Früher sehr gut, könnte es auch wieder werden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehalt ist noch nie zu spät gekommen.
Teilweise hohe Prämien zum Jahresende und in Coronazeiten.
Es gibt regelmäßig Grillfeste am Rangierbahnhof, Weihnachtsfeier und Lokführertreffen auf Kosten der Firma, beides manchmal mit Sonderzug.
Es wird sehr viel ausgebildet und Tage der offenen Tür veranstaltet.
Die Diensteinteilung berücksichtigt in der Regel individuelle Wünsche auch bei den Nicht-Wunschspringern, wenn man wegen irgendwas an einem planmäßigen Arbeitstag keine Zeit hat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zu viel läuft schief:
- Kaputte Loks
- fast immer die gleiche Schicht (Brenner bzw. Ortsdienst bei den Nationalen)
- viel zu geringes Grundgehalt, da nützen auch die hohen Zulagen nichts, weil die ja prozentual gerechnet werden
Aktuell (!) würde ich den Arbeitgeber nicht weiterempfehlen. Es gibt aber Hinweise, dass sich was ändert, und darum mag das in ein paar Monaten ganz anders aussehen. Vor einigen Jahren war es das ja auch. Man müsste nur wieder dahin zurückfinden.
Diejenigen, die sich aufgrund dieser und anderer Bewertungen gegen eine Bewerbung entscheiden, dürfen also gerne öfter hier vorbeischauen, vielleicht tut sich da noch was ;-)
Verbesserungsvorschläge
- Gewisse Leute aus der Führungsriege mal zwei oder besser drei Wochen mit zum Brenner fahren lassen, und zwar auch Nacht- und Frühschichten!
- Ein branchenübliches Gehalt wäre der erste Schritt um wieder konkurrenzfähig zu werden
- BahnCard100 zumindest bei den Nationalfahrern
- betriebliche Altersvorsorge
- VIEL MEHR nationale Leistungen annehmen!!! Man könnte dafür einige Brennerumläufe abgeben, wir haben eh nicht genug Loks und Lokführer dafür.
- Dienstleister auf ÖBB ausbilden und zum Brenner schicken und die eh viel zu wenigen nationalen Schichten wieder vom eigenen Personal fahren lassen. Das würde die Mitarbeiterzufriedenheit ENORM steigern ;-)
- Keine 1-Uhr-Schichten bei den Kufsteinern und Brennern, das ließe sich bei denen leicht umsetzen, man muss nur die Schiebeleistungen anders verpaaren
- Dienstplan früher rumschicken als am Donnerstag der Vorwoche
- Dienstplan umgestalten (ist bereits in Arbeit, ich bin gespannt, was dabei herauskommt)
- Eventuell mehr als einen festen Dienstplan machen, je nach Wunschschichten. Es bringt nichts, wenn sich der eine ärgert, weil er nur Brenner fährt, und der andere, weil er als Familienvater ständig in Tarvis im Hotel sitzt.
Arbeitsatmosphäre
War früher super, aber da aktuell alles schief läuft, was schief laufen kann, ist die Stimmung im Keller.
Kommunikation
Vieles erfährt man zuerst via Buschfunk. Es gab zu Coronazeiten hin und wieder Mails mit Updates zur aktuellen Lage, die Mitarbeiterversammlungen wurden ins Internet verlegt, aber die sind zu selten. Seit August gibt es einmal im Monat ein News-Update in Form einer digitalen Zeitschrift, das ist immerhin vielversprechend.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen an der Basis halten zusammen, die Gruppensprecher und Teamleiter bemühen sich redlich, nach oben zu vermitteln.
Work-Life-Balance
Es gibt für die internationalen Fahrer drei Dienstplanmodelle. Leider sind in dem Wunschruheplan nur 20 Leute und man muss jahrelang (mehr als drei) warten, bevor man da reindarf, also braucht man den gar nicht mitzählen.
Die anderen beiden sind ein fester Plan, dessen Schichten sich alle paar Monate wiederholen, aber da fehlen bestimmte Schichten oder sind sehr selten, die man gerne (öfter) fahren würde, und ein Ruhetagsplan, wo man keine ganzen Tage frei hat, obwohl es 24h sind. Wenn ich an einem Tag bis 11 Uhr arbeite und am nächsten um 11 wieder anfange, hatte ich keinen freien Tag, obwohl es als solcher gezählt wird. Und dummerweise erfährt man die Schichten auch erst (unter Vorbehalt) am Donnerstag der Vorwoche.
Die nationalen Fahrer haben Pech gehabt, für die gibt es nur den Ruhetagsplan.
Es gibt aber Bestrebungen seitens des Arbeitgebers, etwas daran zu ändern, wir dürfen also gespannt sein.
Vorgesetztenverhalten
Immer freundlich, aber die Höheren haben jeglichen Bezug zur Realität verloren. Insbesondere in der Personalabteilung könnte man ein bisschen umstrukturieren. Man sollte es sogar ganz dringend. Die Defizite dort haben nämlich leider direkte Auswirkung auf die desaströse Personalsituation bei den Tfs, und wenn uns noch mehr Leute gehen, können wir die Firma dichtmachen.
Über die Abteilung Fahrpersonal gibt es nicht viel zu meckern und die Gruppensprecher und Teamleiter machen einen super Job.
Interessante Aufgaben
Die nationalen Fahrer machen fast nur noch Ortsdienst, weil die Fahrschichten alle von Dienstleistern gefahren werden. Die einzige nationale Fahrschicht, die nur von Lomo-TFs gefahren wird, ist Luha - wegen der 151, die die Externen nicht haben (andere Lok? Nö.) Dummerweise ist das auch gleichzeitig die unbeliebteste, und zwar aus gutem Grund (nein, nicht wegen der Lok, wobei das auch eine geringe Rolle spielen mag). Die Dienstleister kriegen also die guten Schichten nach Mannheim und Fulda, und unsere eigenen Leute müssen den Dreck fahren oder Ortsdienst machen.
Die internationalen Fahrer fahren fast nur noch zum Brenner. Das wird auf Dauer arg langweilig und von Jahr zu Jahr schlimmer, wegen Baustellen, neuen Regelungen, defekten Loks etc. Wenn man das eine Weile gemacht hat, trauert man den alten Tagen als Nationalfahrer nach, wo man oft Ortsdienst hatte. Da hat man wenigstens pünktlich Feierabend.
Die Tarvisschichten werden auch immer seltener, so ist es also recht
langweilig geworden bei Lomo. Früher hatten wir Mannheim, Köln, Bremen, Fulda, Aschaffenburg, Wuppertal. Alles weg, nur noch Brenner jeden Tag. Und die Führungsriege wundert sich ernsthaft, warum so viele gehen...
Gleichberechtigung
Mir ist nichts Gegenteiliges zu Ohren gekommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Dasselbe, werden nicht anders behandelt.
Arbeitsbedingungen
Viele Drehstromloks, aber man kann auch das Pech haben, eine Altbau zu erwischen. Mal nach Kufstein ist ja kein Problem, aber 8 Stunden mit einer nicht isolierten 151 fahren zu müssen zerrt halt an den Nerven.
Außerdem haben viele Loks irgendwelche Störungen, mit denen sie teilweise monatelang durch die Gegend fahren.
Gehalt/Sozialleistungen
Inzwischen sehr deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Zudem keine betriebliche Altersvorsorge und keine Bahncard100, wie es sonst in der Branche üblich ist. Bei den ÖBB-Fahrern kann man sich drüber streiten, ob die BC100 sich lohnen würde, aber bei den Nationalfahrern, vor allem bei den Nicht-Münchnern, würde es das auf jeden Fall.
Image
Hat in den letzten Jahren sehr gelitten.
Karriere/Weiterbildung
Manche Tfs machen auch Dispo, ansonsten ist es aufgrund des Personalmangels schwer, ins Büro zu wechseln. Wer fahren kann, der fährt.