Lieber arbeitslos als LBBW Venture Capital
Gut am Arbeitgeber finde ich
Für den milden Arbeitsaufwand ist das Gehalt annehmlich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Umgang mit den Mitarbeitern, das Chaos und die Gleichgültigkeit der Geschäftsführung. Ich bin zutiefst erleichtert, nicht mehr bei LBBW VC zu arbeiten.
Verbesserungsvorschläge
In diesem Unternehmen ist derart Vieles dysfunktional, dass aus meiner Sicht jegliche Aktion wie ein Tropfen auf dem heißen Stein versieben würde. Lediglich Tabula Rasa und eine Neuauflage gemäß modernen Venture Capital-Strukturen birgt eine Chance zu Erfolg.
Arbeitsatmosphäre
Eigentlich gibt es keine, da keine Zusammenarbeit stattfindet. Das Team arbeitet zu 100% remote und auf Teambuilding oder strukturierten Austausch wird in Gänze verzichtet. Somit arbeitet jeder vor sich hin: der eine mehr, der eine weniger, der ein oder andere auch gar nicht. Würde man das, was stattfindet bewerten, würden die Wörter „Chaos“, „Ziellosigkeit“ und „Autoritätsanspruch“ eine Zusammenfassung ergeben. Die Mitarbeiter welken vor sich hin, während die Geschäftsführung mit sich selbst beschäftigt ist und Bedürfnisse und Vorschläge der Mitarbeiter als störend empfindet. Konstruktive Kritik wird weit weggeschoben und so gedreht, dass nicht die Probleme im Unternehmen in den Fokus treten, sondern der kritisierende Mitarbeiter als Problem dargestellt wird. Die Arbeitsatmosphäre ist somit toxisch und für den einzelnen Mitarbeiter sehr belastend, was zur völligen Fluktuation führte.
Kommunikation
Das Thema Kommunikation gestaltet sich höchst problematisch und ist absolut entkoppelt von moderner Unternehmenskultur. Autoritäre Führung entzieht sich jeglicher Bringschuld zur Kommunikation gegenüber dem Mitarbeiter, denn dieser hat einfach das zu tun, was der Vorgesetzte sich vorstellt. Die Art der Kommunikation ist im Grunde höflich, ändert jedoch an dem gewollt demonstrierten Machtgefälle nichts.
Problematisch ist jedoch vor allem, dass in Situationen von Diskussion oder Meinungsverschiedenheit, die Höflichkeit gerne abgeschaltet wird und die Führungsebene sich in abwertendem und zuweilen in Gänze respektlosem Ton gegenüber den Mitarbeitern äußert.
Kollegenzusammenhalt
Hier gibt es vereinzelt echten Zusammenhalt, in diesem sehr kleinen Team, im Rahmen dieses sehr kleinen Unternehmens.
Work-Life-Balance
Das Thema Work-Life-Balance gestaltet sich insofern positiv, dass es einzelne Mitarbeiter gibt, die kaum etwas tun und das akzeptiert wird (bspw. durch Seniorität oder durch ein gutes Verhältnis zur Geschäftsführung). Dafür müssen es einige wenige ausbaden, auf die dann die wirkliche Arbeit abfällt. Was aber gleichzeitig überhaupt nicht von der Geschäftsführung gewürdigt wird.
Vorgesetztenverhalten
Wäre es möglich Minuspunkte zu vergeben, wäre dies hier angebracht. Das Verhalten der Vorgesetzten ist motiviert von Selbsterhalt und Machtvermehrung und insbesondere davon, alles beim Alten zu belassen und bloß nichts Neues oder Innovatives zuzulassen. Stellt man sich mit den Vorgesetzten gut und legt seine eigene Meinung ab, hat man ein komfortables Setting. Hat man jedoch eigene Ansichten, gerät man schnell in die Missgunst der Geschäftsführung und wird als Problemverursacher stilisiert. Weiterhin hat kein Teil der Geschäftsführung Erfahrung im freien Venture Capital-Markt, was einen konstruktiven Austausch an Investments geradezu unmöglich macht. Der Input der wenigen Mitarbeiter die wirkliche Erfahrung im modernen Venture Capital-Umfeld haben, wird jedoch nicht angenommen.
Für die Mitarbeiter am destruktivsten ist das sehr wenig wertschätzende Verhalten aus der Geschäftsführung, sowie die völlige Gleichgültigkeit den Mitarbeitern gegenüber. Weiterhin wird das Team sich selbst überlassen, während die Geschäftsführung von der Realität entkoppelte Ziele vorgibt. Werden diese Ziele nicht erreicht, wird dem Mitarbeiter das Prädikat „unfähig“ zugeschrieben.
Interessante Aufgaben
Diese gibt es in diesem Setting de facto nicht. Der Arbeitsalltag ist geprägt von endlosem Reporting und Austausch zum Reporting, Compliance und Recherche am Schreibtisch. Alles was das Arbeiten in Venture Capital spannend macht, wird hier nicht gern gesehen, unterbunden, oder von den Prozessen schlichtweg unmöglich gemacht.
Gleichberechtigung
Vielfalt gibt es nicht. Regiert von weißen Männern mittleren oder fortgeschrittenen Alters. Kulturelle Diversität gibt höchstens in der Mittagsauswahl in der Kantine.
Umgang mit älteren Kollegen
Der ist wunderbar, da Seniorität hier alles ist.
Image
Das Nichtvorhandensein einer internen Zielsetzung und eines klaren Investmentfokus, die fehlende VC-Erfahrung im Team, sowie unerklärlich aufgeblähte und langwierige Prozesse, haben eine äußerst negative Reputation am Markt hervorgebracht. Startups als auch Investoren meiden LBBW Venture Capital, was es im Grunde unmöglich macht wiederholt gute Investments abzuschließen.
Karriere/Weiterbildung
Ein Aufstieg im Unternehmen ist nicht möglich, da es nach dem Level Investment Manager nur die Geschäftsführung gibt und diese alles dafür tut, auf ihrem Posten zu verbleiben.