Spannende Aufgabengebiete bei schwierigem Arbeitsklima
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die verschiedenen Aufgabengebiete und die Freiheit bzgl. der Arbeitsweise sind positiv.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenn die einzelnen Mitarbeiter mehr Wertschätzung und Unterstützung erfahren würden, wäre das Arbeiten wesentlich fruchtbarer.
Arbeitsatmosphäre
Die allgemeine Arbeitsathmosphäre ist leider von ständigem Leistungs- und zeitdruck geprägt. Dazu fehlt der Rückhalt der Vorgesetzten, wenn Zweifel aufkommen und man um fachlichen oder strategischen Rat bittet. Wenn Ziele erreicht werden, wird dies als selbstverständlich runtergespielt.
Kommunikation
Die Kommunikation zwischen den Kollegen ist sehr gut. Dennoch muss man sich sehr bemühen, regelmäßige und offene Besprechungen mit der gesammten Gruppe durchzuführen. Leider werden Fehler/fehlende Kompetenzen oftmals wenig diplomatisch besprochen - ob der Betreffende anwesend ist oder nicht.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit zwischen den Kollegen ist super. In meiner Gruppe hat man sich gegenseitig viel unterstützt und die Aufgaben fair zugespielt.
Work-Life-Balance
Je nach Position wird erwartet, dass der Lebensmittelpunkt mehr oder weniger bei der Forschung liegt. Als Doktorand/wissenschaftlicher Mitarbeiter wird die Freizeit am Wochenende oder auch das Familienleben nach Feierabend nicht unbedingt toleriert. Ist man als Ingenieur angestellt, so wird dies wesentlich lockerer gesehen.
Vorgesetztenverhalten
Oftmals wird man vor vollendete Tatsachen gestellt. Somit ändert sich der Inhalt des Forschungsthemas auch gerne mal unvorhergesehen. Konfliktsituationen werden teilweise unfair und leider auch manchmal nicht ganz unpersönlich ausgetragen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgabengebiete sind sehr interessant und je nach Gruppe auch sehr anwendungsnah. Der Kontakt mit der Industrie kommt nicht zu knapp. Leider fehlen oft die Spezialisten für viele Gebiete, wodurch man viel lernt, allerdings auch oft den zeitlichen Rahmen sprengt und Ziele nicht in der Qualität abliefern kann, wie gewünscht.
Gleichberechtigung
Der Frauenanteil ist nicht sehr hoch, aber für technische Berufe eher typisch. Nur vereinzelt merkt man noch das altmodische Denken, besonders wenn es um die Balance zwischen Familie und Beruf geht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden respektiert und gerne auch um Rat gefragt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind okay. Durch den engen Kontakt mit der Industrie wird das notwendige Equipment bereit gestellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Doktoranden werden nach TVöD bezahlt, dabei allerdings maximal mit 75%. Dabei wird allerdings ein Arbeitspensum von durchschnittlich 50h/Woche verlangt. Bei vermögenswirksamen Leistungen wird vom Arbeitsgeber der Mindestsatz gezahlt.
Image
Die Meinung ist innerhalb der Firma gemischt. Das Image nach außen ist schätzungsweise insgesamt positiver.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungschancen bestehen nur bedingt. Man kann sich in Form von Summerschools ect. weiterbilden, allerdings werden keine "echten" Schulungen aktiv angeboten. Oftmals ist dies in projektgebundenen Arbeiten auch finanziell nicht vorgesehen. Aufstiegschancen sind wie in vielen forschungsnahen Bereichen eher eng begrenzt. Nach der Promotion wurden während meiner Zeit fast keiner in eine Postdoc Stelle übernommen. Als Ausgleich werden die Doktoranden so lange wie möglich gehalten.