Ein Arbeitgeber, der leider nicht verstanden hat, dass seine Mitarbeiter sein höchstes Gut sind
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass aus vielen guten motivierten Leuten mit Visionen abgestumpfte ausgebrannte Marionetten gemacht werden.
Verbesserungsvorschläge
Seine Mitarbeitenden mal direkt mach den Handlungsfeldern zu befragen, aktiv zuzuhören, in Change-Prozesse mit einbeziehen, alte tradierte Denkweisen aufbrechen, diskriminierende Aussagen und Verhaltensweisen nicht länger zu tolerierenden, das Führungsverhalten kritisch zu hinterfragen und echte Wertschätzung (nicht nur monetärer Natur) in die Unternehmensphilosophie zu integrieren
Arbeitsatmosphäre
Die zu anfangs positive Atmosphäre mit motivierten Mitarbeiter:innen kippte sukzessive über die Jahre immer mehr ins Negative. Gründe dafür gibt es viele - wie mangelnde Wertschätzung, die meist nur denen entgegengebracht wurde, die Umsatz machen. Kolleg:innen aus schwierigen Gebieten oder gar diejenigen, die im Innendienst tätig sind, fallen durchs Raster. Nicht existierende echte Entwicklungschancen, für alle Mitarbeitenden unter gleichen Bedingungen führten zu Frustration, sobald man den Blick hinter die Kulissen geworfen hatte. Aus einem Miteinander wurde ein Gegeneinander - besonders auf Geschäftsführer und Leiterebene. Belange der Teams und Mitarbeitenden fielen somit gänzlich hinten runter.
Kommunikation
Ein großes Defizit, dass als Solches nicht wahrgenommen werden möchte. Es wird wertend und nicht wertschätzend kommuniziert, nicht direkt sondern über die Köpfe anderer hinweg und gezielt an Personen vorbei. Zugeständnisse und Aussagen von Führungskräften und der Geschäftsführung gegenüber Mitarbeitenden werden nach Belieben ausgelegt oder gar negiert. Keine Reaktion auf interne Kommunikation, vertröstet werden besonders bei persönlichen Belangen und Entscheidungsneurose aufgrund fehlender Zuständigkeitsverantwortung kommen erschwerend hinzu.
Kollegenzusammenhalt
Unternehmensübergreifend hat dieser stark abgenommen, da Ellenbogenmentalität und Einzelkämpferdasein klar gefördert werden. Der daraus entstehende Neid und die Missgunst tun ihr Übriges. Innerhalb der Teams gibt es ihn aber doch. Gerne gesehen, ist er allerdings nicht.
Work-Life-Balance
Vertrauensarbeitszeit, der das Vertrauen seitens der Geschäftsführung fehlt, Mitarbeitende, die stetig an ihrer Kapazitätengrenze laufen, da das Schaffen neuer Stellen aus vermeintlichen Budgetgründen, mit der letzte Ausweg ist, und gleichzeitig werden andere mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen abgespeist. Teilzeitkräften, im speziellen Müttern, wird mit dem Gang in den Mutterschutz jede mal vorhandene Kompetenz abgesprochen. Eine weiter Karriere unter diesen Bedingungen undenkbar. Auf den ersten Blick werden Familienfreundlichkeit und Flexibilität signalisiert und verkauft, allerdings ohne Konzept, Plan und Akzeptanz.
Vorgesetztenverhalten
Führung ist ein großes Arbeitsfeld dieses Unternehmens. Der Geschäftsführung fehlt Führungskompetenz, die auf der Leiterebene somit ebenfalls nicht gelebt wird. Entscheidungsbereitschaft und -befungnis sind nur individuelle Privilegien einzelner. Das Einsetzen für seine Mitarbeitenden erfolgt nur bedingt. Entwicklungsgespräche sind regelmäßig aber selten und dann eher lästige Pflicht als Kür. Getroffen Vereinbarungen muss stets Nachdruck verliehen werden.
Interessante Aufgaben
Die gibt es und auch innerhalb der unterschiedlichen Bereiche. Allerdings passiert es nicht selten aufgrund fehlender Planung, Führungskompetenz, Akzeptanz und Kommunikation, das Projekte zäh oder gar nicht umgesetzt werden. Was über die Jahre zu Frustration und Abstumpfung führt.
Gleichberechtigung
Zwischen Vertrieb und Innendienst: nein. Zwischen Männern und Frauen: nein.
Umgang mit älteren Kollegen
Eigentlich ohne Beanstandung. Dennoch wird auch nicht bei Know-how-Träger:innen Halt gemacht, die strategische Entscheidungen hinterfragen oder das Tempo der jungen aufstrebenden Kolleg:innen nicht mehr mitschwimmen wollen oder können.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich gut, betrachtet man die Ausstattung der Ladenlokale und die Lage der Zentrale. Beim genaueren Hinsehen gibt es in Sachen Hard- und Software Luft nach oben. Ein Manko ist der stetige Mangel an Arbeitsplätzen innerhalb der Büros, der über die Jahre improvisiert, aber nicht gelöst ist. Alles in allem ist es an dem Mitarbeitenden selbst sich seine positiven motivierenden Arbeitsbedingungen zu schaffen und zu verhandeln.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kaum bis gar nicht vorhanden, da dafür seitens der Geschäftsführung das Verständnis fehlt. Faktoren, die augenscheinlich keinen Umsatz bringen, etablieren sich nur schwer innerhalb dieses Unternehmens. Erschreckend ist, dass diese sogar belächelt als nicht essenziell abgetan werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Gutes Verhandlungsgeschick zahlt sich aus. Das Gap zwischen Vertrieb und Innendienst, im Speziellen zum Backoffice, ist enorm. Es fehlt an Gehaltsentwicklungsstrategien, leistungsorientierten Vergütungsmodellen - unabhängig vom Geschlecht. Argumentativ gerechtfertigte Gehaltserhöhungen, die stets am untersten Rand der Range nach zähem Nachfrage- und Verhandlungsprozess, allerdings nur selten direkt mit dem Entscheidenden, durchgewunken werden, erzeugen beim Mitarbeitenden bewusst ein ungutes Gefühl und sollen dazu führen nicht mehr allzu schnell erneut zu fragen.
Benefits, wie Jobticket oder Jobrad gibt es (bis dato) nicht. Ein Portalzugang zu wechselnden Rabattaktionen, individuelle bereichsabhänginge Boni sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind vorhanden.
Image
Das Image der Kreissparkasse gepaart mit dem vermeintlichen innovativen dynamischen Charme erwecken auf den ersten Blick einen positiven Eindruck. Ist die anfängliche Euphorie verraucht, bleiben ein schwerfälliges Mutterhaus an dem eine aktionistisch handelnde umsatzgetriebene Tochtergesellschaft hängt.
Karriere/Weiterbildung
Die Kernfrage bleibt stets nach dem Bereich oder Team in dem man arbeitet. Ein Weiterbildungskatalog ist vorhanden, wird aber nicht proaktiv angeboten. Individuelle bereichsrelevante Weiterbildungen werden stets mit strengem Blick auf die Kosten geschoben oder gänzlich abgelehnt ohne die Relevanz für das Tagesgeschäft oder den Tätigkeitsbereich der Mitarbeiter:inn bewerten zu können.
In Teilzeitkräfte und speziell in Mütter wird nur auf Nachdruck investiert. Karrierechancen bestehen für diese Personengruppen kaum.