"An der MPA zu arbeiten muss man sich leisten können"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Unkomplizierte Arbeitszeitregelung und größtenteils guter kollegialer Umgang.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gehalt ist indiskutabel schlecht. Die Ausstattung und die Gebäude ebenso.
Verbesserungsvorschläge
Anerkennen, dass gute Arbeit Geld kostet.
Arbeitsatmosphäre
Natürlich vom Referat in dem man eingesetzt ist abhängig, größtenteils aber recht unbeschwert. Der Leistungsdruck hält sich in Grenzen, wird aber aktuell mehr, da es kaum Neueinstellungen gibt und die Arbeit ehemaliger Kollegen auf immer weniger verbliebene Mitarbeiter verteilt werden muss.
Kommunikation
Eher nicht zufriedenstellend. Hier weiß der eine nicht was der andere macht und niemand fühlt sich für irgendetwas zuständig.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind größtenteils sehr freundlich und hilfsbereit. Man ist sich per du, auch mit Vorgesetzten. Einzelne Ausnahmen bestätigen hier die Regel.
Work-Life-Balance
Es gibt ein großzügiges Gleitzeitmodell, Teilzeitarbeit ist kein Problem, Überstunden können unkompliziert abgefeiert werden (auszahlen lassen ist hingegen schwierig) und Urlaub kann oft auch recht spontan genommen werden.
Vorgesetztenverhalten
Stark von dem entsprechenden Vorgesetzten abhängig. Persönlich habe ich keine Probleme, manche Kollegen berichten aber anderes.
Interessante Aufgaben
Hier kann man durchaus auch exotischere Projekte zu Gesicht bekommen. Größtenteils ist es aber der übliche Einheitsbrei.
Gleichberechtigung
Keine Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen, Menschen mit Behinderung sieht man hier aber keine. Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer ist auf dem gesamtem Unigelände nicht wirklich gegeben. Dafür sorgt schon allein, dass viele Aufzüge oft nicht funktionieren, vor allem die an der S-Bahn-Haltestelle.
Umgang mit älteren Kollegen
Je älter man ist, desto besser der Vertrag den man seinerzeit von der MPA bekommen hat. Aufgrund von Personalmangel haben hier auch ältere Bewerber gute Chancen auf eine Anstellung. Benachteiligt sind hier nur die jungen Mitarbeiter, von denen deshalb auch nur wenige auf Dauer bleiben.
Arbeitsbedingungen
Oft uraltes Equipment, das teilweise nur noch irgendwie von Draht und Klebeband zusammengehalten wird. Selbst modernere Prüfanlagen funktionieren oft nicht zuverlässig, da man stets das billigste vom Billigen kauft. Es wird an jeder Ecke gespart. Es regnet an mehreren Stellen rein, in vielen Ecken blüht der Schimmel und es gibt Ungeziefer (teils lebendig, teils nicht). Das Leitungswasser ist stellenweise so braun wie der Kaffee den man damit kochen will... Eine eigene Kantine gibt es hier auch schon lange nicht mehr. Zum Essen muss man in die völlig überfüllte und qualitativ minderwertige Mensa. Der einzige Getränkeautomat im ganzen Gebäude wurde auch abgebaut. Wer also vergisst, Getränke von zuhause mitzubringen und sich nicht mit dem Leitungswasser den Magen verderben will, hat Pech gehabt.
Die Institutsleitung spricht gerne davon, dass die MPA repräsentativer werden soll, getan wird dafür aber nichts.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In diesem Punkt fällt die MPA weder besonders positiv noch negativ auf.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterirdisch schlecht. Für Stuttgarter Verhältnisse unverschämt. Wer in einer der teuersten Städte Deutschlands dermaßen schlecht bezahlt, darf sich nicht wundern, dass sich neue Mitarbeiter nicht dauerhaft halten lassen. Oder überhaupt keine neuen (qualifizierten) dazukommen. Das einzig Positive ist die Zusatzversorgung für Angestellte des Landes. Diese wird am Ende auf die Rente angerechnet und ist prozentual gesehen gar nicht so übel. Diese Zusatzversorgung ist aber auch bitter nötig, da man als normaler angestellter der MPA ohnehin schon in die gesicherte Altersarmut geht...
Ob man das nun der MPA selbst vorwerfen kann, ist eine andere Frage, schließlich kommen die Vorgaben von der Uni, bzw vom Land.
Image
Das Image der MPA scheint deutlich besser zu sein, als sie es verdient. Viele namhafte Unternehmen sind nach wie vor Kunde der MPA, obwohl diese relativ teuer ist.
Karriere/Weiterbildung
Man hat hier die Chance an Projekten zu arbeiten, die man sonst wohl eher nicht zu Gesicht bekäme, außerdem gelangen Ingenieure aufgrund von Personalmangel relativ leicht in Führungspositionen, was sich natürlich gut im Lebenslauf macht. Weiterbildungen werden zwar angeboten, bewilligt bekommt man die aber eher selten, oder sie sind thematisch irrelevant.