Adaptieren geht über kreieren.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Nach wie vor ein bekannter Name, der für Berufseinsteiger Türen in die (kreative) Top-Riege der Werbeagenturen öffnen kann.
- (Fast) neues Gebäude mit aktueller Technik.
- Die 360°-Aufstellung/Orientierung ist bei LB nicht nur ein Lippenbekenntnis, wie es bei manch anderer Agentur oft noch ist. Hier wird quer durch alle Medien gearbeitet.
- Es gibt bei der alltäglichen Arbeit eine gesunde, kollegiale Konkurrenz, aber der Laden ist kein "Haifischbecken".
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Viele der Kunden im Portfolio sind Adaptionskunden oder solche, die nach abgedroschenen 08/15-Marketinglehrbuchregeln handeln, was zu den entsprechenden (stark einschränkenden) Konsequenzen für das kreative Produkt führt. Es gibt nur wenige Jobs mit Raum für ungewöhnliche Ideen.
- Leider ein paar zu große Egos mit zu kleinen Visionen in den dafür falschen Positionen.
- Der interne Informationsfluss, z.B. über laufende Projekte (seien es nun Awardideen, Alltagsgeschäft oder Pitches), den allgemeinen Output der einzelnen Teams oder Personalentscheidungen ist schlichtweg mangelhaft. Dies scheint aber seitens der GF genau so gewünscht zu sein.
- Reagieren statt agieren ist das Motto bei Kreativwettbewerben. Dabei läuft Leo Burnett FFM leider immer wieder Trends hinterher, statt selbst welche zu setzen. Interne Grabenkämpfe um Awardbudgets machen das Streben nach dünn vergoldeten Löwen, Nägeln oder den anderen Statuen für den Werbersetzkasten bei Leo Burnett Frankfurt auch nicht gerade einfacher.
Arbeitsatmosphäre
Leo Burnett Frankfurt ist ene extrem hierarchische Agentur, die so tut, als sei sie es nicht. Vertrauen in Mitarbeiter hängt stark von der Position ab.
Kommunikation
Hier besteht sehr großer Handlungs-/Verbesserungsbedarf, denn Kommunikation findet eigentlich nicht statt. Sehr viel interne Geheimniskrämerei.
Work-Life-Balance
Werbem und Leben ist bei Leo Burnett durchaus kombinierbar. Wobei das Verständnis für "außerwerbliche Aktivitäten" (z.B. von Müttern) sehr stark vom Team abhängt.
Vorgesetztenverhalten
Leider sind einige Vorgesetzte keine echten Entscheidungsträger, sondern eher das Fähnchen im Wind. Zum Glück natürlich nicht alle.
Interessante Aufgaben
Im adaptionslastigen ASAP-Alltagsgeschäft werden Ideen zum größten Teil nicht erschaffen, sondern nur verwaltet.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro mit ungünstigem Lärmpegel für konzentriertes Arbeiten. Etwas zu bieder für die Kreativbranche. Mit alllem ausgestattet, was man (technisch) baucht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt- und Sozialbewusstsein wird dann ganz groß geschrieben, wenn es mit einer preisverdächtigen Awardidee einher geht. Ansonsten ist das Thema irrelevant.
Gehalt/Sozialleistungen
Zähe Verhandlungen, durchschnittliche Vergütung.
Image
Auch wenn man das offiziell natürlich ganz anders sieht und sich selbst schönredet: Leo Burnett Frankfurt verpasst immer wieder den Sprung in die 1. Liga der deutschsprachigen Werbeagenturen.
Karriere/Weiterbildung
Wie fast überall in der Branche: Karrierechancen gibt es oft nur im Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber.