Die Qualität nimmt stetig ab
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiterevents wie Weihnachtsfeier, einmal pro Jahr ein Lokführertreffen und hin und wieder Grillfeste im Bahnhof.
Das Gehalt kommt immer und ausnahmslos pünktlich, Ausgaben (z.B. Fahrkartenkosten) werden immer so schnell wie möglich erstattet.
Die Hauseigene Schule ist ausgezeichnet, Themen wie der jährliche Fortbildungsunterricht im Dezember oder die verpflichtenden Simulatorfahrten werden ernstgenommen und durchgeführt.
Teilweise hohe Prämien zum Jahresende
Regelmäßig Tag der offenen Tür im Ausbildungszentrum
Firmeninterne Zeitung welche wirklich gut gemacht ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Oftmals wenig Abwechslung bei den Schichten
Katastrophale Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen, Vorgesetzen und Mitarbeitern.
Zu geringes Grundgehalt.
Keine Bahncard 100 bzw Klimaticket
Fragwürdiges Vorgesetztenverhalten
Verbesserungsvorschläge
Höheres Grundgehalt anbieten, damit man sich der Branche angleicht.
Bahncard 100 bzw Klimaticket anbieten
Dienstplan für die nächste Woche nicht erst am Donnerstag der laufenden Woche schicken.
Die vorhandene Ruhetagsplanmodelle auch für die Nationalfahrer anbieten. Nur ein Modell ohne Auswahlmöglichkeiten ist nicht zeitgemäß.
Neues System für die Übermittlung der offenen Schichten überlegen, damit man nicht jeden Tag von unzähligen E-Mails zugespammt wird (z. B. in Form einer Tabelle wo jeder der eine Schicht übernehmen möchte schauen kann ob etwas passendes für ihn dabei ist)
Mehr auf die Angestellten zugehen, auf Probleme und Anregungen reagieren.
Wartungszustand der Loks in den Griff bekommen und sie nicht wochenlang mit den gemeldeten Störungen rumfahren lassen.
Mehr Parkplätze am Bahnhof anbieten. 5 Parkplätze für 20+ anwesende Lokführer sind einfach nicht mehr genug.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre war vor ein paar Jahren wesentlich besser. Durch das tägliche Chaos in Planung und Betrieb ist den meisten Kollegen leider mittlerweile die Lust aufs arbeiten abhanden gekommen, was natürlich für die Stimmung nicht gerade förderlich ist. Man geht halt zur Arbeit, aber Spaß macht es zur Zeit nicht...
Kommunikation
Hierzu gibt es nur ein Wort: katastrophal
Woran es gewaltig scheitert ist die generelle Kommunikation zwischen Führungsetage, Vorgesetzten und den Leuten "an der Basis":
Während der Corona-Zeit gab es alle paar Wochen eine Mail der Führungsetage, in der über die aktuelle wirtschaftliche und betriebliche Situation berichtet wurde. War natürlich keine Überraschung als das ganze wenig später wieder eingestellt wurde...
Seitdem gibt es vielleicht zwei -bis dreimal pro Jahr eine Mail wenn wirklich größere Änderungen anstehen. Das meiste erfährt man allerdings über den "Buschfunk" von den Kollegen draußen.
Ungefähr zweimal pro Jahr gibt es eine Mitarbeiterversammlung, welche man sich live im Internet anschauen oder woran man vor Ort teilnehmen kann. Bis vor ca. 2 Jahren wurde die Aufzeichnung per Email zugänglich gemacht, damit die Kollegen die keine Zeit hatten, sich die Versammlung im Nachhinein ansehen konnten. Mittlerweile wird das leider nicht mehr gemacht, sodass man sich bei den Kollegen erkundigen muss was denn so erzählt wurde.
Der einzige Pluspunkt ist die seit ca. eineinhalb Jahren bestehende interne Firmenzeitung, welche immerhin ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Kollegenzusammenhalt
Der ist, zumindest draußen unter den Lokführern und Lokführerinnen die bei Lokomotion angestellt sind, bis auf einzelne Ausnahmen vorhanden. Man hilft sich gegenseitig, um die immer mehr werdende Arbeit so gut wie möglich zu bewältigen. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der DB, die für Lokomotion fahren, läuft leider größtenteils weit weniger gut, wobei es auch hier natürlich positive Ausnahmen gibt. Einigen DB-Kollegen sollten aber vielleicht mal klar gemacht werden, was denn ihre Aufgaben sind, z. B. dass man sich die Lok selbst auf den Zug fährt wenn der Lomo-Ortsdienst viel zu tun hat. Stichwort Zusammenhalt...
Die Gruppensprecher versuchen die ihnen von den Kollegen zugetragenen Anregungen und Probleme in den regelmäßig stattfindenden Sitzungen mit den Abteilungsleitern anzusprechen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.
Work-Life-Balance
Für die internationalen Fahrer (DB&ÖBB-Ausbildung) gibt es drei Dienstplanmodelle. Im Wunschruheplan sind allerdings nur rund 20 Leute und man muss eeeeeewig warten bis man da rein kommt. Dann gibt es noch einen "festen Plan", in dem sich die Schichten alle paar Wochen wiederholen und einen Ruhetagsplan, in dem man zwar 24 Stunden frei hat, aber eben keine ganzen Tage. (z. B. frei von 12 Uhr bis 12 Uhr am nächsten Tag) Wirklich ideal ist das nicht, vor allem wenn man Freitag, Samstag und Sonntag frei hat und am Montag dann um 0 Uhr anfangen darf um nach Mannheim zu fahren.
Die nationalen Fahrer haben nur den oben genannten Ruhetagsplan, ob es ihnen gefällt oder nicht...
Es gibt zwar schon seit ein paar Jahren Versprechungen von Seiten des Arbeitgebers hieran etwas zu ändern, passiert ist bis jetzt allerdings nichts.
Vorgesetztenverhalten
Hier muss man unterscheiden zwischen Abteilungsleitern und Führungsetage:
Abteilungsleiter:
Man gibt sich immer freundlich, aber so wirklich interessieren tut sich keiner für die Probleme und Anregungen. Es verläuft meistens früher oder später im Sande wenn etwas an die jeweiligen Abteilungsleiter herangetragen wird. An Abmachungen (z. B. wegen Streckenkunde) wird sich leider auch oft nicht gehalten. Vieles wird von einigen Abteilungsleitern leider auch persönlich genommen, was dann dazu führt, dass die Kollegen sich lieber gar nicht erst mit ihren Problemen nach oben wenden. Man bekommt halt den Eindruck dass man zum Fahren eingestellt ist und bitte ja keine Fragen stellen soll.
Führungsetage:
In der Führungsspitze sollte man vielleicht mal überlegen personell ein bisschen umzustrukturieren und die Posten zumindest zum Teil mit Leuten zu besetzen, die ein wenig Ahnung vom System Eisenbahn haben. Das würde schon mal viel verbessern.
Den Kontakt nach unten zu den Kollegen die tagtäglich versuchen zu jeder Uhrzeit die Firma am laufen zu halten haben die entsprechenden Personen leider schon lange verloren. Wenn man sie denn mal draußen sieht, dann für irgendwelche Fototermine...
Interessante Aufgaben
Kommt stark darauf an wo man stationiert ist. Als Münchner Lokführer hat man noch die größte Abwechslung, da eben so gut wie alle Leistungen von München ausgehen. Wenn man allerdings in Kufstein stationiert ist macht man fast nichts anderes als Ortsdienst oder Züge zum Brenner schieben. Bei den Lokführern aus München muss man zwischen denen unterscheiden, die nur national (also nur in Deutschland) und denen, die international (Deutschland und Österreich) fahren. Die Nationalfahrer machen inzwischen leider fast nur noch Ortsdienst in München und wenn sie Glück haben bekommen sie vielleicht mal eine oder zwei Fahrschichten pro Woche. Die innerdeutschen Leistungen z.B. nach Köln, Wörth und Bremen werden leider zu großen Teilen mit Dienstleistern besetzt, sodass die eigenen Kollegen die da auch gerne fahren wollen würden auf der Strecke bleiben.
Für die internationalen Tf sieht es ein wenig besser aus, sofern sie denn Streckenkunde auf den anderen Strecken (z. B. nach Wolfurt, Tarvisio oder Wels) bekommen. Streckenkunde ist ja leider auch so ein leidiges Thema, weil man oftmals ewig nicht eingeteilt wird. Ansonsten fährt man halt jeden Tag zum Brenner oder macht Ortsdienst...
Gleichberechtigung
Die Lokführerinnen werden gleich behandelt wie ihre männlichen Kollegen, hier gibt es überhaupt keine Probleme.
Was allerdings negativ auffällt ist dass manche Kollegen, warum auch immer, bevorzugt behandelt werden wenn es um Streckenkunde oder um Aufgaben geht die nicht dem Tagesgeschäft entsprechen (z. B. Loküberführungen nach Nürnberg, Eisenach oder Kassel. Gerade solche Aufgaben wären ideal für die Nationalfahrer um mal ein bisschen Abwechslung in den Dienstplan zu bekommen) Diese bestimmten Kollegen sind immer die ersten (und oft auch die einzigen) die für solche Aufgaben eingeteilt werden, die anderen schauen in die Röhre...
Umgang mit älteren Kollegen
Überhaupt keine Probleme. Die jüngsten Lokführer sind gerade mal 20, der aktuell älteste über 70. Man arbeitet gut zusammen, man versteht sich und man hilft sich gegenseitig, egal wie alt man ist.
Arbeitsbedingungen
Größtenteils sind es moderne Drehstromloks, welche aber fast alle mit betriebseinschränkenden Störungen durch die Gegend fahren da die Werkstätten einfach nicht mehr hinterher kommen. Da kann die Firma auch nur bedingt was dafür, die Werkstattkapazitäten sind halt einfach knapp.
Hin und wieder hat man auch Dienst auf einer Altbaulok, aber das ist verkraftbar. Mittlerweile haben die meisten dieser Loks einige Verbesserungen bekommen, wie z.B. nachgerüstetes Fernlicht mit LED-Leuchten, zusätzliche Griffstangen an den Lokfronten um den Arbeitsschutz zu verbessern, usw. Es ist auch angedacht neue besser gedämmte Türen und bequemere Sitze einzubauen, passiert ist hier allerdings noch nichts.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt setzt sich zusammen aus dem Grundgehalt, einem "Fachzuschlag" und einem "Zuschlag für Grundkenntnisse", welcher je nach vorhandener Länderausbildung (Deutschland bzw Österreich oder Deutschland und Österreich) variiert.
Das Grundgehalt ist im Vergleich zu den anderen Firmen in der Branche leider zu niedrig, die Zuschläge sind dafür allerdings höher. Muss jeder selbst wissen ob es das richtige für einen ist.
Die schon lange von den Mitarbeitern gewünschte durch die Firma gestellte Bahncard 100 (bzw Klimaticket in AT) gibt es leider bis heute nicht. Dadurch müssen vor allem die Nationalfahrer im Monat einiges an Ticketkosten vorstrecken, da lediglich eine Bahncard 50 durch die Firma gestellt wird und man die Tickets selbst kaufen und anschließend über eine App abrechnen muss. Bei mir kommen durch die Dienstplanbedingten zahlreichen Gastfahrten nach Fulda, Aschaffenburg und Mannheim oder zurück pro Monat schon mal um die 250 bis 300 Euro zusammen die aus eigener Tasche vorgestreckt werden müssen. Wirklich ideal ist das nicht, da es meistens bis zum Gehalt des Folgemonats dauert bis man das Geld wieder bekommt.
Vermögenswirksame Leistungen werden nicht angeboten.
Image
Vor ein paar Jahren war man stolz behaupten zu können bei Lokomotion zu arbeiten. Mittlerweile ist dies allerdings nicht mehr so. Das Image innerhalb der Bahnbranche hat in letzter Zeit extrem gelitten, was leider nicht verwunderlich ist. Bei der Eisenbahn spricht sich halt alles schnell rum...
Karriere/Weiterbildung
Das hauseigene Ausbildungszentrum ist TOP. Wenn man eine erfolgreiche Ausbildung absolvieren will ist man hier (zumindest noch, hoffentlich bleibt es so) an der richtigen Adresse.
Weiterbildungen wie z.B. LZB-Ausbildung oder Ausbildung für das österreichische Netz werden auch durchgeführt, nur manchmal dauert es wegen der extrem angespannten Personalsituation im Betrieb draußen ewig bis man für die jeweiligen Fortbildungen eingeteilt wird.