Nicht ohne Rechtsschutzversicherung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mehrheitlich freundliches und hilfsbereites Miteinander im Kollegium. Expedientenreisen, 30 Tage Urlaub und 5 Tage Bildungsurlaub bieten viel Raum für Erholung und das Sammeln von beruflichen sowie privaten Erfahrungen. Seit der Coronapandemie ist die Geschäftsführung endlich aufgeschlossener gegenüber dem Modell Home-Office geworden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangelndes Interesse und wenig Vertrauen von der Chefetage gegenüber den Mitarbeitern (man fühlt sich nicht ernst genommen), schlechte Kommunikation, fehlende Transparenz, teilweise fehlbesetzte und ungeschulte Führungskräfte, unfaire Behandlung nach Kündigung.
Verbesserungsvorschläge
Arbeitsverträge transparent und fair gestalten und die rechtlichen Regularien einhalten. Mitarbeiter nicht dafür bestrafen, dass sie das Unternehmen verlassen. Sachliche Kritik und Verbesserungsvorschläge annehmen. Mitarbeiterpotentiale erkennen und fördern. Führungskräfte schulen. Die interne Kommunikation und Zufriedenheit verbessern. Seriöser auftreten.
Arbeitsatmosphäre
Viele nette Kollegen, die aufrichtig und hilfsbereit sind. In der Chefetage und zwischen manchen Vorgesetzten gibt es Differenzen, die auf den Schultern des Kollegiums ausgetragen werden. Getrübte Stimmung. Es herrscht allgemeine Eintracht im Kollegium darüber, dass sich Ärgernisse nie ändern werden, weil es von Schlüsselpositionen keine Einsicht gibt. Häufig krankheitsbedingte Ausfälle von Kollegen, was den Workload der übrigen Kollegen negativ beeinflusst. Mitarbeitern, die kündigten, wurde der Jahresbonus für ein abgeleistetes Arbeitsjahr vollständig und ohne Vorankündigung gestrichen, obwohl im Arbeitsvertrag festgelegt war, dass 50% Bonus auch nach Kündigung dem Mitarbeiter zustehen. Erst nach mehrfachem Einholen von rechtsanwaltlichem Rat konnte ich erreichen, dass der Teilbonus ausgezahlt wurde. Leider wurde das mit mehreren Mitarbeitern so gehandhabt, die (einschließlich mir) sehr unter dieser unseriösen, mitarbeiterunfreundlichen Praktik gelitten haben. Daher rate ich zu einer Rechtsschutzversicherung vorab. Mir wurde dies zu Beginn meiner Tätigkeit beim Kreuzfahrtberater bereits von ehemaligen Kollegen empfohlen und zum Schluss war ich dankbar, diesem Rat gefolgt zu sein.
Kommunikation
Zahlreiche Kommunikationsprobleme zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten. Viele Projekte, die mit Eifer und Ehrgeiz begonnen werden, werden später häufig wieder fallen gelassen, was an der Motivation der Mitarbeiter nagt. Viele Schnellschussaktionen, die nicht gut geplant sind. Viele unterschiedliche Meinungen in der Chef- und Führungsetage führen dazu, dass Verständigungsprobleme groß und Ergebnisse klein sind.
Kollegenzusammenhalt
Viele vorbildhafte Kollegen, die freundlich, emsig, sozial und geradlinig sind.
Work-Life-Balance
Positiv. 30 Tage Urlaub, 5 Tage Bildungsurlaub pro Jahr. Vorgesetzte, die Rücksicht auf Arzttermine nehmen. Individuelle Absprachen bei Problemen sind jederzeit möglich. Home Office (Teilzeit, Vollzeit, abhängig von der Abteilung) möglich.
Vorgesetztenverhalten
Sehr verschiedene Führungsstile, die die Orientierung im Unternehmen erschweren und t.w. gegenläufig sind. Leider werden Vorgesetzte in Mitarbeiterführung nicht geschult. Einige schaden ihrem Team durch unangemessenes Verhalten (fehlende Empathie, Führung durch Druck / Kränkung / Bestrafung, Bloßstellen / Beschämen von Mitarbeitern). Die persönlichen Befindlichkeiten einiger Vorgesetzten machen die sachlich-objektive Kommunikation schwer. Hier sollte dringend in Schulungen / Weiterbildungen investiert und Grenzen von oben aufgezeigt werden, damit Vorgesetzte in ihrer Vorbildfunktion reifen können.
Interessante Aufgaben
Teilweise werden neue Aufgabenbereiche geschaffen, die man kreativ mitgestalten kann. An anderen Stellen darf man sich hingegen nicht frei entfalten. Hängt sehr vom Vorgesetzten und von der Abteilung ab. Aufgaben im Team werden nicht immer gerecht verteilt. Ab und an bekommt man die Gelegenheit, an Expedientenreisen (Kreuzfahrten, Schiffsbesichtigungen, Taufzeremonien) teilzunehmen, um die Schiffe und Produkte an Bord besser kennenzulernen. Das waren sehr positive Erfahrungen und ein Mehrwert für sowohl die tägliche Arbeit als auch für die persönliche Entwicklung. Dies ist ein Pluspunkt.
Gleichberechtigung
Teilweise vorhanden, aber ausbaufähig.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nicht allzu viele ältere Kollegen. Der Umgang mit unterschiedlichen Altersgruppen ist in Ordnung.
Arbeitsbedingungen
Sehr unterschiedlich. Manche dürfen Vollzeit im Home Office arbeiten, andere nur teilweise (abhängig von der Abteilung). Großraumbüros sind für manche Mitarbeiter aufgrund der Lautstärke belastend. Höhenverstellbare Tische vorhanden, aber nicht für jeden ausreichend. Technik, Tools und Software teilweise veraltet. Lizenzen für manche Software zu wenig vorhanden, sodass nicht alle unbeschwert arbeiten können. Wasserspender, Tee, Kaffeemaschinen, Obst und Süßigkeiten sind vorhanden. Zudem gibt es zu wenige Toiletten in den Büroräumlichkeiten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Verbesserungswürdig, aber im Hinblick auf die Kreuzfahrtbranche auch eher schwierig umzusetzen. Eine Baumpflanzaktion wurde zeitweise unterstützt, aber nicht nachhaltig beibehalten. Über soziales Engagement ist mir nichts bekannt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehaltserhöhungen wurden regelmäßig abgelehnt. Pandemiebedingt verständlicherweise aktuell nicht möglich. Doch auch weit vor der Coronakrise stießen Gehaltsanpassungsforderungen auf wenig Gehör. Auch nicht nach nachweislicher privater Fortbildung / Weiterbildung. Betriebliche Altersversorgung ist möglich.
Image
Intern mäßig. Extern fehlt mir der sachlich-unvoreingenommene Blick.
Karriere/Weiterbildung
Wenig bis keine Aufstiegschancen im Unternehmen. Es gibt keine klare und einheitliche Linie über potentiell spannende Entwicklungsmöglichkeiten in der Zukunft für Mitarbeiter, die wachsen und sich weiterentwickeln wollen.