In die Jahre gekommen, wackelig auf den Beinen und "das haben wir schon immer so gemacht"!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Mitarbeiterevents (Jahrmarkt, Sommerfest...) und die wenigen Kolleginnen und Kollegen, die das Herz am richtigen Fleck haben und etwas verändern möchten. Aber das wars dann auch schon.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Meffert AG ist vielleicht nur das was sie jetzt ist durch den langjährigen Einsatz ihres Geschäftsführers. Jedoch scheint dieser den Umschwung in der Arbeitswelt in den letzten 10 Jahren verpennt zu haben. Alleine dass es aufgrund der persönlichen Abneigung des Geschäftsführers kein Homeoffice/mobiles Arbeiten gibt, wenn es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, spricht schon Bände. Aber auch sonst ist das Unternehmen einfach irgendwo am Anfang dieses Jahrhunderts stehengeblieben was die Firmenpolitik und die internen Strukturen angeht. Von Aufbruchstimmung ist Fehlanzeige. Die Firma ist ein veraltetes Kartenhaus, das nur darauf wartet in sich zusammenzustürzen, gerade im Zuge des Fachkräftemangels, dem man sich anscheinend noch immer nicht bewusst ist. Gut ausgebildete und junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nicht im Unternehmen gehalten werden, da die Firmenpolitik einer modernen Denkweise entgegensteht.
Sofern sich da nicht bald etwas ändert, dann dauert es nicht mehr lange und die Firma wird gegen die Wand gefahren!
Verbesserungsvorschläge
- Endlich Homeoffice/mobiles Arbeiten anbieten!
- Faire Gehälter, die nicht nur an der Grenze des Nötigsten schweben. Außerdem gleiche Gehälter bei gleicher Arbeit und zwischen Mann und Frau sicherstellen.
- Positive Fehlerkultur etablieren --> Fehler nicht bestrafen, sondern aufmuntern, alle über die Ursache des Fehlers aufklären und daraus lernen!
- Schluss machen mit der Mentalität "das haben wir schon immer so gemacht"! Veränderung ist etwas Gutes!
- Raus aus der Rolle "wir machen andere nach und sind mit Platz 2 zufrieden" und hin zu "wir wollen Vorreiter und die Besten sein"!
- Endlich eine Kantine bauen, statt den gesamten Gewinn aus der Corona-Zeit in noch mehr Erweiterungen zu stecken. Denkt an eure Mitarbeiter!
- Man verbringt einen Großteil seines Lebens auf der Arbeit. Sollte man sich durch diese Zeit durchquälen müssen oder sich möglichst wohlfühlen, bei dem was man macht? Bitte krempelt eure Firmenphilosophie und Arbeitsatmosphäre mal grundlegend um!
Arbeitsatmosphäre
Das Betriebsklima ist in vielen Abteilungen höchst angespannt. Durch Grüppchenbildung gibt es teilweise ziemlich hinterhältige Sticheleien gegen einzelne Personen, um diese schlecht zu reden und aus dem Unternehmen zu mobben. Hier läuft einiges schief, aber man möchte anscheinend nichts dagegen unternehmen. Zeigt den Strippenziehern dieses Mobbings endlich die Tür!
Kommunikation
Die Kommunikation mit den Mitarbeitern über generelle Themen und auch abteilungsübergreifend ist grottig. Mit ein paar Ausnahmen bekommt man Dinge nur dann mit, wenn man explizit nachfragt oder durch inoffiziellen Flurfunk. Teilweise arbeiten Mitarbeiter an ein und demselben Thema, wissen aber nichts voneinander.
Kollegenzusammenhalt
Prinzipiell ist der Kollegenzusammenhalt in einigen Bereichen sehr gut. Der Haken an der Sache ist nur, dass es Grüppchenbildung gibt und sich somit manche Kollegen gegenüber anderen profilieren wollen, indem die eine Gruppe versucht die andere auszuspielen. Das geht gar nicht!
Work-Life-Balance
Wegen der Arbeitszeiten kann ich mich nicht beklagen. Während meiner Zeit beim Unternehmen musste ich keine Überstunden leisten und bei der Wahl des Urlaubszeitraums gab es auch keine Probleme. Wie das in anderen Abteilungen aussieht, kann ich allerdings nicht sagen.
Weshalb ich hier trotzdem nur 2 Sterne vergebe, liegt am fehlenden Homeoffice/mobilen Arbeiten. Gerade bei Teilzeitangestellten würde das zu einer enormen Verbesserung der Work-Life-Balance führen. Für beispielsweise nur 5-6 Stunden am Tag extra in die Firma fahren zu müssen mit jeweils 30 Minuten Fahrtzeit und dann auch noch bei den Spritpreisen...es müssen ja nicht unbedingt 5 Tage pro Woche von zu Hause sein. Diese Fahrtzeiten sind verschwendete Lebenszeit und auch noch schlecht fürs Klima!
Vorgesetztenverhalten
Größtenteils gilt hier die Devise "das haben wir schon immer so gemacht, daran werden wir jetzt auch nichts ändern" bzw. never change a running system (wobei ich bei "running" schmunzeln muss, es ist nämlich alles andere als am laufen im Unternehmen). Nachvollziehbare Entscheidungen mit echten Begründungen fehlen oftmals, stattdessen steht eher das eigene Ego im Vordergrund, um nicht vor den anderen schwach auszusehen. Generell scheuen sich die Vorgesetzten davor Entscheidungen zu treffen, weil man Angst davor hat einen Fehler zu machen. Fehler sind etwas gutes, wenn man nur schnell genug daraus lernt!
Interessante Aufgaben
Ich konnte meine Aufgaben frei wählen und hatte sehr abwechslungsreiche Themen.
Gleichberechtigung
Kann ich als Mann ehrlich gesagt nicht vollständig bewerten. Im Flurfunk hört man natürlich die ein oder andere Sache, aber ob das alles so stimmt ist in Frage zu stellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ob ältere Arbeitnehmer wegen ihres Alters beim Einstellungsprozess benachteiligt werden oder nicht, kann ich nicht beurteilen.
Der Umgang mit solchen, die schon lange im Unternehmen sind, ist aber meiner Ansicht nach respektvoll.
Arbeitsbedingungen
Lärmpegel: kommt drauf an wo das Büro ist. Da sich Büros teilweise in der Nähe der Produktion befinden, kann es schon mal laut werden.
Zu den Computern: Größtenteils ist hier alles auf dem Stand der Technik, den man erwarten kann. In manchen Fällen ist man softwareseitig aber noch quasi in der Steinzeit unterwegs. Da gibt es noch viel Potenzial zur Automatisierung und damit auch Zeit zu sparen!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mit Ausnahme von einer Hand voll Kolleginnen und Kollegen, die hier etwas bewegen möchten und aktiv werden wollen, merkt man hier kaum etwas. Wenn das Unternehmen in diesem Bereich vorankommen möchte, dann muss man eben auch Geld in die Hand nehmen und zwar ohne die Erwartung eines ROI!
Gehalt/Sozialleistungen
Ganz ehrlich, wenn man in Zeiten des Fachkräftemangels so schlecht bezahlt, dann muss man sich nicht wundern, dass einem die Leute in Scharen weglaufen (Das Gehalt ist aber sicherlich nicht der einzige Grund, warum die Leute wechseln). Was man so im Flurfunk gehört hat, gibt es teilweise sehr große Gehaltsunterschiede, selbst zwischen Kolleginnen und Kollegen, die exakt die gleiche Arbeit verrichten.
Image
Wenn man die Leute in der Region fragt, an was sie als erstes denken, wenn man sie nach der Meffert AG fragt, dann hört man meistens folgendes: "De Meffert bezahlt schlecht". Generell wird in der Öffentlichkeit das Image eines Familienunternehmens präsentiert, was ja auch insofern stimmt, dass der Vorstand mit Menschen mit Nachnamen Meffert besetzt ist. Jedoch fehlt meiner Meinung nach die Strahlkraft in die eigene Belegschaft. Von familiären Verhältnissen kann man höchstens bei älteren Mitarbeitern sprechen, die schon lange dabei sind und zum Wachstum des Unternehmens beigetragen haben. Ansonsten Fehlanzeige. Zwar wird beispielsweise durch die Marketingabteilung und junge Kolleginnen und Kollegen versucht das Image etwas aufzufrischen, aber bei den alt eingesessenen kommt das einfach nicht an.
Karriere/Weiterbildung
Zu meinem Aufgabenbereich passende Weiterbildungsmöglichkeiten wurden mir nie angeboten. Schade!