Zwischenmenschlich fragwürdig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider rückblickend nur sehr wenig.
Es gab teils sehr nette und menschliche Kollegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehler werden unter den Teppich gekehrt, die Grenze zwischen Zurechtweisung, Schikane und Mobbing ist fließend und Schuldzuweisungen sind an der Tagesordnung.
Verbesserungsvorschläge
Führungskräfte müssen weitergebildet werden
Arbeitsatmosphäre
Der öffentliche Dienst bringt seine Vor- und Nachteile. Auf Zeiten, in denen kritische Projekte einfach ignoriert werden, folgen extrem stressige Phasen, in denen man sich als Mitarbeiter allein gelassen fühlt. In Kombination mit schlecht ausgebildeten Führungskräften ist Frustration vorprogrammiert. Das ist insgesamt sehr schade, da die Thematik um das LRZ und vor allem die „Forscher“-Mentalität spannend sein könnten und Potential haben.
Kommunikation
Die Kommunikation findet - wenn sie denn überhaupt statt findet - entweder zu spät oder über den Flurfunk statt. Bei wichtigen Entscheidungen zu Projekten und Planung wird man meist vor vollendete Tatsachen gestellt und außen vor gelassen. Entscheidungen über Vertragsverlängerungen (im LRZ sind der Großteil der Arbeitsverträge auf 1 - 2 Jahre befristete Verträge) werden bis Ultimo hinausgezögert, was eine langfristige Planung unmöglich macht.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt in meiner Abteilung war gut. Man sitzt gemeinsam im Boot und hilft sich. Beim LRZ arbeiten viele sehr nette Menschen, leider hilft das über die teils mangelhaften Führungskräfte nicht hinweg.
Work-Life-Balance
Der Vorteil im öffentlichen Dienst. Geregelte Arbeitszeiten und Überstundenregelungen.
Vorgesetztenverhalten
Der große Knackpunkt. Es gibt einige Führungskräfte, die ihre Aufgabe gut machen. Bedingt durch die starren Entscheidungswege im öffentlichen Dienst hat man natürlich nur wenig Spielraum tatsächlich zu „führen“. Leider wirken viele Führungskräfte überfordert und fehlbesetzt. Druck wird nach unten weitergegeben, unprofessionelles und vor allem egoistisches Verhalten war leider an der Tagesordnung. Fachliche Kompetenzen der Mitarbeiter werden größtenteils ignoriert und wenn man nicht „spurt“ wird man hinterrücks kompromittiert und langsam aber stetig rausgemobbt. Das LRZ möchte in der großen Liga mitspielen, hätte auch durchaus Potential. Verpasst aber hier den Aufsprung auf den Zug „Führungskräftecoaching“ und - leider Gottes - auch „Menschlichkeit“ und „Fairness“.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben beschränkten sich in meinem Bereich größtenteils auf das Ausführen von Aufgaben. Kreativität kann eingebracht werden, wird aber spätestens auf Führungsebene im Keime erstickt.
Umgang mit älteren Kollegen
Grundsätzlich gibt es viele ältere Mitarbeiter, die wohl auch meist unbefristete Verträge haben.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind mehr schlecht als recht. Im Forschungsbereich ist durchaus Potential vorhanden, aber die Grätsche zwischen „effektiv und wirtschaftlich Arbeiten“ und jugendlichem Forscherdrang ist einfach zu groß. Vor allem wenn von oben trotzdem der Druck kommt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das LRZ wirbt zwar mit einer guten Klimabilanz und einer umweltschonenden Kühlung des SuperMUC. Dennoch herrscht ein inflationärer Stromverbrauch. Die meisten Rechner (und Monitore) laufen 24/7, selbst wenn sie nicht gebraucht werden. Auch gibt es keine richtige Büromülltrennung. Papier, Restmüll und Biomüll werden einfach in einen Eimer gestopft und fertig.
Gehalt/Sozialleistungen
Aufgrund des TVL leider unterirdisch. Aufstiegschancen und Gehaltserhöhungen so gut wie nicht vorhanden.
Image
In Fachkreisen hohes Ansehen, ansonsten eher unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist am LRZ nur möglich, wenn man den richtigen Leuten den Hof macht und dann die mysteriösen Würfel der Geschäftsführung richtig fallen.