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Marquard 
& 
Bahls 
AG
Bewertung

Verpackung hui, Inhalt pfui

1,5
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Marquard & Bahls AG in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Es gibt wirklich nette Kollegen/innen – man muss sie nur finden
- Das Gehalt stimmt (was aber auch dazu führt, dass die meisten über fast alles Negative hinwegsehen)
- Es könnte sich was tun, wenn Arbeitnehmer zusammenhalten
- Der neue Vorstand könnte gut sein

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Die Unerfahrenheit der Aufsichtsräte, die (falsche/intrigante) informelle Kanäle nutzen, die der Firma schaden
Der seltsame Allmachtsanspruch von HSSE
- Graue Eminenzen führen alle an der Nase herum, um eigene Pfründe zu sichern / auszubauen
- Die schwache Position der Arbeitnehmer im Konfliktfall - zu dem es häufig kommt
- Siehe oben – es gibt leider so vieles (z.B. Mobbing an der Tagesordnung, etc)

Verbesserungsvorschläge

- Transparenter kommunizieren, zum Beispiel häufiger medial in Erscheinung treten; Erfolge erzählen, negatives kommentieren
- Graue Eminenzen ausfindig machen, Netzwerke aufbrechen
- Auf Einhaltung des Verhaltenskodex achten und Fehlverhalten strikt sanktionieren
- Vorgesetzte sollen weniger politisch agieren, und nicht jede Idee als eigene deklarieren, auch wenn diese gar nicht von Ihnen stammt
- Soziale Interaktion zwischen Mitarbeitern fördern
- Big brother Mentalität sanktionieren

Arbeitsatmosphäre

Nach den jüngsten Entlassungswellen in der Marquard & Bahls Zentrale ist die Atmosphäre unter den Kollegen von Angst geprägt: Wer ist der nächste? Gekündigt wird meist nach Nasenfaktor, Low-Performer-Listen werden nach komplett intransparenten Kriterien von Low-Performer-Managern erstellt, die vor allem eines können: Sich bei den – leider noch etwas unerfahrenen - Aufsichtsräten lieb Kind machen! Operativ haben jene Manager dafür gesorgt, dass die "M&B-Kogge" heftig Schlagseite erlitten hat. Solange die grauen Eminenzen weiter Schalten und Walten können / Verrat wittern, gilt: „Politics win, best ideas lose“ (Zitat frei nach Steve Jobs)

Kommunikation

Die Achillesferse des Unternehmens: Die Gerüchteküche ist die einzige Quelle, wo Mitarbeiter hin und wieder Informationen erhalten. Das moderne Intranet wird kaum genutzt bzw. von den grauen Eminenzen heimlich boykottiert. Motivierte Mitarbeiter sollten darauf verzichten, hier Ideen kundzutun, da sofort Mobbing/Abmahnung/Kündigung droht, wenn jemand offen seine Meinung äußert und der Weg über den Vorgesetzten nicht eingehalten wird. Die Kommunikationsabteilung ist nach mehrfachen Wechseln in der Führung (leider jetzt wieder) ein zahnloser Tiger, der zuverlässig vom Hofe Bericht erstattet.

Kollegenzusammenhalt

Ist leider brüchig, da man immer damit rechnen muss, dass eigentlich privat ausgetauschte Informationen an das noch intakte Manager-Netzwerk der alten Garden weitergereicht werden. Diese kontrollieren übrigens auch das Vertrauens-Team, eine Art „Alibi-Mitarbeitervertretung“, deren offenes Ohr sich genau dort verschließt, wo es anfängt, weh zu tun: Bei arbeitsrechtlichen Themen. Es ist interessant zu sehen, dass die Mitarbeiter des Vertrauensteams eines vereint: die Berichtslinie. Ein Betriebsrat würde dem Unternehmen sicher gut tun, der Unternehmenskultur allemal.

Work-Life-Balance

Es gibt keine einheitliche Regelung. Als Riesenerfolg wurde Anfang 2018 verkündet, dass man von jetzt an „in Abstimmung mit dem Vorgesetzten“ auch Homeoffice machen dürfe. War leider eine Mogelpackung. Nicht der gemeine Mitarbeiter profitiert von der Regelung, sondern auch hier ausschließlich das alte Manager-Netzwerk: „linientreue“ Gefolgsleute werden mit bis zu drei Tagen Homeoffice (pro Woche!) belohnt. Da staunen hart arbeitende Familienväter oder -mütter nicht schlecht, die allmorgendlich im office antanzen müssen - auch wenn die Tätigkeit Homeoffice zulässt. Es ist schon beinahe lachhaft, wie offensichtlich die Willkür hier waltet: z.B., wenn plötzlich kinderlose Kolleg/innen, mit und ohne Hund, kaum mehr im Büro zu sehen sind ...

Vorgesetztenverhalten

Es macht den Eindruck, dass der neue CEO eigentlich ein Guter ist. Doch leider haben die grauen Eminenzen nach wie vor das Sagen in punkto Unternehmenskultur. Sie wurden leider nicht mit rausgekehrt beim jüngsten Management Firing Anfang 2018 - sie waren nämlich die Drahtzieher und Einflüsterer. Und das heißt leider „Null Transparenz“ - und nicht etwa „Null Arbeitsunfälle“ - obwohl das sicher fürs Geschäft förderlicher wäre

Interessante Aufgaben

Ein echtes Plus, jedoch könnten auch die die Aufgaben noch viel, viel besser sein. Schließlich ist das Unternehmen abseits der Zentrale vielerorts vielseitig, international, weltoffen. Da jedoch der (meist ausschließlich) politisch agierende Vorgesetzte in der Zentrale stets mehrere Optionen in der Hinterhand haben möchte, wird leider deutlich über das normale Maß hinaus für die Tonne gearbeitet!

Gleichberechtigung

Marquard & Bahls ist ein „old boys network“! Bis zum heutigen Tag. Frauen werden als Erfüllungsgehilfinnen jeglicher Couleur eingesetzt, insbesondere junge Frauen bevölkern so ganze Abteilungen und Flure. Aber in die oberste Führungsriege hatte es bislang nur eine geschafft, die nach nur 18 Monaten als „Chief Change Officer“ ihr Kostümchen wieder aus dem Schränkchen räumen musste. Der Grund wurde zwar so nicht kommuniziert, aber liegt ja auf der Hand: Veränderung? Nein danke!

Umgang mit älteren Kollegen

Ist mal so, mal so. Aber nicht glauben, dass nicht auch ältere, verdiente Kolleginnen und Kollegen mit mehr als 20 Jahren im Unternehmen auf dem Buckel einfach von heute auf morgen weggemobbt werden. Die grauen Eminenzen kennen da keine Gnade.

Arbeitsbedingungen

Das Gebäude macht von außen einiges her. Auch die Arbeitsplätze sind modern – auf den ersten Blick. Denn Großraumbüros (neudeutsch open space) macht nicht immer Spaß. Pluspunkte gibt es für die Kantine und das Bistro, das man aber lieber nicht zu oft besuchen sollte, da man sonst schnell als low-performer abgestempelt werden könnte. Etwas unangenehm ist, dass aktuell an Druckerpapier, Putzkolonnen und Blumenschmuck gespart wird, um die Millionen/Milliarden wieder reinzuholen, die das Management durch Fehlinvestitionen und ungezügelte Reiselust verbrät. Was natürlich vollends unrealistisch ist.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nicht sehr ausgeprägt. Aber mal ehrlich: Was will man von einem Unternehmen erwarten, dass Öl als wesentlichen Bestandteil seines Geschäftsmodells preist und das sein Geld u.a. mit Bunkerkraftstoffen verdient – dem dreckigsten aller dreckigen Kraftstoffarten? Ein Blick auf die Standorte und Länder, in denen Marquard & Bahls aktiv ist, lässt ahnen, dass das Unternehmen nicht gerade als Vorreiter für Compliance von Transparency International gefeiert wird (s. auch vorige Bewertungen). Man hätte diesen Absatz getrost deutlich drastischer formulieren können,.

Gehalt/Sozialleistungen

Marquard & Bahls zahlt über dem Durchschnitt und bietet einige attraktive Sozialleistungen an. Leider führt dies dazu, dass einige als Gegenleistung bei allem wegsehen und ihr Gewissen jeden Morgen am Empfang abgeben.

Image

Das Image? Diffus, würde ich sagen. „We fly below the radarscreen“ – warum nur? Ist doch fahrlässig, wenn man seine Assets nichts bewirbt. Also wem nützt das? Nur Managern, die auf Transparenz keinen Wert legen. Daher schaltet und waltet das Unternehmen lieber weiter im Verborgenen, wo niemand Verdacht wittert. Nicht mal Hamburger Nachbarn kennen den Laden, der, gemessen am Umsatz, fast im DAX mitmischen könnte.

Karriere/Weiterbildung

War da was? Ach ja. Das Team Talent Management wurde eben in Gänze aufgelöst. Keine Nachbesetzung geplant. Und sonst? Auch hier gilt: Kleine Geschenke für linientreue Mitarbeiter erhalten die Freundschaft. Der Rest guckt in die Röhre.

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