erzählt wird, man arbeite mit Freelancern, die bei hohen Workload Arbeit abnehmen, ich hab in über zwei Jahren keinen gesehen.
Vorgesetztenverhalten
Wenn es bei dem Kunden nicht gerade um Pets geht, hört und sieht man nichts von Vorgesetzten. Handelt man zuwider der Erwartung, kratzt dies schnell am jeweiligen Ego und der Drops ist gelutscht.
Interessante Aufgaben
Durch die kleine Agenturgröße wird man dort eingesetzt, wo Bedarf ist. Somit lernt man viele Themengebiete und Practises kennen. Das ist hilfreich, um herauszufinden, was man zukünftig will oder eben nicht will. Die Kunden sind i.d.R. vielfältig aber auch häufig klein, was spannende aber auch zugleich anstrengende Challenges sein können. Interessant ist in jedem Fall, das dem Kunden Leistungen verkauft werden, für die jedoch die Mitarbeiter*innen nicht geschult sind. Leider wird man dann auch im operativen Geschäft damit alleine gelassen. Das ist Regel, keine Ausnahme.
Gleichberechtigung
Überwiegend arbeiten hier nur Frauen, hinsichtlich dessen gibt es keine Benachteiligungen. Was Aufstiegschancen angeht, sind diese eher gering. Eine Inhabergeführte Agentur lässt sich nur ungern in die Karten schauen. Und höhere Levels kosten auch mehr.
Umgang mit älteren Kollegen
Wie in vielen kleinen Agenturen anzutreffen sind die Mitarbeiter*innen hier in der Regel sehr jung, ältere Mitarbeiter*innen gibt es nicht.
Arbeitsbedingungen
Bei Präsenz Großraumbüro, das kann eine Herausforderung für konzentriertes Arbeiten sein, wie anderswo auch. Schwierig machen es oft die vielen Hunde, die häufig vor Ort sind. Hier kann jeder seinen Hund mitbringen. An sich gut und schön, springen aber zwei oder mehr Hunde rum, wird Arbeiten schnell zur Challenge. Und wenn der Wau wau zweimal bellt, finden das auch die Kunden im Call nicht mehr cool. Mal abgesehen davon, dass es auch sehr streng riecht und einige Hunde „nicht halten können“. Obacht, wo man hintritt! Home Office wird aber ermöglicht und die Umstellung während des Lockdowns und die zur Verfügung gestellte Software erfolgte schnell und unkompliziert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man macht hinter sich das Licht aus und während der weihnachtlichen Betriebsferien wird die Heizung komplett abgedreht. Ob es dann energieeffizient ist, wenn sie am ersten Arbeitstag auf höchster Stufe durchbollert, um das Großraumbüro wieder aufzuheizen, sei dahingestellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die Größe der Agentur ist das Gehalt durchschnittlich. Große Sprünge macht man hier nicht. Überstunden werden nicht bezahlt oder ausgeglichen. Es sei denn, es sind Events am Wochenende. Die 13 oder auch mal 18 Stunden werden dann mit einem Tag Urlaub ausgeglichen.
Image
Wem die Agentur was sagt, verbindet sie mit einem guten Image. Der Glanz stammt allerdings aus vergangenen Zeiten. Hört man sich intern um, wundern Kündigungswellen und allgemeine Unzufriedenheit nicht.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird ermöglicht, dafür wird auch Zeit zur Verfügung gestellt. Bringt einem hier hinterher aber auch nichts mehr. Karriere kann man hier eher weniger machen, schon allein aufgrund der Agenturgröße und der monetären Anpassung an die Levels. Die Agentur ist eher ein netter Zwischenstopp mit der Möglichkeit, weitere Erfahrungen zu sammeln. Nichts, was man für die Ewigkeit einplanen sollte. Soweit wird aber auch von Agenturseite nicht geplant. Hier wird schnell mit Volo oder Junior ersetzt.
Jede Woche werden Reih um kurze Präsentationen vorbereitet, um die Mitarbeiter*innen „up to date“ zu halten, was Branchenereignisse angeht (Hat Instagram einen neuen Button?) Das kann meist helfen, da hier jeder Experte für alles sein muss.