Nicht empfehlenswert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Trainees und Juniors ohne jegliche Erfahrung werden direkt ins kalte Wasser geschmissen. Man kann hier als Anfänger sicherlich viel Erfahrung (via trial and error) sammeln, die einem sonst verwehrt bliebe. (vllt aber zu recht, führt nämlich dazu, dass gerade große Firmen keine wichtigen Projekte mehr rausgeben und man nur noch "die Werkbank für nervigen Kleinscheiß" ist (Zitat Standortleitung)). Toller Arbeitgeber für Leute mit wenig Ahnung aber viel Meinung, typisch consulting halt, denn den meisten Kunden geht es nicht um Fakten, sondern um das gute Gefühl :-)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schema F. Für alles. Nicht abweichen. Nicht besser sein ("dann erwartet der Kunde das beim nächsten Mal auch und außer dir kann sowas niemand hier!"). Nicht besser werden. Alles wird mit der heiligen Kuh "Erwartungskonformität" gerechtfertigt -- wenn wir was anders machen, verlieren wir vielleicht Kunden. Man redet hier viel daher, von wissenschaftlichen Standards und einem hohen Niveau, aber als ein Kunde mal eine Standardabweichung zum Mittelwert wollte, war Holland in Not. Ergebnisorientiert reflektiert wird im Grunde nichts, obwohl es dafür ständig Meetings gibt -- ob es die eigene Arbeitsqualität ist oder die Ineffizienz bei den Prozessen, es gilt: never change a running system. Schade, denn das Management ist extrem gut vernetzt und könnte mit ein paar mehr guten Leuten (und entsprechend besserer Bezahlung) echt deutlich mehr reißen.
Verbesserungsvorschläge
Im Bewerbungsverfahren ehrlich sein. Die hohe Fluktuation kommt nicht zuletzt davon. Dass neue Mitarbeiter von Tag 1 nur reisen müssen, obwohl es im Gespräch hieß, man hätte genug Kunden vor Ort, ist nicht okay. Oder dass man mit spannenden Projekten geködert wird, die dann aber in Wahrheit alle in der Vergangenheit waren und es aktuell wenig Aussicht auf irgendwas neues gibt. Bessere technische Ausstattung der Mitarbeiter macht immer Sinn, hier aber besonders. Das Erarbeiten und Kommunizieren eines generellen Standards zum Vorgehen bei Projekten wäre sicherlich auch nicht verkehrt (und nein, damit meine ich nicht das starre PowerPoint-Design für die Abschlusspräsentation).