Peter Prinzip wird hier gelebt, keine Führung, Zukunftsängste
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gute Arbeitszeiten, pünktlicher und verlässlicher Lohn. Tolle Menschen die man betreuen kann. Einige liebe Kollegen, die etwas bewirken wollen und nicht nur ihre Zeit absitzen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine Führung, keinen Ansprechpartner, keine Entscheidungen, kein persönliches und ernst gemeintes Lob, niemanden an den man sich vertrauensvoll wenden kann. Die große Sorge wie die Zukunft der Werkstatt aussieht. Und damit ist nicht die Corona Krise gemeint, sondern allgemein, wie derzeit dort gearbeitet und fungiert wird. Personalleitung die plötzlich weg ist.
Verbesserungsvorschläge
Die Werkstatt scheint führungslos, es gibt keinen verlässlichen Ansprechpartner. Niemanden, der eine Entscheidung trifft oder sich positioniert. Schatzkisten, Verbesserungsvorschläge verlaufen im Sande. Mir macht die weitere Entwicklung der Werkstatt Sorgen. Sollte man sich nicht auf den Weg machen, sich der heutigen Zeit und den Gegebenheiten die noch kommen anzupassen. Gibt es Werkstatt noch in 15 Jahren?
Arbeitsatmosphäre
Es kommt auf das Team an. Möchte man gerne etwas gemeinsam erarbeiten, kann das gut klappen. Oft sind die Teams aber auch völlig zerrüttet und die Leitung interessiert es wenig. Hauptsache da ist ein Kopf. Nach der akuten Corona Zeit, hätte man sich einen persönlichen Besuch von Betriebsstättenleitungen in den Abteilungen gewünscht, die einfach mal fragen ob alles ok ist etc. Eine Email aus der weit entfernten Geschäftsleitung, die sich nie hat blicken lassen, war irgendwie überflüssig. Früher ist die Geschäftsführung noch durch die Abteilungen gegangen und hat allen Frohe Weihnachten gewünscht, das gibt es schon Jahre nicht mehr.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige Personalversammlungen und Informationen über das eigene Intranet. Informationen von den eigenen Leitungen sind zum Teil schleppend, bzw. ohne Inhalt.
Kollegenzusammenhalt
Wie oben schon geschrieben, es kommt auf das Team an. Hat man tolle Kollegen kann man wirklich auf diese zählen und etwas erreichen. Leider gibt es auch Teams, da klappt es gar nicht, Informationen werden bewusst vorenthalten, Kollegen die mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen. Vorgesetze die das nicht interessiert, dass ihre Mitarbeiter das krank macht.
Work-Life-Balance
Drei Wochen Sommerurlaub, Brückentage sind frei, Weihnachten ist Urlaub. Das ist alles ganz fein. Auch gibt es die Möglichkeit den Urlaub zu verschieben. Ich habe noch nie erlebt, dass es nicht möglich war Urlaub zu nehmen. In gewissen Maße ist auch Gleitzeit möglich, wenn die Kernarbeitszeit der Betreuten abgedeckt ist. Stunden reduzieren etc. ist auch möglich.
Vorgesetztenverhalten
Leider muss man diesen Punkt als unterirdisch bewerten. Es gibt keine klaren Entscheidungen, keine klaren Ziele (wobei die ändern sich häufig mal oder werden verworfen und dann nach 5 Jahren wieder neu erarbeitet). Entscheidungen sind teilweise nicht nachvollziehbar und es wird einem auch nicht die Wahrheit erzählt. Die Überschrift meiner Bewertung ist entsprechend. Anders kann man sich das nicht erklären, außer mit dem Peter Prinzip. Hilfestellungen von Leitungen gibt es nicht, entweder wartet man vergebens auf Antwort-Emails, oder es kommen Antworten, die eigentlich keine sind. Es gibt niemanden, der einem verbindliche Antworten geben kann.
Interessante Aufgaben
Es gibt die Möglichkeit eigene Ideen einzubringen. Natürlich geht es vorrangig um Arbeit und die Produktion. Trotzdem kann man ABM`s anbieten und Ideen einbringen
Gleichberechtigung
Da gibt es nichts zu beklagen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ob ältere Kollegen eingestellt werden, kann ich nicht beurteilen. Meistens ist es doch jüngeres Personal. Mag aber am generellen Personalmangel liegen.
Arbeitsbedingungen
Computer sind gut ausgestattet. Belüftung, Fenster zum öffnen und kippen. Klimaanlage gibt es nicht, teilweise waren im Sommer Temperaturen von 38 Grad in den Arbeitsräumen. Da wurden auch Verdunklungsrollos abgelehnt. Eine Turnhalle mit offener Decke, ein Bildungsbereich im Keller, direkt unter dem Speisesaal. Wird dort gegessen und die Stühle geschoben ist unten kein Wort mehr zu verstehen. Ein Werkraum im Keller mit gut ausgestatteten Maschinen, nur wurde die Absauganlage kurzerhand abgebaut und es wird keine neue gekauft. Somit sind die Maschinen nicht mehr nutzbar. Einen Mitarbeiterpausenraum gibt es übrigens nicht, außer in der Geschäftsführung.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Lohn kommt immer pünktlich und es werden auch Sozialleistungen vom Arbeitgeber gezahlt. Jedenfalls wenn man im Werkstattbereich arbeitet. Ist man in einer der "anderen" Gesellschaften angestellt, wird der Lohn quasi frei verhandelt. Im Werkstattbereich angelehnt an den Tvöd gezahlt. Möglichkeit Hansefit zu nutzen. Ob es nun viel oder wenig Lohn ist, darüber lässt sich sicher streiten. Ich denke die Bezahlung ist für die teilweise doch belastende Betreuung von Menschen mit einer Behinderung angemessen, aber wiegt teilweise nicht auf, was man leistet. Alle paar Jahre kommt das Thema Haustarif wieder auf. Während der Corona Krise, wurde der Kurzarbeiterlohn aufgestockt.
Image
Bekannt ist, dass der Geschäftsführung das Image sehr wichtig ist. Dazu gibt es auch genug Zeitungsartikel, Stichwort Arztwechsel, Pflegedienst usw. Ich denke, oft sieht man nur noch das Schlechte in einer Firma und übersieht das Gute. Trotzdem sind viele Kollegen es einfach auch müde sich über immer wiederkehrende Problematiken zu ärgern und nehmen diese einfach so hin und sitzen ihre Arbeitszeit ab. Qualität klingt anders.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen bzw Fortbildungen sind eigentlich immer möglich. Eine Karriere kann man dort eher weniger machen, die Leitungen sind quasi seit Jahren dort. Flache Hierarchien soll das Ziel sein... Meistens wird dann der Betrieb gewechselt. Manchmal kehren alte Besen eben nicht immer noch gut. Gerade wenn es um den Punkt Image wieder geht, wäre frischer Wind gar nicht so verkehrt.