Viel Gerede, wenig Struktur.
Arbeitsatmosphäre
Der Umgang ist grundsätzlich sehr freundlich, teils freundschaftlich. Die Vorgesetzten loben auch mal. Allerdings habe ich jetzt schon öfter den Eindruck gewonnen, dass das oft nur oberflächlich prima ist. Mein Vorgesetzter hat schon mehrfach eher schlecht über Kollegen gesprochen und lässt sie auch mal allein loslaufen, "um mal zu sehen was passiert", statt ihnen Unterstützung anzubieten.
Kommunikation
Meetingkultur aus der Hölle. Es wird wahnsinnig viel geredet - dabei aber oft nichts gesagt. Entscheidungen werden von oben nach unten diktiert, sodass die vielen Meetings oft eh komplett ergebnislos verlaufen oder Ergebnisse schnell wieder verworfen werden. Apropos Meetings: Die kommen gern spontan rein, sind auf eine Stunde angesetzt, mit vielen involvierten Personen, ohne Agenda und entsprechend ohne die Möglichkeit, sich vorzubereiten. Verschoben werden sie auch gern kurzfristig. Es gibt ein Town Hall Meeting, in dem regelmäßig wichtige Infos geteilt werden. Ganz viel läuft aber auch via Buschfunk - und das betrifft mitunter auch sehr heikle Themen.
Kollegenzusammenhalt
Wie oben schon beschrieben: Alle wirken sehr nett, einige meiner Kolleg:innen sind wirklich herzlich. Man lässt sich aber gegenseitig auch mal im Regen stehen. Ich habe auch den Eindruck, dass manch einer gern Arbeit an andere abdrückt - ohne Konsequenzen. Scheint mir fast normal zu sein. Kollegen aus anderen Ländern sind oft weitgehend abgeschnitten von Entscheidungen und werden oft erst sehr spät informiert - selbst, wenn es sie direkt betrifft.
Work-Life-Balance
Wer es schafft, nach einem langen Tag voller unnötiger Meetings nicht das Bedürfnis zu bekommen, noch etwas fertig kriegen zu müssen, hat eine gute Work-Life-Balance. Allerdings erzielt man dann halt auch nie Ergebnisse. Die werden ja aber durchaus auch gefordert.
Vorgesetztenverhalten
Meine Vorgesetzten sind sehr nett und pflegen ein freundschaftliches Miteinander im Team. Aber wie gesagt: Sie lassen Leute auch durchaus hängen. Mitunter, so mein Eindruck, wälzen sie auch Aufgaben an andere ab ohne Rücksichtnahme auf individuelle Stärken und Schwächen - und sind dann unzufrieden, wenn es nicht von allein läuft. Informationen werden teilweise verfrüht geteilt, teilweise zurückbehalten - je nachdem, wer wem was wann erzählt.
Interessante Aufgaben
Meine Aufgaben sind vielfältig, was ich grundsätzlich gut finde. Nur komme ich wegen der vielen Besprechungen und ständigen Strategiewechsel nicht dazu.
Gleichberechtigung
Keine Frauen in höheren Führungspositionen. Man ringt darum, mehr Frauen für die Firma zu gewinnen und hat auch ein internes Austauschformat für Frauen geschaffen, aber das trägt aus meiner persönlichen Sicht jetzt auch nicht zur Gleichberechtigung bei. Ich persönlich frage mich ja, warum es dieses Format überhaupt braucht.
Umgang mit älteren Kollegen
Bei Lobster gibt es Menschen jeden Alters und alle werden gleich behandelt, so mein persönlicher Eindruck. Ich finde es sehr angenehm, dass wir alterstechnisch so bunt gemischt sind.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsausstattung ist prima, Büro in Tutzing auch sehr schön, modern und komfortabel. Hier gibt es an sich nichts zu meckern, zumal man auch mit definieren kann, welche Technik man z. B. bevorzugt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt eine Mülltrennung und das Firmengebäude ist smart und effizient. Ein guter Teil der Belegschaft vor Ort kommt aber mit dem Verbrenner (die volle Tiefgarage wird oft negativ erwähnt). Es werden auch Flyer gedruckt und an alle Haushalte in der Region verschickt, um neue Mitarbeiter zu finden. Aus meiner Sicht ist das nicht besonders nachhaltig. Es gibt ansonsten aber ESG-Standards, die auch von den Partnern und Kunden eingehalten werden müssen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich fühle mich angemessen bezahlt. Beim Urlaub hätte ich wahrscheinlich verhandeln sollen.