Für Psychotherapeut*innen in Ausbildung nur eingeschränkt empfehlenswert (Bewertung für die Klinik am Park)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mir hat das Arbeitsteam gefallen und der Zusammenhalt und Kolleg*innen (auch berufsgruppenübergreifend). Ich fand super, dass es ein Angebot zur externen Supervision gab, wo Teamentwicklung und Fallsupervision angeboten wurden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Enge Taktung, wenig Autonomie was Terminplanung angeht, viele Arbeitsaufgaben, die zusätzlich anfallen (Anträge schreiben, Berichte ergänzen, Diagnostik durchführen, sich mit externen Kostenträgern/ Fallverantwortlichen besprechen, Krisen auffangen, E-Mails bearbeiten, Therapieplanung im Blick behalten,...) werden im Terminplan nicht richtig abgebildet und dadurch nicht gesehen/ wertgeschätzt.
Verbesserungsvorschläge
Wahlweise ein für die Arbeitsanforderungen angemessenes Gehalt für Psychotherapeut*innen in Ausbildung zahlen oder aber die Arbeitsanforderungen an das Praktikantengehalt anpassen.
Zudem würde ich mir wünschen, dass zurückgemeldete Belastungen ernstgenommen werden und Veränderungen umgesetzt werden (z.B. festgeschriebener Einarbeitungsplan, angemessene Einarbeitungszeit, zugewiesene Patientenanzahl sollte an Wochenenarbeitszeit angepasst sein).
Arbeitsatmosphäre
Auf der einen Seite viele freundliche Kolleg*innen und eine positive Zusammenarbeit. Zum anderen trübt aber auch Unzufriedenheit mit Arbeitsplatzbelastung/ wenig Zeit für kollegialen Austausch (auch berufsgruppenübergreifend) das Betriebsklima.
Kommunikation
Die Kommunikation von Planänderungen funktioniert in der Regel gut. Allerdings gibt es aufgrund von Personalmangel in der Terminierung manchmal unabgesprochene Verschiebungen oder Änderungen von Terminen. Absprachen/ Intervision unter Kolleg*innen gestalten sich aufgrund enger zeitlicher Taktung oft schwierig, da Kolleg*innen häufig nicht kurzfristig erreichbar sind.
Kollegenzusammenhalt
Das Arbeitsteam ist super. Ein sehr guter Zusammenhalt und eine angenehme Atmosphäre. Auch mit anderen Berufsgruppen ein Umgang auf Augenhöhe. Allerdings innerhalb der Arbeitszeit aufgrund enger terminlicher Taktung kaum Raum für persönlichen oder fachlichen Austausch.
Work-Life-Balance
Zwar geregelte Arbeitszeiten, aber durch hohe Arbeitsbelastung Erschöpfungszustände nach der Arbeit. Ich habe als Praktikantin im Rahmen meiner Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin dort gearbeitet und war insbesondere dadurch belastet, dass ich einerseits nebenberuflich eine zeitaufwändige Ausbildung absolviert habe und zeitgleich zwar nur als Praktikatin im Rahmen der Ausbildung angestellt war, aber trotzdem dieselbe Arbeitslast absolviert habe wie Kolleginnen, die regulär als Psychologen angestellt und bezahlt wurden.
Vorgesetztenverhalten
Da ich mehrere Vorgesetzte hatte, fällt mir hier eine pauschale Bewertung schwer. Mit meinen direkten Vorgesetzen (Oberärzte) war ich sehr zufrieden. Allerdings von anderer Stelle häufig Relativierung belastender Arbeitsbedingungen. Verantwortung für Überlastung wird von schwierigen Arbeistplatzbedingungen (fehlende Autonomie bei Terminierung, hohe Termindichte, dünne Personaldecke auch im Hinblick auf Krankenstand, hoher Zeitdruck, hohe Verantwortung, wenig Raum, um Unvorhergesehenes aufzufangen,...) auf persönliches Versagen (ineffizientes Arbeiten, fehlende Fähigkeit zur Abgrenzung) reduziert.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind grundsätzlich interessant und in der Ausgestaltung von Terminen hat man auch persönliche Freiheiten und kann eigene Ideen umsetzen.
Gleichberechtigung
Reduktion der Arbeitszeit oder 4-Tage-Woche für Frauen mit Kindern nicht leicht umsetzbar. Wenn doch eine Teilzeittätigkeit übernommen wird, ähnelt die Arbeitsmenge trotdzem derjenigen von Kolleg*innen mit mehr Arbeitsstunden. Zudem keine rechtzeitige persönliche Entlastung durch Elternzeitvertretung/ personelle Aufstockung, wenn Mitarbeitende in Elternzeit wechselten.
Umgang mit älteren Kollegen
Insgesamt eher junges Personal, wenig "Alteingesessene", hohe Fluktuation.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsplatzausstattung in Ordnung. Auffüllung von Verbrauchsgegenständen könnte besser organisiert sein.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt einen Nachhaltigkeitsbeauftragten im Unternehmen, der auch nach Ideen fragt und diese umsetzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe als Psychotherapeutin in Ausbildung im Rahmen meines Praktikums dort gearbeitet. Dafür, dass man trotz Praktikantinnenstatus die gleiche Arbeit verrichtet wie regulär bezahlte Psychologen, steht das Gehalt in keinem angemessenen Verhältnis zur Arbeitsbelastung.
Image
Ich würde sagen, dass die Rückmeldungen zum Unternehmen gemischt sind. Innerhalb meiner Berufsgruppe (Psychotherapeuten in Ausbildung) viel Unzufriedenheit und Frust über Arbeitsplatzbedingungen, wenngleich Tätigkeitsfeld für sich (losgelöst von Rahmenbedingungen) interessant ist und Patientenarbeit Freude bereitet.
Karriere/Weiterbildung
Das ist für mich schwer zu bewerten. Aus meinem Berufsgruppenfeld (Psychotherapeut*innen in Ausbildung) setzen viele ihre Tätigkeit nach Beendigung ihres Praktikums dort nicht fort, weil die Anforderungen des Arbeitsplatzes (mindestens 4-5 Tage in der Woche plus eine Mindeststundenzahl) nicht mit den Anforderungen der Ausbildung kompatibel sind. Ansonsten gibt es ein Mal pro Woche einen Termin, in dem fachlicher Input (berufsgruppenübergreifend) weitergegeben wird.