Unnötig und durch eigenverschulden vom Olymp gestürzt. Spätestens seit dem Verkauf nicht mehr die gleiche Firma.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Erinnerung an "Früher" und Freundschaften, die entstanden sind.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es schmerzt, diese Entwicklung zu sehen. Dass eine Firma mit dieser Wertevorstellung, die über Jahre hinweg Marktführer war, sich selbst so verrät, unfassbar.
Durch den Verkauf wurden nahezu alle Werte, welche KMC angeblich vertritt und lebt, die DNA der Firma, DER Erfolgsfaktor der letzten 15 Jahre, schlichtweg untergraben. Keine wirkliche Perspektive mehr zur Teilhabe. Für viele jüngere Kollegen war die Aussicht, eines Tages selbst Partner werden zu können, ein wirklicher Antrieb. Irgendwann selbst Anteile am Erfolgskonzept KMC haben zu können, ein erstrebenswertes Ziel. Alles weg.
Was Führungskräfte und Anteilseigner hier gemacht haben, grenzt an Verrat. Und fühlt sich auch nach einigen Monaten manchmal so an. Für den ein oder anderen ein willkommener Cash-Out kurz vor oder genau zur Rente. Nicht nur einer oder eine haben sich kurz nach Verkauf verabschiedet. Ein Kollege läuft vorher noch durch die Flure und erzählt ganz offen, dass er sich jetzt nach dem Verkauf erstmal einen Porsche bestellt hat. Empathie=0.
Bindung zu KMC bei vielen begrenzt auf Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis, kaum noch persönlich. Zukunft der Folgegeneration verkauft. Eine Tragödie, wohl ohne Happy End.
Verbesserungsvorschläge
Die Aussichten sind mMn schlecht. Sollte es zu schaffen sein, einige der alten Werte wiederzubeleben, bitte dringend tun!
Arbeitsatmosphäre
Direkt nach dem Verkauf begann das interne Konkurrenz-Denken. Welche Berater-Firma überlebt, welche Marke, welches Konzept, wer kann seine Position behaupten. Das kostete unnötige Ressourcen, die in eine sinnvolle Annäherung investiert werden müssten.
Kommunikation
Auch hier seit dem Verkauf unterirdisch. Direkt nach der Übernahme wurde man per Mail (!!!) über den Verkauf informiert, sehr unglücklich. Danach wenig klare Inhalte, ständige Änderungen, neue Gerüchte. Rückfrage beim Management brachte selten klare Antworten.
Kollegenzusammenhalt
War einst bei makellosen 5 Sternen, bröckelt aber. Früher war die Bereitschaft, die berühtme "Extra-Meile" zu gehen, sehr hoch. Durch die jüngsten Entwicklungen bei sehr vielen MA wenig bis nicht mehr vorhanden. Dazu kommt, dass immer mehr ihre eigene Agenda verfolgen.
Work-Life-Balance
Ist ok, Beratung. Expertengremien dürfen gerne neue Themen erarbeiten, aber bitte vorher möglichst viel billable liefern.
Vorgesetztenverhalten
Sehr individuell. Bei meiner Führungskraft nicht in Ordnung. Mündliche Zusagen nicht eingehalten. Optionen in Aussicht gestellt, die es realistisch nie gab. Hauptsache, es wird mit Hoffung noch mehr Leistung aus den Leuten gekitzelt.
Interessante Aufgaben
Früher sehr interessant, Kunden konnten individuell nach Ihren Bedürfnissen beraten werden, dadurch hat man auch selbst viel gelernt. Inzwischen hauptsächlich Standardbausteine, ist auch so gewünscht. Was unterscheidet uns dann noch von den Big Playern?
Gleichberechtigung
Geht eindeutig besser. Frauen wurden als Berater eingestellt, wirklich gleichberechtigt behandelt wurden sie nur, wenn sie sich mehrfach bewiesen haben.
Umgang mit älteren Kollegen
Alterstruktur sehr senior.
Arbeitsbedingungen
Hardware relativ neu, Software lange hoffnungslos veraltet. Ein Wechsel von Lotus Notes auf ein neueres System war chaotisch, ohne wirklichen Mehrwert. Excel weitverbreitet. CRM vorhanden, Datenqualität eher schwierig. Viele Prozesse redundant und veraltet. Hat mit state of the art schon seit Jahren nichts mehr zu tun.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Elektro-SUVs sind auch nicht besser als ein Diesel-Kombi. Je mehr PS, desto besser.
Image
Vor dem Verkauf unangefochten Nummer 1. Jetzt, welches Image? Kunden unzufrieden, MA unzufrieden. Lebt einzig und allein vom Glanz vergangener Tage. Wird schnell verblast sein. Ich bezweifle, dass die Marke KMC noch lange besteht.
Karriere/Weiterbildung
In Ordnung, seit Übernahme muss man sich mehr rechtfertigen.