Ja, ein etwas altmodisches Unternehmen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
dass die Ausrichtung des Unternehmens den Mitarbeitern gegenüber grundsätzlich wohlwollend und fürsorglich gegenübersteht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
dass innerhalb der steilen Hierarchien Führungskräfte Ihre Verhaltensweisen zur persönlichen Machterhaltung schamlos ausleben können. Auf Kosten des Unternehmens, auf Kosten der Mitarbeiter und auf Kosten der Führungskräfte die Ihre Arbeit hervorragend machen.
Verbesserungsvorschläge
Steile Hierarchien abbauen und echte flache Hierarchien einführen. Den Mitarbeitern mehr Verantwortung und Gestaltungsspielräume übertragen. Die Kultur des Diktats abbauen. Den Mitarbeitern die Möglichkeit geben an den Zielen des Unternehmens teilzuhaben und mitzuwirken.
Arbeitsatmosphäre
Leider trägt die Firma nicht zu einem guten Betriebsklima bei. Das Gegenteil ist der Fall. Wer gerne in flachen und zeitgemäß organisierten Hierarchien arbeitet hat es hier sehr schwer.
Kommunikation
Es finden regelmäßige Meetings zwischen Mitarbeitern und Führungskräften statt die dem Informationsaustausch dienen sollen. Diese sind häufig inhaltlich schwach oder dienen dem Schaulaufen des Veranstalters. Die Mitarbeiter nervt´s.
Kollegenzusammenhalt
Das schlechte Betriebsklima schafft einen gewissen Zusammenhalt. Die Zeiten in denen die Mitarbeiter von Führungskräften gegeneinander ausgespielt werden konnten scheinen vorbei zu sein. Hilfsbereitschaft innerhalb der Arbeitsgruppen ist vorhanden.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten sind flexibel. Urlaub ist für allen Ebenen des Unternehmens auch längere Zeit am Stück möglich. Auf Familien wird Rücksicht genommen.
Vorgesetztenverhalten
Manche Führungskräfte pflegen einen altmodischen Führungsstil der im Konflikt mit dem Wunsch nach innovativen Mitarbeitern und positiver Arbeitsatmosphäre steht. Klare Aussagen sind Mangelware. Ausgesprochene Zusagen zählen nichts.
Es stellt sich oft nicht die Frage ob Entscheidungen nachvollziehbar sind. Entscheidungen sind zu akzeptieren, am besten ohne diese zu hinterfragen. Konstruktive Kritik wird zu schnell sehr persönlich genommen. Das kann nachhaltige negative Konsequenzen mit sich bringen. Innovativer und offener Unternehmenskultur steht das im Wege und schadet letztlich dem Unternehmen.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung ist in der Regel gerecht aufgeteilt. Intensität ist wechselnd und auf Dauer gleicht sich so vieles aus. Der Einfuß der Mitarbeiter auf die Ausgestaltung des Aufgabengebietes ist weniger geworden weil sehr viel von oben diktiert wird.
Gleichberechtigung
Aufstiegschancen sind generell äußerst gering, jedoch in keiner Weise von Geschlecht, Religion etc. abhängig.
Umgang mit älteren Kollegen
Langdienende Kollegen in der unteren Hierarchie Ebene werden nicht besonders geschätzt. Anders sieht es mit "altgedienten" Führungskräften aus die alle Möglichkeiten bekommen Ihren Machtbesitzstand zu pflegen und zu verteidigen. Daran stoßen sich mittlerweile sehr viele Mitarbeiter. Gehört wird es nicht.
Arbeitsbedingungen
Es ist nicht viel Platz um Mitarbeitern Raum zu geben. Die Gebäude stehen im Chemiepark und grenzen unmittelbar an die Produktionsanlagen an. Lärmpegel ist völlig ok, störend sind jedoch die starken Gebäudevibrationen. Das ist jedoch nicht zu ändern und für Arbeitsplätze im Produktionsumfeld sicher üblich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Für ein international agierendes Unternehmen erwartungsgemäß vorbildlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter richten sich nach dem Tarif der Chemieindustrie. Junge Akademiker die auf fachlich hohem Niveau Leistung bringen kommen kaum noch in eine über dem Tarif liegende Bezahlung. Aussertarifliche Bezahlung auf einem hohen Niveau erhalten jedoch noch viele langjährige Mitarbeiter. Das führt zu einem sehr schiefen Gehaltsgefüge.
Die anteiligen Zuschuss Zahlungen der Firma in die betriebliche Altersvorsorge sind für neu eingestellte Mitarbeiter stark zurückgefahren worden. Eine Betriebsrente ist jedoch für alle vorhanden, wenn auch in unterschiedlicher Qualität.
Image
Das Unternehmen leidet unter der altmodischen und hierarchischen Struktur. Die für Innovation erforderliche Generation "Y" wird in diesem Unternehmen nicht die Arbeitsbedingungen finden die sie braucht um Erfolg zu haben. Aus diesem Grund wird schon etwas Imagepflege betrieben.
Ich würde das Unternehmen meinen Freunden nicht weiterempfehlen.
Karriere/Weiterbildung
Stellenbeschreibungen der Mitarbeiter werden nach Mitarbeitergesprächen regelmäßig mit neuer Verantwortung erweitert. Die Entgeltgruppe jedoch nicht angepasst. Weiterbildung in guter Qualität wird regelmäßig genehmigt, ja sogar angeordnet. Jedoch bringt es die Mitarbeiter keinen Schritt weiter. Von der Weiterbildung der Mitarbeiter profitieren die nur Führungskräfte weil diese Ihre Verantwortungsbereiche so sichtbar weiterentwickeln.