Cool, jung, lässig - das Corporate Image Chaotisch, herablassend und stur - die Corporate Identity
Arbeitsatmosphäre
"Unter Druck werden Diamanten gemacht", so lautet die Devise, die ich erlebt habe und die in Stress, Überlastung und Feindseligkeit mündete. Eine angenehme Atmosphäre wurde hier als Entspannungsmöglichkeit gesehen und daher möglichst vermieden.
Kommunikation
Die Kommunikation lief gut und gerne über mehrere Ecken nach dem Prinzip "Stille Post". So konnte die "Habe ich nie gesagt"-Karte gut gespielt werden, zum Nachteil des Gegenübers.
Kollegenzusammenhalt
Wenn man sich untereinander sympathisch ist, entsteht fast so etwas wie eine Kameradschaft im Schützengraben. Man unterstützt die liebgewonnenen Kollegen, wo man nur kann, und hütet sich vor Detonationen, die von Vorgesetzten ausgelöst werden.
Vorsicht vor Spionen, die der Chefetage das neuste aus der Teeküche zu ihrem Gunsten zuspielen.
Vorgesetztenverhalten
Ich erlebte Beleidigungen, gezielte Herabwürdigungen, Diskussionen und Streit ohne Ende.
Das Verhalten der Vorgesetzten glich einer Tortur und hat mein Bild von der Arbeitswelt sicher nachhaltig geprägt.
Interessante Aufgaben
Nun, wenn man für Aufgaben gekämpft hat und brannte, konnte man sich ein "Recht" darauf erarbeiten. Ansonsten gab es immer wieder mal was interessantes, die Branche gibt schließlich viel Möglichkeiten. Ansonsten beschränkte man sich auch mal auf stellenfremde Tätigkeiten mit der Begründung, man müsse ein Gesamtverständnis für das Unternehmen entwickeln. Ein Euphemismus für "Wir haben Personalmangel und brauchen Hilfe".
Gleichberechtigung
Meine Erfahrung ist, dass Menschen nach ihrem Stigma behandelt wurden - einmal Schublade, immer Schublade.
Arbeitsbedingungen
Die fehlende Ausstattung. Es fehlte nicht nur eine Mikrowelle oder ein Wasserkocher, nein, es fehlte lange Zeit die ganze Küche.
Gehalt/Sozialleistungen
Lächerlich gering
Image
Der Schein trügt, in der Branche können sich diejenigen glücklich schätzen, die vor dem Einstieg gewarnt wurden.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterbildung erfolgte hier durch das Lernen, wie man es NICHT machen sollte.