Kollegen Top - Führung leider nicht.
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen geben wirklich ihr Bestes und versuchen auch unter schwierigen Bedingungen immer ein offenes Ohr für die Belange der KlientInnen zu haben und trotz hoher Arbeitsbelastung sich nicht den Spaß an der Arbeit nehmen zu lassen. Allerdings muss man ganz klar sagen, dass die Führungsriege vieles kaputt macht.
Kommunikation
Die Kommunikation unter Kollegen war sehr gut. Die Kommunikation von Führung - Verwaltung mit den Kollegen war unzureichend, oder gar nicht existent. Viele wichtige Informationen kamen gar nicht, oder nur in zusammenhangslosen Halbsätzen bei den Kollegen an, sodass man sich dann selbst aussuchen konnte (oder eher musste) was man mit dieser Halb-Information jetzt anfangen möchte.
Kollegenzusammenhalt
Die Mitarbeiter waren bis auf ganz wenige Ausnahmen hoch motiviert und immer hilfsbereit. Auch ein Schwatz im Büro war zu jederzeit möglich. Es herrscht eine angenehme, offene Grundhaltung unter den Kollegen. Ein paar Ausnahmen gibt es natürlich auch hier, aber die finden sich in jedem Unternehmen.
Work-Life-Balance
Es wird sich die meiste Zeit über an die im AV vereinbarten Arbeitszeiten der MitarbeiterInnen gehalten und Überstunden auf dem Zeit Konto erfasst. In meinem Team war es kein Problem mitzuteilen, dass man Überstunden abbaut. Auch kurzfristig.
Vorgesetztenverhalten
Es wäre sicherlich ein richtig guter Arbeitgeber, wäre da nicht der Mangel an Führung im Unternehmen, das nach dem Prinzip agiert: Teile und herrsche. Diese Philosophie kann auch das beste Team auf die Dauer zermürben. Insbesondere, wenn auf zurecht angebrachte Bedenken und Einwände nicht reagiert wird und man sich mit dem unliebsamen Spruch: Zur Kenntnis genommen, abfinden muss.
Interessante Aufgaben
Wann ist die Arbeit von Sozialpädagogen mal nicht interessant? Natürlich gab es auch unliebsame, langweilige Routine-Aufgaben zu erledigen, wie etwa die Dokumentation, aber die Arbeit mit den Klienten und die Freiheit in der Gestaltung der Arbeit glichen die Routine jederzeit aus.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Gehalt war dank ESF Förderung auf demselben Niveau wie der Öffentliche Dienst. Haustarif hingegen ist leider sehr knapp bemessen und eher eine Schande für Akademiker.
Karriere/Weiterbildung
Eher nicht existent und wenn, dann nach dem Motto: Hauptsache, es kostet nichts. So kann man auf Dauer aber auch in der Sozialwirtschaft niemanden an sein Unternehmen binden.