Viel Licht, noch mehr Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Möglichkeit eigenverantwortlich einen großen Kundenkreis zu betreuen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die interne Führung und Kommunikation, dabei gleichzeitig sich nach außen als Experten dafür zu positionieren - passt nicht zusammen
Verbesserungsvorschläge
Mehr tun für die Mitarbeiterbindung, Kommunikation mit Mitarbeitern auf Augenhöhe, mehr Gespür und ein offeneres Ohr für die wirklichen Mitarbeiterbedürfnisse, mehr echte Wertschätzung den Mitarbeitern gegenüber
Arbeitsatmosphäre
Feedback, positiv wie negativ war häufig extrem, wenn etwas gut war, dann war es sehr gut, Feedback wurde vor allem wirtschaftlichen Erfolgen (oder Misserfolgen) gegeben, weniger zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. Es fühlte sich für mich eher nach "Lob" im Sinne von oben nach unten und eher "technisch in Bezug auf Zahlen" als "echte Wertschätzung" für Kompetenz, Engagement und Arbeitsweise an. Es gab immer wieder Konflikte in Bezug auf das Verständnis was zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten vereinbart war. Gerade in weniger erfolgreichen Zeiten war die Geschäftsführung nicht erfolgreich (aus meiner Sicht mehr fehlendes Vermögen als fehlender Wille) Mitarbeiter zu unterstützen und weiterzubringen, auch da fehlte Fingerspitzengefühl. Es entstand bei den anderen Mitarbeitern und mir immer wieder der Eindruck, dass Mitarbeiter nicht gleich behandelt werden. Ein vertrauensvolles Verhältnis mit der Geschäftsführung war zwar phasenweise gegeben, aber immer wieder durch Missverständnisse, unbearbeitete Konflikte und wenig Empathie für die Belange der Mitarbeiter und unglückliche Kommunikation unterminiert.
Kommunikation
Es gab regelmäßige Meetings, in denen wichtige Dinge thematisiert wurde und die Unternehmensentwicklung besprochen wurde. Die Effizienz dieser Meeting wurde aber dadurch gemindert, das phasenweise die Meetings zu häufig stattfanden, bzw. dass es immer wieder durch die gestörte Atmosphäre keine wirklich offene Gesprächskultur gab. Phasenweise war die Sprachwahl der Geschäftsführung gegenüber Mitarbeitern sehr konfrontativ (obwohl die gesamte Firma einen Seminar zum Thema "Gewaltfreie Kommunikation" absolviert hatte. Es gab immer wieder Kommunikationsvorsprünge von einzelnen Mitarbeitern, es waren nicht immer alle Mitarbeiter gleichzeitig zu wichtigen Themen informiert. Trotz Protokollführung in den Meetings gab es immer wieder Konflikte bezüglich des Verständnis der getroffenen Beschlüsse.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war zum großen Teil exzellent, zu ehemaligen Kollegen bestehen noch freundschaftliche Kontakte und ein lockerer, regelmäßiger Austausch. Konflikte enstanden vor allem durch die Tendenz der Geschäftsleitung, die Berater mit den besten wirtschaftlichen Zahlen als leuchtendes Beispiel für die Mitarbeiter darzustellen, um im nächsten Moment wenn es nicht mehr so gut lief, alles zu hinterfragen und Druck auszuüben. So gab es gefühlt immer "Lieblinge" der Geschäftsführung, die aber schnell wechseln konnten. Dies führte stellenweise zu aus meiner Sicht unnötigen Konflikten im Team und kurzzeitig sogar zu starken atmosphärischen Spannungen zwischen Kollegen.
Work-Life-Balance
Ok, Abstimmung der Urlaubszeiten war bisweilen etwas Konfliktträchtig. Die kurzzeitig eingeführte Gleitzeit wurde leider nach kürzester Zeit wieder abgeschafft, obwohl sie bei den Mitarbeitern sehr positiv aufgenommen wurde und als sehr motivierend wahrgenommen wurde. Aktuell gibt es wohl ein wenig flexiberes System als zu meiner Zeit.
Interessante Aufgaben
Der Arbeitsbereich war grundsätzlich abwechslungsreich, es gab auch die Möglichkeiten, außerhalb des Kernbereichs sich zu engagieren. Für einen Teil der Mitarbeiter gab es die Möglichkeit der Ausgestaltung des eigenen Arbeitsbereichs, für andere Mitarbeiter nicht. Die häufige Beschäftigung mit hausgemachten Kommunikationsprobleme, atmosphärischen Störungen mit der Geschäftsleitung und der Kampf um Verbesserungen in verschiedenen Arbeitsbereichen hat mit der Zeit mir persönlich die Motivation genommen, darüber hinaus noch außerhalb der oben genannten Felder mich in dem Maß zu engagieren, wie es möglich gewesen wäre.
Gleichberechtigung
Geschlechtsspezifisch kann ich keine Aussage treffen, Gleichbehandlung der Mitarbeiter war aber nur bedingt gegeben (interner Status, ungleiche Kommunikation)
Umgang mit älteren Kollegen
Es wird wenig für die langfristige Mitarbeiterbindung getan. Mitarbeiter 45+ gibt es außerhalb der Geschäftsführung meines Wissen nach aktuell nicht.
Arbeitsbedingungen
In dieser Kategorie verdient das Unternehmen von den rein äußerlichen Faktoren eigentlich 4,5 von 5 Sterne. Die angesprochen Defizite im Bereich Führung, Atmosphäre und Kommunikation wiegen für mich persönlich aber so schwerwiegend, dass die äußerlichen Bedingungen, die top sind, nicht so stark ins Gewicht fallen. Ein Beispiel das das Dilemma illustriert ist die Situation als es eine schwerwiegende atmosphärische Störung intern gab, die Reaktion der Geschäftsleitung war ein Gerät zum Milchaufschäumen für den Kaffee besorgt hat. Andere Maßnahmen wären vielleicht angemessener gewesen zu einer Auflösung der Situation beizutragen (in meiner Welt).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Alles ok, gutes Umweltbewusstsein, Auf Energiebewusstes Handeln wird geachtet. Für mich persönlich gehört zu Soziales auch ein etwas anderer Umgang mit Mitarbeitern, aber das gehört wohl nicht zu dieser Kategorie.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehälter waren entsprechend der Unternehmensgröße eher durchschnittlich / unterdurchschnittlich für die Qualifikation der Mitarbeiter, es gab wenig wirklich attraktive Anreize für stark überdurchschnittliche Leistungen
Image
Das Image der Firma ist / war bei den Bewerbern zurecht gut, das Unternehmen hat einen guten Ruf nach außen hin.
Nach innen stimmten Anspruch und Wirklichkeit nur sehr bedingt zusammen. Mitarbeiterorientierung drückte sich leider nur in positiven physischen Arbeitsbedingungen (gut ausgestattete, schöne Büros) aus, die Stimmung unter den Mitarbeitern war beeinflusst durch die Geschäftsführung teilweise selbst in wirtschaftlich sehr erfolgreichen Zeiten immer wieder sehr schlecht. Die Aktionen der Geschäftsführung hatten meist nicht den intendierten positiven Effekt sondern wirkten aus verschiedenen Gründen (Ton, Timing, Ungleichbehandlung von Mitarbeitern, Fingerspitzengefühl) leicht bis extrem demotivierend. Die hohe Fluktuation und sehr geringe Verweildauer im Unternehmen (fast jedes Jahr mindest ein Wechsel bei einem kleinen Unternehmen von 7-10 Mitarbeitern, zuletzt noch häufigere Wechsel, nur wenige Mitarbeiter, die länger als 2, noch weniger, die länger als fünf Jahre im Unternehmen sind) ist ein weiterer Indikator, dass es intern Probleme gibt.
Karriere/Weiterbildung
Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten waren begrenzt, vor allem gab es keine klaren Entwicklungspläne und Perspektiven, sondern eher vage Aussichten. Weiterbildungen wurden nach Absprache ganz oder teilweise finanziert.