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Vorstellungsgespräche

Verbesserungsvorschläge

Mein Bewerbungserlebnis bei diesem Unternehmen war wenig überzeugend. Bereits eine Stunde nach Einreichung meiner Unterlagen erhielt ich eine Einladung zum Telefoninterview – ein bemerkenswert schnelles Tempo, das den Eindruck erweckt, dass es entweder an Bewerbungen mangelt oder die Auswahlprozesse nicht besonders tiefgehend sind.

Das Gespräch selbst wurde als „kurzes Kennenlernen“ angekündigt, doch statt eines offenen Austauschs folgte ein 15-minütiges, beinahe mechanisches Abarbeiten von Bewerbungsfragen. Wie man in dieser kurzen Zeit eine Person wirklich kennenlernen soll, bleibt fraglich – vermutlich sollte dies durch den vorab durchgeführten Persönlichkeitstest geschehen. Interessanterweise ergab meine Recherche, dass mein Persönlichkeitstyp von insgesamt 16 möglichen am besten zur ausgeschriebenen Position passte.

Auch in anderer Hinsicht gab es keine ersichtlichen Gründe für die Absage: Mein Gehaltswunsch lag genau im Durchschnitt, das Unternehmen selbst wirbt mit überdurchschnittlicher Vergütung. Zudem verfüge ich über mehr als sieben Jahre Erfahrung in genau diesem Tätigkeitsfeld – meine Qualifikationen waren also nicht nur ausreichend, sondern sogar überdurchschnittlich passend.

Ein wesentlicher Punkt war meine geäußerte Bereitschaft, mich perspektivisch in Richtung Führung weiterzuentwickeln. Dies wurde jedoch direkt im Gespräch abgelehnt, da es aktuell keine entsprechenden Möglichkeiten gäbe – ein bemerkenswerter Widerspruch zur kommunizierten Führungskräftesuche des Unternehmens. Angesichts der Tatsache, dass das Team aus lediglich 16 Personen besteht und das Unternehmen knapp vier Jahre am Markt ist, drängt sich die Vermutung auf, dass meine Ambitionen möglicherweise nicht auf fehlende Entwicklungsmöglichkeiten, sondern auf internes Konkurrenzdenken gestoßen sind.

Noch ein Punkt ist, dass mir in dem Telefon-Verhör mitgeteilt wurde, dass ich am nächsten Tag mit einer Rückmeldung rechnen kann. Dies ist natürlich nicht geschehen und erst am Tag darauf geschehen.

Zusammenfassend lässt der Bewerbungsprozess wenig Professionalität und Transparenz erkennen. Trotz passender Qualifikationen, optimalem Persönlichkeitstyp-Match und realistischem Gehaltswunsch führte mein Wunsch nach Weiterentwicklung möglicherweise eher zu einer Abwehrhaltung als zu einer echten Chance. Ich bin letztlich froh, dass mir die Entscheidung abgenommen wurde – und empfehle potenziellen Bewerbern, sich gut zu überlegen, ob dieses Unternehmen wirklich den eigenen beruflichen Erwartungen entspricht.