Mehr Schein als sein
Arbeitsatmosphäre
Im eigenen Team war die Stimmung gut bis sehr gut. In Richtung Management war die Arbeitsatmosphäre nicht vertrauensvoll. Es gab auch vereinzelt Kollegen die abwertend waren.
Kommunikation
Ständiger Wechsel in der Zielausrichtung, Verhinderung von Roadmaps, völlige Planlosigkeit aus dem Management. Hat man nicht proaktiv gefragt, bekam man auch kaum Informationen. Es gab unzählige Meetings die den Arbeitsfluss massiv gestört haben.
Kollegenzusammenhalt
Bis zum CEO-Wechsel und der Kündigungswelle im Frühjahr war der Zusammenhalt hervorragend. Als ein grosser Teil gekündigt wurde, hat man leider gesehen wie egoistisch die Akteure um ihren eigenen Job gekämpft haben. Das im Frühjahr mehr als 30% der Belegschaft auf einen Schlag gekündigt wurden, hat nur wenige Interessiert. Teilweise war es unerträglich
Work-Life-Balance
Man wurde nicht gezwungen Überstunden abzuleisten und das Arbeitspensum war in einem guten Maß. Bis zur Entlassungswelle gab es regelmäßige und gute Events. 100% Remote-Arbeit und eine flexible Arbeitszeit waren kein Problem.
Vorgesetztenverhalten
Oberes Management war ein einzige Katastrophe. Fehlkommunikation, kaum Management-Erfahrung und Luftschlösser die einem vor die Nase gehalten wurden. An Absprachen wurde sich oftmals nicht gehalten.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren komplex und vielfältig. Leider wurden auch hier irgendwann nur noch Luftschlösser konzipiert, die überhaupt nicht umsetzbar waren. Fast fertige Projekte wurden in die Schublade gesteckt weil man aus dem Nichts den Produktfokus geändert hatte.
Gleichberechtigung
Frauen waren bis zum mittleren Management vertreten. Darüber hinaus wurde es sehr dünn. Ab und zu sind auch abfallende Sätze über weibliche Kollegen gefallen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die gesamte Mannschaft war sehr jung. Bis auf Ausnahmen lag das maximale Durchschnittsalter bei ca. 30 Jahren.
Arbeitsbedingungen
Hard- und Software waren auf hohen Niveau. Trotz allem war es fast unmöglich neue Tools einzusetzen. Nicht vorhandene Prozesse und minimal Besetzung bei der Beschaffung von Software waren ermüdend. Backoffice war völlig unterbesetzt. Einfachste Anfragen wurden teilweise nicht mal beantwortet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bis auf ein paar Spendenaktionen und Greenwashing Labels hatte das Thema kaum Augenmerk.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war meiner Erfahrung entsprechend gut. Allerdings herrschte in der Firma eine massive Ungerechtigkeit. Mitarbeiter mit älteren Verträgen oder Verbindungen nach oben erhielten Dienstwagen und Boni. Allen anderen war dies vorbehalten.
Image
Das Image wurde 99% durch den alten CEO getragen. Im Außenauftritt war dieser stark. Hat man allerdings hinter die Fassade geschaut, ist das Image der Firma mehr Schein als sein. Das Produkt war in der Tiefe qualitativ unzureichend.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten wurden nicht proaktiv bereitgestellt. Man musste sehr hart kämpfen, um überhaupt eine Fortbildung bezahlt zu bekommen.