Ehemals guter AG (Tochterfirma) auf dem absteigenden Ast - für mich zum Glück nicht mehr lange. Keine Empfehlung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Pünktliche Vergütung
- kostenlose Parkplätze (wenn auch oft nicht ausreichend viele)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- z. T. ungerechte Aufgabenverteilung (wer seine Sache gut macht, bekommt automatisch immer mehr, z. T. bis weit über die Belastungsgrenze hinaus, Aufgaben zugeteilt. Wer das Credo "sei schlau stell dich d..." lebt, wird belohnt: weniger Arbeit und oft auch Empfehlungen für eine Weiterentwicklung oder besseren Job).
Verbesserungsvorschläge
- Digitalisierung / Moderne Arbeitsmittel weiter ausbauen (es wird zwar schon einiges gemacht, aber da ist noch sehr viel Luft nach oben): Hier wird zum großen Teil noch auf "Staatsniveau" dahingewerkelt (Papier, Fax, Papier, Papier, Papier, ...). --> Möchte man nur das kleinste mit minimalem Aufwand verbessern, wird dicht gemacht und man stößt auf nichts als Ablehnung und bekommt oft genug auch noch einen Rüffel.
- Weiterbildungsmaßnahmen, wie bereits angesprochen, so gut wie nicht vorhanden.
- Azubis: Manche Kollegen behandeln Azubis unter dem Motto "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Andere wiederum behandeln sie wie "beste Freunde". Bemüht man sich um faire und objektive Behandlung, wird einem dies negativ ausgelegt.
Arbeitsatmosphäre
Verschlechtert sich stetig.
Kommunikation
Gibt es quasi nicht. Mit etwas Glück erfährt man vielleicht etwas über den Flurfunk.
Kollegenzusammenhalt
Meistens gut. Dennoch steigt der Neid und die Missgunst - Gründe hierfür weiter unten.
Bei Differenzen braucht man allerdings nicht auf klärende / unterstützende Hilfe seitens des Vorgesetzten hoffen, "man soll es halt einfach so hinnehmen".
Work-Life-Balance
Nur bei manchen (oft mit "Vitamin B") vorhanden, ansonsten eher nicht. Wenn man darauf aufmerksam macht / es anspricht, erhält man meist nur eine abweisende, negative und "pampige" Ablehnung / Anwort.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unterschiedlich.
Die wenigsten sind "echte" Führungskräfte sondern haben von Führung wenig Ahnung. Die meisten haben den Posten durch Beziehungen (Vitamin B), Glück (weil kein anderer, möglicherweise besser qualifizierter Mitarbeiter den Job wollte) oder aus politischen Gründen (man ist beeinflussbar durch die Geschäftsführung).
Auch die Geschäftsführung ist hier wenig hilfreich oder anders. Diese lässt auch oft genug Führungskompetenz / -stärke / -qualität und unternehmerischen Weitblick vermissen.
Diese Ungerechtigkeiten und Unbeständigkeiten sorgen für Angst unter den Mitarbeitern. (Wenn die Geschäftsführung den betreffenden Mitarbeiter aus welchen Gründen auch immer, auf dem Kieker hat, werden Gründe gefunden um den Mitarbeiter, egal ob Leistungsbringer oder nicht, schnell loszuwerden.)
Interessante Aufgaben
Könnte es geben, aber da man sich seitens der Geschäftsführung noch immer an die Zeiten, Methoden und Werte von anno dazumal klammert, ist die Umsetzung von wirklich interessanten, spannenden und/oder innovativen Aufgaben nicht nur nicht möglich sondern überhaupt nicht gewünscht.
Dies in Kombination mit den anderen genannten Punkten führt dazu, dass die Motivation der Mitarbeiter sinkt und keiner wirklich Lust hat oder mit Freude dabei ist. Das wiederum wirkt sich nochmals negativ auf die Stimmung in der Belegschaft aus.
Für Leistungsbringer sind es auf alle Fälle immer viele Aufgaben, oft zu viele, und somit auch abwechslungsreiche Aufgaben.
Gleichberechtigung
- Wenn man männlich, weiß und mittleren Alters ist, ja. Ansonsten eher nicht. Als (top ausgebildete) Frau oder als junger (top ausgebildeter) Mensch muss man ein sehr dickes Fell haben und sich viel gefallen lassen. Bei schwerwiegenden Vorfällen (Belästigung, Beleidung, Bedrohung) ist der zu Rate gezogene Betriebsrat, wie auch in allen anderen Fällen, keine Hilfe.
- Auch die willkürliche Umsetzung von bspw. Gleitzeit, Homeoffice, Weiterbildungsmöglichkeiten, Aktualisierung Arbeitsmittel, Ergonomie am Arbeitsplatz, etc. ist sehr unterschiedlich und in keinem Fall gleichberechtigt oder transparent.
- Auch die schockierende "Zwei Klassen Gesellschaft" (Angestellte und gewerbliche Mitarbeiter) zeugt von wewnig bis keiner Gleichberechtigung. Der Betriebsrat ist auch hier nicht hilfreich oder sieht keine Notwendigkeit aktiv zu werden. Sich dessen bewusst und darüber informiert zu sein, ist für ihn ausreichend.
- Wer lange genug jammert wird gehört und bekommt was er / sie will.
Arbeitsbedingungen
Sehr unterschiedlich. Abhängig vom Einsatzort, Vorgesetzten, Beziehungen, Team und Arbeitspensum.
In meinem Fall (Einsatzort, Team, Pensum, Vorgesetzten) war es meist okay.
Auch bei den Arbeitszeiten fehlt der Einzug ins 21. Jahrhundert. Es gibt zwar eigentlich Gleitzeit und Homeoffice, aber die Umsetzung ist Firmen-, Abteilungs- und Vorgesetztenabhängig und daher sehr unfair. Es erweckt auch den Eindruck als würde für solche Dinge nach den möglichst komplizierten Lösungen / Regelungen gesucht, um die Mitarbeiter maximal zu verunsichern, damit sie so auf die Umsetzung / Nutzung (genervt, weil viel zu kompliziert) verzichten.
Es wirkt, als wäre es dem Unternehmen am liebsten, wenn man sich an den Passus der (alten) Arbeitsverträge hält: "Durch Zahlung der Vergütung sind alle etwaigen, betrieblich erforderlichen Über- und Mehrarbeitsstunden abgegolten.".
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wenig vorhanden. Neuen Technologien (egal welcher Art) ist man grundsätzlich erstmal skeptisch gegenüber. Es wird oft gefragt "ob man das wirklich braucht und ob das wirklich sein muss". Auch vermisst man seitens der Geschäftsführung sehr häufig den innovativen Weitblick für neue Technologien, etc. So wird man ewig hintenan bleiben, weiterhin so dahindümpeln und den Anschluss gerade in umwelttechnischen Fragen immer weiter verpassen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt mittlerweile unterer Durchschnitt. Definitiv ausbaufähig.
Auch die Regelung für Erhöhungen, Prämien, usw. sind eine große Unbekannte. Nicht mal die Vorgesetzten wissen wie das funktioniert.
Image
Verbesserungswürdig, ein paar selbstbeweihräuchernde Facebook Posts sind leider nicht ausreichend.
Karriere/Weiterbildung
Nur wenn man sich aktiv selbst darum bemüht und selbst dafür aufkommt. Seitens der Führungsriege (egal welche Ebene) wird hier selten eine Notwendigkeit gesehen. Es kann sogar vorkommen, dass einem trotz eigener Organisation und Bezahlung, zusätzlich noch Steine in den Weg gelegt werden (man bekommt bspw. keinen Urlaub für die Weiterbildungsmaßnahmen).