Einiges an Licht und viel Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Homeofficemöglichkeit war schon immer tageweise möglich,
- wir wurden sehr frühzeitig während der Corona-Pandemie ins Homeoffice geschickt, Teams arbeiten komplett virtuell zusammen, technische Voraussetzungen waren zum Beginn der Pandemie bereits vorhanden,
- Teamevents (Weihnachsfeier, Sommerfest, Wiesnbesuch) sind gut und sorgen für gute Stimmung im Unternehmen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Weiterbildung in Freizeit wird vorausgesetzt
- momentan hohe Fluktuation erfahrener Mitarbeiter
- es werden Mitarbeiter an den Kunden „verkauft“, die in der nötigen Menge nicht existieren
- es mangelt stark an erfahrenen Mitarbeitern in den Projekten
- Mitarbeiter „frisch von der Uni“ werden bezüglich der Kappa "voll" eingeplant, was weder fair für diese Mitarbeiter ist noch fair für die Teamkollegen, da diese die Diskrepanz auffangen müssen
Verbesserungsvorschläge
-Schulungen nicht nur in Bezug auf eine Software, sondern auch Methodenschulungen (Projektmanagement, Requirements Engineering, agile Methoden etc.) anbieten.
- Weiterbildungen als Arbeitszeit werten! --> Persönliches Schulungs-/Weiterbildungsbudget einführen
- An Mitarbeiterbindung der vorhandenen Mitarbeiter arbeiten.
- Aufteilung der Kappa von Mitarbeitern auf mehrere Projekte vermeiden --> 2* zu 50% verkauft --> inkl. Teammeetings / Zeit zum switchen zwischen Projekten / Abstimmungsbedarf pro Projekt und teils wenig Chance, eigene Arbeit zu steuern (jeder Kunde ist immer der wichtigste Kunde und will als erstes bedient werden) führt zur Überlastung.
Arbeitsatmosphäre
Stark abhängig vom Kunden und Projektteam
Überforderung / Zeitdruck / fehlende Kenntnisse der Mitarbeiter führen oft zu Stress und Ärger im Team,
Nachfrage der Kunden wird bedient – egal, ob genügend Kapazität (= Mitarbeiter) vorhanden ist.
Viele Kollegen bemühen sich um gute Zusammenarbeit / gegenseitige Unterstützung
Vom Kunden gefordertes agiles Arbeiten ist als Dienstleister / mit hierarchischer Zusammenarbeit / fehlender Zuarbeit des Kunden / mit unerfahrenem Team schwierig,
teils fragwürdiges Vorgesetzten/Managementverhalten
Kollegenzusammenhalt
Je nach Projekt / Kollegen von sehr gut bis zu nicht vorhanden.
Work-Life-Balance
Projektabhängig, Gleitzeit, es ist (in Rücksprache) eigentlich immer möglich, private Termine (Arztbesuche, Behördengänge) tagsüber wahrzunehmen, viele Kollegen arbeiten Teilzeit, auf Kollegen mit (kleinen) Kindern wird Rücksicht genommen
Vorgesetztenverhalten
Probleme dürfen teilweise offen thematisiert werden, Lösung wird versprochen – aber nur teils umgesetzt.
Unterstützung wird versprochen, aber mangels Zeit/Kappa nicht umgesetzt,
Feedbackkultur sollte verbessert werden.
Vorgesetzte sind häufig überlastet, dies führt teilweise zu fragwürdigen Verhalten (Kollegen werden angeschrien, halbes Team bekommt es mit).
Management unterschätzt häufig den Aufwand bzw. die Komplexität der Aufgaben/plant zu wenig (und zu viele unerfahrene) Kollegen für viel Arbeit ein --> führt zu vermeidbaren Stress, teilweise (!) könnten höhere Aufwände beim Kunden durchgesetzt werden.
Interessante Aufgaben
Je nach Projekt. Von eher langweilig bis hochinteressant alles möglich. Es ist teilweise möglich, den Projekteinsatz zu beeinflussen bzw. Wünsche zu äußern. Hier wird versucht, diesen Wünschen gerecht zu werden.
Gleichberechtigung
Geschäftsführung ausschließlich männlich, innerhalb der Abteilung (IT-Abteilung! ) ist der Frauenanteil bei mind. 50%. Eine Benachteiligung von Frauen (oder anderen Gruppen) konnte ich nicht feststellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr viele junge Kollegen, außer Management extrem wenig Kollegen 45+, diese werden zwar z.T. eingestellt, verlassen das Unternehmen aber häufig wieder (was nicht immer am Unternehmen liegt).
Arbeitsbedingungen
Unternehmen ist ein Dienstleistungsunternehmen und agiert ganz klar als solches
- Die Arbeitsbedingungen sind stark abhängig vom Kundenprojekt bzw. der Kundenpersönlichkeit, die Kundenzufriedenheit ist das Maß aller Dinge und muss – ohne Rücksicht auf Verluste - optimiert/sichergestellt werden
- Teilweise extrem hierarchisches Verhältnis zum Kunden inklusive wenig Wertschätzung durch diesen
- Einarbeitungsstrategie „ins kalte Wasser werfen“ ist suboptimal und führt zu Überforderung oder/und schlechter Erledigung der Aufgaben (was zu negativen Feedback der Kunden führt oder/und durch Kollegen „ausgebügelt“ werden muss),
- viele junge und/oder unerfahrene Kollegen, die sich sehr bemühen, denen es aber häufig an „Handwerkszeug“ in Bezug auf Projektmanagement/Projektleitung fehlt, überforderte Kollegen (da Einarbeitungsstrategie fraglich oder/und nicht existent),
Vor Corona:
Modernes Büro, Büros mit 4-10 Mitarbeiter, je nach Projektkonstellation war konzentriertes Arbeiten teilweise schwierig,
Foyer mit Esstisch und zwei Küchen mit Wasserspender / Kaffeemaschine ist top.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Unternehmen bemüht sich hier (Mülltrennung, Wasserspender, Reduktion der Ausdrucke), ob ein Unternehmen, das primär für die Autoindustrie arbeitet, umweltbewusst ist, muss jeder selbst bewerten.
Gehalt/Sozialleistungen
Nicht marktgerecht / leistungsgerecht.
Kriterien für Beförderung intransparent / nicht klar kommuniziert.
--> Führt möglicherweise auch zu hoher Fluktuation / Einstellung von vielen Berufsanfängern (da diese ein geringes Gehalt akzeptieren).
BAV und VWL werden nur auf explizite Nachfrage angeboten.
Gehalt muss individuell verhandelt werden, keine Tarifbindung
Image
Beim Kunden oft gut
Karriere/Weiterbildung
In der Vergangenheit konnten mehrtägige Schulungen teilweise durchgesetzt werden, inzwischen deutlich schwieriger, da Schulungen primär über Online-Angebot angeboten werden.
Weiterbildung hat in der Freizeit zu erfolgen.
Gewisse Weiterbildungen/Zertifikate werden für Beförderung vorausgesetzt, für die dann in der Freizeit gelernt werden muss --> hier wäre es besser, ein "Schulungsbudget" (Tage und/oder Budget) für jeden Mitarbeiter zu definieren.