Let's make work better.

Welches Unternehmen suchst du?
Kein Logo hinterlegt

KEM 
I 
Evang. 
Kliniken 
Essen-Mitte 
gGmbH
Bewertung

Von außen hui, von innen pfui

1,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 bei KEM I Evang. Kliniken Essen-Mitte gGmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Apotheke.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Personalabteilung, Pflegedirektion, Pflegedienstleitungen, Mitarbeitervertretung, Gebäudemanagement, Marketing und das nicht vorhandene Konzept zur Digitalisierung.

Verbesserungsvorschläge

Die Häuser und Räumlichkeiten so gestalten, dass man alle Gesetze, Normen und Empfehlungen eingehalten werden. Neue Medizinprodukte kaufen und vor allem auch in der Benutzung schulen. Ein vernünftigs KIS mit PDMS-Zulassung und vernünftigem EPA-LEP-Konzept kaufen und darin auch schulen. Messstationen, Respiratoren und Dialysen kaufen, die mit dem PDMS automatisiert kommunizieren. Mitarbeiterparkplätze schaffen, da nicht jeder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen kann. Ausreichend Fahrradstellplätze. Gut belüftete und beleuchtete Umkleiden mit Spinden in ausreichender Zahl schaffen. Bessere Berufs- und Patientenwäschevorhaltung. Mehr Wertschätzung für jeden einzelnen Mitarbeiter. Personalentwicklungsgespräche führen und auch Taten folgen lassen. Den Mitarbeitern zuhören; hier kommen regelmäßig tolle Vorschläge aber sie werden nicht gehört. Und endlich verstehen, dass alles nur gemeinsam richtig funktionieren kann.

Arbeitsatmosphäre

Im Allgemeinen kann die Arbeitsatmosphäre als sehr deprimierend beschrieben werden. Ich bin über zwei Jahre jeden Tag mit Kopf- und Bauchschmerzen gefahren, weil die Stimmung im Team und auch von oben nicht gut war und das hat einfach nur müde gemacht und innerlich gelähmt. Eine Schwester führte die Station mehr als die Stationsleitung, mit verbaler Aggressivität und unangemessenem Ton, und das wurde von oben mehr als geduldet, Beschwerden darüber liefen ins Leere.
Interdisziplinäres und interprofessionelles Arbeiten ist dort absolut nicht erwünscht. Viel zu oft war man sich im Behandlungsteam nicht einig. Da half auch die interprofessionelle Besprechung einmal in der Woche nichts, alle mussten abnicken, was die Oberärztin sagte. Auch die Visiten kann man sich sparen, denn die Sicht der Pflege interessiert niemanden.
Meine Berufswahl habe ich in diesem Haus mehr als einmal in Frage gestellt.

Kommunikation

Wir sind angehalten, einmal täglich die Homepage im Intranet zu besuchen, um die neuesten Informationen zu erhalten. Diese sind aber für den Krankenhausalltag kaum relevant. Es wird nur über Personalwechsel in der Abteilung XY berichtet und wie dankbar man dem betreffenden Mitarbeiter ist.
Oder es wurde darauf hingewiesen, dass an dem und dem Tag entweder das Warm- oder Kaltwasser oder auch der Strom wegen Wartungsarbeiten kurz ausfallen/abgebrochen ist.
Wenn es dann um wichtige Informationen für den Krankenhausalltag ging (PPR 2.0, EPA-LEP etc.), hing höchstens mal ein Ausdruck einer Mail irgendwo, wo das halbe Blatt mit Textmarker angestrichen war.
Einmal im Jahr sollte es eine Betriebsversammlung geben. Da wurde immer das Gleiche erzählt: "Wir sind ein wichtiger Gesundheitsstandort in der Region und darüber hinaus und wir stehen finanziell sehr gut da."

Kollegenzusammenhalt

Das alte Pflegepersonal aus dem letzten Jahrhundert hält hier noch sehr stark und leider auch sehr erfolgreich die Zügel in der Hand. Alles Neue ist grundsätzlich erst einmal schlecht und wird auch so schlecht geredet. Wenn man als junger Mensch dagegen aufbegehrt, kann man sicher sein, dass man Gesprächsthema Nummer 1 in der Raucherecke wird.
Im folgenden Punkt beschreibe ich die Handhabung eines Wunschbuches. Das hat im Team für schlechte Stimmung gesorgt. Die älteren Mitarbeiter fühlten sich im Recht, alle Wünsche erfüllt zu bekommen. Schließlich arbeiteten sie seit über dreißig Jahren für dieses Unternehmen und hätten immer alles gegeben, und deshalb müssten wir Jungen erst einmal da ankommen, wo sie jetzt stehen, bevor wir das Recht hätten, den Mund aufzumachen. Hinter den Rücken der Betroffenen wurde massiv gelästert.
Wir haben uns mehrmals bei unserer Vorgesetzten über dieses Verhalten beschwert. Sie hat sich natürlich immer auf die Seite der Älteren gestellt und unsere Probleme heruntergespielt.
Man ging mit Kopf- und Bauchschmerzen zur Arbeit.

Work-Life-Balance

Die Besprechungen zur Urlaubsplanung für das kommende Jahr sind für mich sehr unangenehm in Erinnerung geblieben. Einige Mitarbeiter bekamen ihren Urlaub genau so, wie sie ihn in den Urlaubsplan eingetragen hatten und andere Mitarbeiter mussten ihren Urlaub so verschieben, dass er in irgendeine Lücke passte. Dabei spielte es keine Rolle, ob dies mit dem Privatleben vereinbar war oder nicht.
Es gibt ein Dienstplanwunschbuch, in das man seine Wünsche für die kommenden Monate eintragen kann. Leider hat sich dieses Buch als unzuverlässige Planungshilfe erwiesen. Zu oft wurde der Dienstplan erst nach dem 15. eines jeden Monats ausgehängt, mit den Worten: "Ich konnte nicht alles berücksichtigen". Irgendwann waren wir so frustriert, dass wir den Dienstplan mit dem Wunschbuch verglichen. Es waren immer dieselben vier Mitarbeiter, die alle Wünsche erfüllt bekamen. Die anderen konnten froh sein, wenn sie überhaupt einen Wunsch erfüllt bekamen.
Es gab immer mindestens einen Früh-/Spätschichtwechsel pro Woche, auch wenn man gesagt hat, dass man das gesundheitlich nicht mehr schafft. Es wurde auch erwartet, dass man Dienste tauscht und einspringt.

Vorgesetztenverhalten

Meine Vorgesetzte habe ich nur morgens zur Begrüßung gesehen und ansonsten entweder gar nicht oder nur, wenn sie etwas von mir wollte (Einspringen, Diensttausch, Stationswechsel) oder um mir auf die Finger zu schauen.

Wenn wir ihre Hilfe brauchten, weil die Personalsituation sehr angespannt war, kam nichts. Keine Bettensperrung, kein examiniertes oder helfendes Personal. Wenn dann doch mal etwas unterging oder sich etwas länger hinzog, musste man an den nächsten Tagen zu sehr unangenehmen Gesprächen erscheinen, wo nicht gefragt wurde, wie man das anders hätte lösen oder uns helfen können, sondern dass sie von uns erwarte, dass wir solche Situationen aushalten und ertragen. Und das alles, während draußen alle Alarmglocken läuteten und die Arbeit ruhte.

Interessante Aufgaben

Die PpUGV wird eingehalten. In der Praxis sind mir außer auf dem Papier keine weiteren Normen begegnet.
Ansonsten ist es der Pflegeberuf, wie in jedem anderen nicht-universitären Krankenhaus auch.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen werden geduldet und haben imaginäre Sonderrechte. Der Renteneintritt kommt dann aber immer ganz überraschend.

Arbeitsbedingungen

Alle Normen, Empfehlungen und Gesetze werden hier, meiner Erfahrung nach, nicht eingehalten, um den Arbeitsplatz so zu gestalten, wie es eigentlich richtig wäre.
Unreine Pflegearbeitsräume haben keine Schwarz-Weiß-Trennung, sind vollgestopft mit irgendwelchen Sachen und werden als Zwischenlager für irgendwelchen vergessenen Krempel zweckentfremdet.
Das medizinische Lager ist voll und man kommt nirgendwo richtig hin. Ganz hinten links steht die Absaugpumpe.
Es gibt keinen richtigen Entsorgungsraum und der Kühlschrank für die leeren Blutkonserven quillt täglich über.
Die Diensträume entsprechen in keiner Weise dem heutigen Stand. Das KIS ist langsam, fehlerbehaftet und unvollständig. Es ist unmöglich, eine ordentliche EPA-LEP zu machen. Geschult wurde man sowieso nicht.
Infusionspumpen, Spritzenpumpen, Telemetrie und Zimmerausstattung sind aus den 00er Jahren und halten teilweise nur noch mit Sekundenkleber und Heftpflasterrolle.
Zu den Begehungsterminen wird alles in Nebenräume gestopft, die nicht Teil der Begehung sind, und dann passt es glücklicherweise immer.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ich habe nicht mitbekommen, ob es dafür Konzepte gibt. Die Mitarbeiter waren definitiv nicht sensibilisiert.
Ich hatte keine andere Wahl, als den Wertstoffmüll zusammen mit dem Papiermüll und Infusionsflaschen aus Glas in den gleichen Krankenhausabfallbehälter zu werfen, obwohl ich oft um eine Möglichkeit zur Mülltrennung gebeten habe.

Gehalt/Sozialleistungen

Es wird nach BAT-KF gezahlt und man hat eine Betriebsrente bei der KZVK. Das Gehalt kommt pünktlich.

Image

Die wenigen Momente, an denen alt und jung gut miteinander konnten waren, wenn das Marketing mit neuen Kampagnen um die Ecke kam; hierbei wurde immer viel gelacht.
Keiner, der mir bekannten Leute, ist Stolz darauf "KEMianer" zu sein. Niemand von denen würde die KEM als Arbeitgeber weiterempfehlen.

Karriere/Weiterbildung

Ich habe mehrmals versucht an Fortbildungen und Weiterbildungen zu kommen. Immer ohne Erfolg.
Für die jährlichen Pflichtfortbildungen gibt es qualitativ schlechte Videos im Intranet ohne Lernzielkontrolle. Man könnte sich also selber Persilscheine ausstellen.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden