Schade. dass das alles vorbei ist...
Gut am Arbeitgeber finde ich
alles
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
dass es ihn nicht mehr gibt.
Arbeitsatmosphäre
Man ging jeden morgen sehr gerne zur Arbeit und freute sich auf die Aufgaben. Sehr familiär, natürlich gab es auch diese "speziellen" Kollegen, die an allem was Schlechtes finden, aber die gibt's ja irgendwie überall. Ansonsten war es echt top.
Kommunikation
Häufig wird bemängelt, dass man oft erst eine Info bekommen hat, wenn Tatsachen schon fest standen. Ich fand das immer gut, denn dieses Flurfunk-Gequatsche ging mir schon immer auf den Senkel. Selbst als Insolvenz angemeldet werden musste wurden wir über jeden weiteren Schritt und die nächsten Aktionen informiert. Klar hätte ich mir auch persönliche Gespräche gewünscht, aber da draußen war/ist nunmal Corona und so wurde Slack auch für die Kommunikation genutzt. So konnte es auch jeder jederzeit nachlesen.
Kollegenzusammenhalt
Sehr gut. Es gab im Sales einen Kollegen, der den eigenen Vorteil über alles gestellt hat und nach vorne immer auf heile Welt gemacht hat. Aber bei über 100 Leuten ist so eine Quote eigentlich ganz gut. Ansonsten hatte man immer für jeden und alle ein offenes Ohr und konnte so viel von allen Abteilungen lernen. Verschlossene Türen gab es nicht.
Work-Life-Balance
Top! Es wurde wirklich darauf geachtet, dass Feierabend gemacht wird. Auch seitens Personalabteilung wurden wir bei zu vielen Überstunden angesprochen. Es wurden dann eher neue Leute eingestellt, als das man selbst rund um die Uhr ran musste.
Vorgesetztenverhalten
Ich konnte selbst mit privaten Problemen zum Geschäftsführer gehen und mir von ihm einen Rat holen. Man wurde nie abgewiesen oder einem das Gefühl gegeben, dass man stört oder nervt. Der Geschäftsführer hat auch dafür gesorgt, dass die "open door policy" von allen Manager so gelebt wird. Ich habe mitbekommen, dass der er sogar für die Operation einer Mitarbeiterin gespendet hat.
Interessante Aufgaben
Das Unternehmen befand sich im Wandel. Vieles was von den alten Vorgesetzten auf Bauchgefühl basiert umgesetzt wurde, wurde dann mit dem neuen Geschäftsführer strukturierter und logischer. Daher konnten Kollegen auch komplett neue Rollen bekleiden, die extra für sie geschaffen wurden. Es wurde immer alles getan, dass Mitarbeiter ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt wurden. Kündigungen gab es wohl, aber super selten.
Gleichberechtigung
Es gab klare Anweisungen des Geschäftsführers. Diskriminierung egal welcher Art wurde nicht toleriert. Das war der bunteste aber tollste Haufen, mit dem ich bis jetzt zusammen arbeiten konnte. Egal welche Religion, sexuelle Orientierung oder Geschlecht (auch divers), bei uns gab es echt alle Facetten.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gab tatsächlich wenige ältere Kollegen, aber mit denen wurde respektvoll umgegangen. Man hat halt zusammen neue Wege beschritten, da konnte jeder von jedem lernen.
Arbeitsbedingungen
Mit der neuen Geschäftsleitung wurden dann endlich mal für ein Unternehmen diesen Alters überall mobiles Arbeiten ermöglicht. Alle hatten Laptops die auf dem Stand der Zeit waren. Manche haben besondere Laptops gehabt - ich glaube Design und die Data-Abteilung. Ein paar hatten auch Macs, aber die Admins bevorzugten Windows Rechner wegen der Administrierbarkeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wurde schon viel gemacht. Sehr soziales Management und sehr philanthrop. Zu Corona-Zeiten haben wir alle noch einen Bonus erhalten, der die Kosten des Stroms und Wassers zu Hause deckte.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterschiedlich. Es gab die Leute die immer gejammert haben und auch versucht haben, jeden davon zu überzeugen, dass man noch mehr haben muss. Dann habe ich mitbekommen, dass die Person 3.600 € verdient hat und hab mich nur noch kaputt gelacht. Ansonsten hatte ich schon das Gefühl, dass fair bezahlt wurde.
Image
Leider schlecht. Es gab ein Gutachten, dass die Machbarkeit des Geschäfts bestätigte. Das wurde auch von den Gründern immer so vorgegeben. Anscheinend ist das Gutachten dann falsch, oder die rechtliche Lage hat sich einfach geändert. Die Presse hat dann ihr übriges getan und bei uns klingelten die Telefone schon ordentlich. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass wir da irgendwas illegales machen. Ich meine wir saßen mitten auf dem Präsentier-Teller in Porz und nicht in einer Garage auf den Cayman Islands. Vielleicht sind wir auch einfach nur zu groß geworden.
Karriere/Weiterbildung
Das fing gerade erst alles an. Kollegen haben komplett neue Rollen bekleidet, die extra für sie geschaffen wurden. Es wurde immer versucht die Leute eher zu halten, als zu verlieren. Weiterbildungen konnte man bei der Personalabteilung anmelden, auch Fachbücher, die man mal gebraucht hat hat man umgehend kaufen können.